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Wie ein zweites Zuhause!



Geschrieben am Montag, 28. November 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des Freiwilligen Jona, der in Bolivien sein zweites Zuhause gefunden hat.

Kaum hatte ich erfahren, dass meine Reise nach Bolivien gehen soll, da war ich schon da! In den ersten Wochen konnte ich noch nicht wirklich realisieren, dass ich auf der Südhalbkugel gelandet bin. Aber trotz gesundheitlichen und sprachlichen Startschwierigkeiten habe ich mich schnell mit Land, Kultur und Einwohnern angefreundet.

Hier läuft so einiges anders ab

Erstmal musste ich mich an einiges Neues gewöhnen. Während in Deutschland alles perfekt laufen muss, reicht es hier, wenn die Dinge kurz vor dem Totalschaden noch einigermaßen funktionieren. Wegschmeißen kommt da erstmal gar nicht in Frage, wenn man mal vom wirklichen Müll absieht. Der landet nämlich entweder auf der Straße oder wird verbrannt. Wenn ich hier einen Müllwagen sehe, muss ich schon leicht schmunzeln.
Nach der ersten Fahrt mit dem Auto war ich direkt von den Autos und dem Fahrstil begeistert. Wessen Hupe hier nicht funktioniert, sollte besser zu Fuß gehen! Denn wer zu zuerst hupt, hat Vorfahrt – so einfach ist das. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?

Die Pflicht ruft!

Zusammen mit Florian unterstütze ich ein Jahr lang das Projekt „AMe Bolivia“, welches hilfsbedürftigen  Menschen rund um Santa Cruz ein neues Zuhause, Essen und ein Dach über dem Kopf bietet. Mit unterstützen meine ich arbeiten, denn wir sind von morgens bis abends auf den Beinen. Während wir den Patienten, welche hauptsächlich körperlich beeinträchtigt sind, 3 Mahlzeiten am Tag servieren, arbeiten wir zwischendurch im Garten und haben mit Hammer, Axt und Schaufel eine große Bandbreite an unterschiedlichen Arbeiten zu erledigen. Den Ruhetag mit anschließendem Sonntag können wir „Zuhause“ nicht ohne Arbeit verbringen, jedoch bieten sich die nächsten zwei größeren Städte zur Erholung an, wo wir viele neue Freundschaften schließen konnten. Da sind wir über die große Gastfreundschaft sehr dankbar!

Zweites Zuhause

Erst konnte ich kaum glauben, dass ich in Bolivien angekommen bin und schon fühle ich mich wie Zuhause. Viel Natur, Freiheit und offene Menschen haben es mir leicht gemacht, mich sehr schnell wohl zu fühlen. Ich bin Gott sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit habe, die Welt einmal von der anderen Seite sehen zu können– und das nicht nur geografisch.

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Voll und ganz angekommen!



Geschrieben am Montag, 14. November 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der Freiwilligen Rahel über ihre Arbeit im „Rehabilitation & Education Center“ Kaijado.

Die ersten Wochen

Am 5. August kamen wir von Abenteuerlust gepackt in Nairobi an. Nachdem wir unser Touristenvisum bekommen hatten, fuhren wir zusammen mit den Leitern in unser neues Zuhause, wo wir herzlichst empfangen wurden! Die Mädels, die auch über die Ferien im „Rehabilitation & Education Centre“ geblieben sind und die anderen gefühlt 10.000 Menschen, die wir an den ersten Tagen kennengelernt haben, waren so freundlich, aufgeschlossen und witzig, dass ich mich von Beginn an sehr wohl gefühlt habe. Die nächsten Wochen hatten wir Zeit, uns einzuleben, bevor es mit unserer Hauptarbeit losging.

Unsere Aufgaben

Ab unserer vierten Woche wurde es besonders spannend, denn ich begann meine Fähigkeiten als „Teacher-Rahel“ auszutesten. Wir haben unsere Unterrichtsstunden so aufgeteilt, dass jeder zwölf in zwei verschiedenen Klassen pro Woche unterrichten kann. Oft wird es allerdings doch mehr, da ich viele Stunden spontan übernehme. Ich unterrichtete die Schüler in Deutsch, Musik, Sport, Kunst und etwas Geographie. Dies bereitet mir stets viel Freude, denn die Schüler (natürlich immer mit einigen Ausnahmen) sind sehr wissbegierig und lernen schnell. Wenn ich „frei“ habe, wird es trotzdem nie langweilig, da unsere Aufgaben sehr vielfältig sind und es immer etwas zu tun gibt. Neben dem Unterrichten, verbringe ich noch viel Zeit auf dem Feld, in der Küche oder helfe der Direktorin im Office.

Das Essen

Auch unsere Essgewohnheiten haben sich in den drei Monaten sehr verändert. Die ersten Tage haben wir von dem nach nichts schmeckendem Ugali kaum etwas herunter bekommen, vor allem, da das Verhältnis zum Gemüse für uns falsch erschien (ein riesen Teller Ugali, mit nur einem kleinen Klecks Kraut). Mittlerweile lieben wir es aber beide sehr, ebenso wie Githerie, eine Mischung aus Reis und Bohnen. Außerdem sind wir nach viel Übung richtige Profis im Chapati machen. Sie sind ähnlich wie Pfannkuchen und schmecken richtig gut!

