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Ein ZUHAUSE für junge Massai Mädchen



Geschrieben am Mittwoch, 12. Dezember 2012 von ADRAlive-Team

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In der vergangenen Woche wurde mir deutlich gezeigt, wie wichtig das „Kajiado Adventist Education and Rehabilitaion Centre“ für junge Massaimädchen ist. Wir durften miterleben, wie an einem scheinbar ganz normalen Nachmittag ein neues Mädchen hier in die Schule kam. Sie ist ca. 10 Jahre alt und wurde gegen ihren Willen verheiratet. Ihre ältere Schwester lebt bereits hier in der Schule und so sahen sich die beiden Schwestern nach langer Zeit wieder. Sie fielen sich um den Hals und begannen zu weinen. Es berührte mich stark und ich hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten.  Das neue Mädchen wirkte sehr verängstigt, eingeschüchtert und in sich gekehrt.

Auf der einen Seite war es schön, mitzuerleben, wie dank dieser Schule ein weiteres Mädchen einen Zufluchtsort gefunden hatte und nun in Sicherheit ist, aber gleichzeitig wurde mir bewusst, welches Leid und welche seelischen Schmerzen manche jungen Mädchen hier in Kenia erleben. In gewisser Weise sind sie machtlos gegen das, was ihnen angetan wird. Noch immer sind viele Massai der Meinung, ein Mädchen wäre keine Frau und weniger wert, wenn es nicht beschnitte sei.

In der Schule hier wird den Mädchen alles andere als diese Meinung gelehrt. Im Gegenteil, sie lernen sie selbst zu sein, Gott an ihrer Seite zu wissen, auf sich aufzupassen und ihren Weg zu gehen. Trotz der schweren Schicksale, die manche Mädchen erleiden mussten, findet man hier selbstbewusste, lustige, strahlende und glückliche Mädchen. Ich wünsche dem neu angekommen Mädchen, dass auch sie sich zu einer selbstbewussten, glücklichen und strahlenden Frau entwickeln kann.

Johanna und mir wurde von einem älteren Mädchen die Frage gestellt, ob denn in Deutschland auch die Mädchen beschnitten werden würden? Diese Frage ging mir unter die Haut und es tat mir für sie sehr leid, diese Frage mit „nein“ zu beantworten. Ich denke, dass auch unter den Mädchen zum Teil Unverständnis besteht, über die Sitten und Traditionen, die in ihrer Kultur geschehen. Vor allem wenn man dann hört, dass es nicht überall auf der Welt so ist.

Am darauffolgenden Tag haben wieder zwei neue Mädchen im „Kajiado Adventist Education and Rehabilitation Centre“  ein neues zu Hause gefunden. Sie hatten das große Glück, vor der Beschneidung  bewahrt geblieben zu sein und wurden frühzeitig gerettet. Diese beiden Mädchen sind schon etwas älter und haben weniger Berührungsängste. Sie wirken aufgeschlossener und „glücklich“.

In der vergangenen Woche sind einige junge Frauen in die Mädchenschule zurückgekehrt, die in diesem Jahr ihren Highschoolabschluss gemacht haben und nun bis zu ihrem Studienbeginn ihre freie Zeit hier verbringen. Das „Kajiado Adventist Education and Rehabilitation Centre“ ist noch immer ihr zu Hause und bietet ihnen über all die Jahre Schutz und Sicherheit. Auch noch junge Frauen zwischen 18 und 19 Jahren können aufgrund der hohen Risiken und Gefahren nicht zu ihren Familien nach „Hause“ zurückkehren.

Mit den frischen Neuankömmlingen, für die Kajiado erst ein neues zu Hause geworden ist und den jungen Frauen, die auch nach Jahren immer wieder heimkommen, treffen „zwei  Altersgruppen“ aufeinander. Mir wurde durch diese Erfahrung bewusst, dass diese Schule mit dem dazugehörigen Heim, über Jahre hinweg ein ZUHAUSE für viele Massaimädchen ist, die durch Gefahren wie Beschneidung, Gewalt und Zwangsverheiratung nicht mehr bei ihren Familien leben können. Durch ADRA Deutschland sowie verschiedene Sponsoren und Unterstützer, ist es möglich, viele Massaimädchen zu schützen und ihren Weg zu ebnen.

Gott sei DANK dafür!

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