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Ein Jahr in Albanien: Die Kluft zwischen Arm und Reich



Geschrieben am Montag, 26. November 2012 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht der ADRA „weltwärts“-Freiwilligen Yvonne über ihre ersten Eindrücke in Albanien

Ich bin nun schon seit einem Monat in Albanien und habe wirklich viele interessante Eindrücke und Erfahrungen sammeln können. Ich weiß noch, wie ich aus dem Flugzeug gestiegen bin und dieses damals noch unbekannte Land betreten habe. Es war schwül und echt heiß. Sofort erblickte ich auf dem kleinen Flughafen „Nënë Tereza“ Palmen und fühlte mich, als wäre ich im Urlaub.

Unsere Leiterin holte uns vom Flughafen ab. Die Fahrt bis zur Hauptstadt Tirana war sehr interessant und ich konnte meine Vorstellungen vom Land endlich mit der Realität vergleichen. Wir sahen moderne Gebäude von bekannten Firmen und Banken und mir viel besonders der große Kontrast zwischen modernem, schönem und zerfallenem, ungepflegtem auf. Ob Autos, Gebäude oder Menschen, die Spanne von Arm und Reich ist hier sehr deutlich zu sehen.

Ich saß hinten im Auto und wir standen gerade an einer Kreuzung im Stau. Interessiert schaute dich durch die Windschutzscheibe und nahm alle neuen Eindrücke der Umgebung in mich auf. Da sah ich sie: Eine Frau mit pechschwarzem Haar und einer dunklen Hautfarbe. Sie ging von Auto zu Auto und blieb immer kurz am Fahrerfenster stehen. Ihr langer Rock hatte sicher schon bessere Zeiten erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass das Blumenmuster früher einmal bunt war, aber jetzt hatte er Rock graue Flecken und war fast farblos. „Was tut sie da?“, fragte ich mich. Doch ehe ich lange darüber nachdenken konnte, stand sie an unserem Fenster. Die Frau schaute mit einem bittenden Blick hindurch und sagte etwas auf einer Sprache, die ich nicht verstand. Sie streckte ihre Hände wie eine kleine Schale unserem Fahrer entgegen. Doch die Hände blieben leer. Wortlos drehte sie sich weg und ging weiter zum nächsten Auto.

Ich erfuhr, dass die Frau zu den Roma gehört – eine kleine Bevölkerungsgruppe in Albanien. Von den Albanern meist nicht anerkannt, diskriminiert und ungesehen, leben sie in ihrer eigenen Kommune zusammen. Sie haben keine richtige Arbeit und gehen oft betteln, sammeln sich Dinge aus Mülltonnen oder versuchen kleine Sachen wie Feuerzeuge und ähnliches an wartende Autofahrer zu verkaufen. Sie leben hier wirklich sehr arm, oft in selbst gebauten Zelten, die umgeben von Schrott und Müll sind.

 

 

 

 

Viele Projekte der Hilfsorganisation ADRA Albanien, bei der ich 1 Jahr meinen Freiwilligendienst ableiste, drehen sich um die Roma. Ziel ist es, den Roma zu helfen, sie über wichtige Hygienemaßnahmen und andere wichtige Dinge aufzuklären und sie in die Bevölkerung zu integrieren. Eines dieser Projekte ist die Mobile Klinik. Roma Familien, die nicht die Möglichkeit haben, Ärzte zu besuchen oder ins Krankenhaus zu gehen, werden hier versorgt.

In einem andere Projekt arbeitet ADRA daran, die Kinder in die Schule zu integrieren. In diesem Projekt arbeite ich haupsächlich mit. Dort habe ich die Möglichkeit, meine Ideen mit einzubringen und mit zu planen. Ich fühle mich mittlerweile schon als Teil der ADRA Gruppe und weiß, dass ich hier sicher am richtigen Ort bin!

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