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Die Kindergartenjungs halten Marcelo auf Trapp



Geschrieben am Freitag, 27. März 2009 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

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Hola,
seit dem 2. März läuft der Kindergarten auf Hochtouren und Ruby (die Erzieherin mit der ich arbeite) und ich sind nach einem Kindergartentag richtig ausgelaugt. Unsere Kindergartengruppe ist mit 23 Kindern eine ziemlich große Gruppe. Die Größe an sich stellt nicht unser größtes Problem da, denn letztes Jahr haben wir es auch ganz gut mit 21 Kindern hinbekommen. Doch dieses Jahr ist der Jungenanteil dramatisch gestiegen.


Unsere Gruppe besteht aus 17 Jungs und 6 Mädels. Letztes Jahr war es genau anderes herum. Und so ist es schwer, überhaupt Ruhe in unsere Gruppe zu bekommen. Sieben von den Jungs sind echte Quatschmacher und wenn man mit einem gesprochen hat und er leise ist, macht der Junge hinter einem Krach. So ist es echt super schwer Ruhe in die Gruppe zu bekommen. Desweiteren werden die restlichen Kinder immer durch die Ruhestörer animiert, ebenfalls Krach zu machen oder sich schlecht zu benehmen.

Dazu kommt noch, dass die Kinder sich erstmal an den Kindergarten und die Autoritätspersonen gewöhnen müssen und gerade in den ersten Wochen testen sie, wie weit man bei uns beiden gehen kann, bevor es Ärger gibt und welche Strafe man für was bekommt.

Außerdem wollen sich die meisten Jungs immer mit den anderen messen, um festzustellen wer der Stärkste ist. So kommt es immer wieder zu kleinen Rangeleien. Die einzige Entspannung die wir haben, ist der (noch) tägliche Gang auf den Spielplatz (dank des noch guten Wetters). Auf dem Spielplatz muss man zwar auch immer auf die Kinder aufpassen, doch der ganze Lärm, den die Kinder machen, steigt gen Himmel. Bei uns im Saal ist es im Moment noch ein Ding der Unmöglichkeit, mal 30 Sekunden keine Kinderstimme zu hören.

So bin ich, wenn der Kindergarten vorbei ist, ziemlich KO (im geistigen Sinne). Danach ist für mich allerdings noch lange nicht Feierabend, denn nach dem Kindergarten heißt es – ab in die Bäckerei. Dort arbeite ich mittlerweile jeden Morgen von 9:30 – 13:30 (außer Mittwoch) und nach dem Kindergarten arbeite ich von Di. – Do. ebenfalls abends in der Bäckerei (von 18:00 – 22:00 Uhr).

Das Arbeiten in der Bäckerei macht mir meistens Spaß und ich freue mich, dass ich dem Bäcker so viel helfen kann. Dazu kommt noch, dass ich seit Anfang März nicht mehr alleine in Argentinien meinen Zivildienst leiste, sondern Janek, ein Freiwilliger der bis dato in Mexico war, nun mit mir in Argentinien arbeitet. So arbeiten wir sehr oft zu zweit in der Bäckerei und amüsieren uns aufs köstlichste mit dem Bäcker und seiner Frau.

Mittlerweile habe ich letzte Woche zum ersten Mal ohne die Hilfe des Bäckers Brötchen komplett selber gemacht – Teig, Walzen und Formen. Berta die Frau vom Bäcker war beeindruckt!

Ich verstehe mich super mit Janek und es tut gut, mal wieder jemanden zu haben, mit dem man sich ohne Probleme auf Deutsch unterhalten kann. So kommt es, dass so manche Nacht ein wenig länger wird als eigentlich angedacht. Man vergisst eben einfach die Zeit, wenn man am Reden ist und wundert sich dann, wenn es schnell mal 2 Uhr morgens ist und man am nächsten Tag schon um 8 Uhr aufstehen muss.

Ansonsten gibt es hier nicht mehr all zu viel zu erzählen. Das Leben geht seinen Lauf und wir sind froh, dass der Herbst hier noch nicht angekommen ist. Wir haben mittlerweile nur noch nasses Holz und bis das getrocknet ist, ist das Feuer machen für das Duschwasser richtig anstrengend geworden. Deswegen heize ich seit zwei Tagen unseren großen Ofen, um das nasse Holz mal ein wenig trockener zu kriegen. Im großen Ofen kann man auch feuchtes oder nasses Holz verbrennen. Das brennt zwar dann nicht so gut, aber es brennt immer noch gut genug. Im Wasserofen hat man allerdings mit dem Holz keine Chance.

Wünsche euch jetzt noch eine schöne Woche und allen Abiturienten in Hessen viel Erfolg beim Abitur!

Abrazos & viele Grüße aus Bariloche

Marcelo (Argentinien)

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