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Zwischen Zungenbrecher-Wettbewerben und gebügelten Quesadillas



Geschrieben am Donnerstag, 03. November 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der Freiwilligen Debora über ihr „neues Leben“ an der Universität „Linda Vista“ in Mexiko.

Seit August ist „Linda Vista“ (dt.: Schöne Aussicht) mein neues Zuhause. Hier an der adventistischen Universität sind ich und meine Mitfreiwillige Sarah als Lehrerinnen für Englisch, Französisch und Deutsch angestellt und unterrichten Klassen zwischen Stufe 7 und Universität, außerdem geben wir Abendkurse. Sowohl mein soziales, als auch mein Schulleben wurden vollkommen auf den Kopf gestellt und das nicht nur, weil ich jetzt hinterm Lehrerpult stehe. Hier läuft der Unterricht nämlich insgesamt ein wenig anders ab, als in Deutschland. Statt Stillarbeit und Lehrervortrag, sollen die Schüler hier selbst aktiv werden. Das bedeutet, dass jeweils eine Schülergruppe verantwortlich für den Stundenbeginn ist (es wird ein Lied gesungen, ein Bibelvers gelesen und gebetet). Zusätzlich gibt es viel Gruppen- und Partnerarbeit, sodass im Klassenzimmer eigentlich nie Ruhe herrscht. Am schönsten ist es aber natürlich, wenn eine Stunde mal besonders ausfällt, zum Beispiel mit einem Zungenbrecher-Wettbewerb. Hierbei treten die Schüler in Gruppen gegeneinander an. Derjenige, der den englischen Zungenbrecher am besten ausspricht, bekommt einen Punkt. Die Gruppe mit den meisten Punkten hat sich am Ende jeweils einen AMCO-Dollar verdient, die „Währung“ der Englisch-Akademie, welche sie am Ende gegen verschiedenste Prämien eintauschen können.

Neues Leben – neue Freunde – neue Regeln

Natürlich verändert sich bei so einer Lebensumstellung auch der ganze Freundeskreis. Hier will eigentlich jeder mit „las alemanas“ (den Deutschen) befreundet sein oder zumindest ein Foto mit uns Sonderlingen haben. Wie beliebt wir tatsächlich sind, fällt ganz besonders bei speziellen Festivitäten, wie dem „Día de la independencia“ (mexikanischen Unabhängigkeitstag) auf. Wir haben an diesem Tag gefühlt 165923487 Fotos mit vielen, teilweise total unbekannten Leuten gemacht. Tatsächlich haben Sarah und ich an dem Tag sogar einen Heiratsantrag bekommen. Doch wir haben auch wahre Freunde gefunden, mit denen wir reden, lachen und auch mal traurig sein können. Mexikaner sind nämlich echt freundliche, liebevolle Menschen, mit denen sich schnell eine Freundschaft aufbauen lässt. So haben wir uns beispielsweise auch mit dem Putzjungen der Englisch-Akademie angefreundet. Dieser putzt immer abends nach unseren Abendkursen die Klassenräume. Zusätzlich zur Englisch-Nachhilfe, albern wir auch gerne mal herum oder machen Papierweitwurf. Manchmal haben wir nämlich genug vom Erwachsensein, aber natürlich nur, wenn alle unsere Schüler oder Kollegen außer Sichtweite sind. Da wir hier ja Lehrer sind, müssen wir uns auch so verhalten, was bedeutet, dass wir anständig gekleidet sind, immer fröhlich sind und uns einfach von den teilweise älteren Schülern abheben müssen.

Mexikaner werden in 3, 2, 1…

Wenn man ein wahrhafter Mexikaner sein möchte, darf eine Sache nicht fehlen: Das mexikanische Essen! Tatsächlich scheint Chili zwar typisch mexikanisch zu sein, jedoch essen lange nicht alle Mexikaner scharf. Sarah und ich haben uns schon an die Kunst des scharfen Essens herangetraut und teilweise etwas übertrieben, jedoch sind wir im Vergleich zu manchen Mexikanern doch noch sehr schlecht. Doch Chili ist nicht alles in der mexikanischen Küche, da diese aus so vielfältigen Gerichten besteht, die nur eins gemeinsam haben: Tortillas (und meistens Bohnen). Tortillas gibt es hier jeden Tag zu jeder Mahlzeit in verschiedensten Ausführungen. Ein Gericht, das wir ganz besonders gerne mögen, sind Quesadillas (Tortillas + Queso (dt.: Käse) = Quesadillas) und zwar so gern, dass wir uns schon selbst an das Herstellen dieser Köstlichkeit herangetraut haben. Das Problem daran? Wir haben gar keine Küche! Jedoch haben wir es in den drei Monaten hier schon gelernt, erfinderisch zu sein (und außerdem einige Tipps von unseren Vorgängern bekommen), sodass wir die Quesadillas einfach auf einem Bügeleisen „gebügelt“ haben. Es hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war erstaunlicherweise auch echt lecker!

Mehr als ein besonderes Jahr: Eine Vorbereitung auf mein ganzes Leben

Seit August ist „Linda Vista“ mein neues Zuhause und ich bin froh um jeden Tag, den ich hier verbringen darf, an dem ich wachsen kann und Gott und meinen Mitmenschen dienen darf. Ich bin dankbar für die riesengroße Chance, ein ganz besonderes Jahr erleben zu dürfen und durch Höhen und Tiefen innerlich zu reifen und auf ein eigenständiges Leben vorbereitet zu werden!

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