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Erste Eindrücke



Geschrieben am Dienstag, 25. November 2008 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

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Ein warmer schwüler Windhauch stieß mir entgegen, als ich den ersten Schritt aus dem Flugzeug machte, welches mich nach Arusha brachte, an diesen neuen, fremden Ort, der so weit entfernt ist von allem was mir bisher vertraut war. Es roch als hätte jemand dutzende von Räucherstäbchen angezündet, und eben dieser Duft vermischte sich mit dem typischen Motorengeruch, welcher vom Flugzeug stammte. Eine eigenartige Mischung und ich konnte in diesem Moment nicht sagen, ob ich ihn mochte oder nicht. Lange Zeit, um darüber nachzudenken, hatte ich nicht, denn jetzt hieß es erstmal das Gepäck vom Band holen und Dr. Marshall zu finden, der mich abholen sollte…

…dies waren so die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, als ich nach meinem langen Flug endlich in Tansania ankam. In Arusha blieb ich für zwei Tage, um dort ADRA Tansania etwas genauer kennenzulernen. Die Unterbringung war schön und die Menschen sehr freundlich zu mir. Zu meinem Glück kommt Dr. Marshall (der Betreuer der Freiwilligen in Tansania) auch aus Deutschland und so brauchte ich, geschafft und müde nach der Reise, nicht gleich auf meine Englischkenntnisse zurückgreifen, die durchaus besser sein könnten.

Als ich dann später unter meinem Moskitonetz im Bett lag, überlegte ich lange Zeit bis ich einschlief, ob ich jetzt wirklich in Afrika war. Ich konnte es einfach noch nicht begreifen, obwohl ich doch die mir noch fremden Menschen mit ihrer bunten Kleidung, die Bananenpflanzen am Wegesrand gesehen hatte und uns das Tor zur Einfahrt von einem Massai geöffnet wurde. In den zwei Tagen durfte ich Arusha und Umgebung etwas näher kennenlernen, bevor es am Donnerstag weiter nach Kigoma und von dort mit dem Auto zum Heri Hospital ging.

In Heri wurde ich sehr lieb willkommen geheißen. Ich wohne dort mit Lydia und Jeska in einem Haus zusammen. Es ist einfach hergerichtet, aber ich fühle mich hier sehr wohl. Zu meiner großen Freude gibt es sogar ein Wasser-WC, auch wenn der Spülkasten nicht mehr wirklich funktioniert. Da ich aber mit dem Schlimmsten gerechnet habe, bin ich also absolut begeistert.

 

 

 

 

 

 
Die Landschaft ist hier einfach traumhaft. Hier wächst einfach unheimlich viel und vor unserem Haus steht sogar ein Avocadobaum. Alles ist grün und überall blüht es, was wahrscheinlich auch mit daran liegt, dass es, seit dem ich hier bin, noch keinen Tag gab, an dem es nicht geregnet hat. Manchmal kann es vorkommen, dass man noch nicht mal eine Wolke am Himmel sieht und die Erde scheinbar aus heiterem Himmel anfängt nass zu werden.

Aber auch hier gibt es Dinge, welche nicht so schön sind. Als ich die Zustände im Krankenhaus zum ersten Mal gesehen habe, war ich ziemlich geschockt, obwohl ich schon einiges im Voraus wusste. Sicher, für Afrika ist das wohl normal, aber zu unserer verwöhnten Gesellschaft überhaupt kein Vergleich. So etwas wie Arbeitsschutz gibt es nicht wirklich. Die Hygiene eine Katastrophe und die Organisation… keine Ahnung, ich bin noch nicht dahinter gestiegen!

Es mangelt an Vielem. Jede Spritze, die man für einen Patienten benötigt, muss angefordert werden. Ein Infusionssystem wird für die komplette Aufenthaltszeit eines Patienten benutzt. Die Gerüche waren am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber irgendwann nimmt man sie nicht mehr wahr. Medizin ist teuer, die Menschen hier sind arm und trotzdem beklagen sie sich nicht. Zum Teil kann man den Kindern nichts gegen die Schmerzen geben, weil es einfach zu viel kostet, aber schon eine Kleinigkeit bringt sie wieder zum Strahlen.

Das war es vorerst aus Tansania, Ina.

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