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Hallo,
ich möchte euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit geben. Ich wohne und arbeite in San Carlos de Bariloche, Argentinien. Während ich vormittags in der Bäckerei arbeite und danach im Hort, wohne ich ganz oben unter dem Dach unseres Kindergartens.
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In der Bäckerei mache ich genau dass woran ihr jetzt alle denkt; Brot und Brötchen, Pizzen, Kekse, Frittiertes und viele Arten von salzigem und süßem Gebäck. Das macht mir wirklich viel Spaß; nicht nur dass ich dem Bäcker helfen kann, ich lerne auch noch sehr viel dabei!
In der Bäckerei arbeite ich von Montag bis Freitag von 7.00 bis 11.00 Uhr. Da wir gerade Ferien haben und ich schon um 11.30 im Hort arbeite gehe ich jeden Tag pünktlich aus der Bäckerei raus. An den normalen Arbeitstagen bleibe ich schon mal länger in der Bäckerei um zu helfen, weil wir immer viel zu tun haben.
Die Ferien dauern noch bis Anfang März und wenn dann der Hort wieder losgeht sieht das folgendermaßen aus: Wir treffen alle ab 16.00 Uhr im Hort ein und starten mit einer gemeinsamen Andacht, lesen eine Meditation aus einem adventistischen Andachtsbuch das extra von Frauen für Frauen geschrieben wurde und beten gemeinsam. Danach bereiten wir unsere Räume vor, wir haben insgesamt drei Räume zur Verfügung. Zwei sind direkt im Hort (Saal 1 und Saal 2) und der dritte ist seit kurzem im Kindergarten, vorher war er in der Peluqueria (Friseurladen) aber da wohnt gerade jemand drin.
Unsere Kinder kommen zwischen 17.30 Uhr und 18.00 zu uns, manche kommen früher und andere etwas später. Im Saal 1 gibt es für die Kinder ab 18.00 Brot und Milch, manchmal auch Kuchen, Milchreis oder Mini-pizzen. Für manche Kinder ist dies die einzig warme Mahlzeit die sie den Tag über bekommen! Im Saal 2 findet nach dem Essen die Andacht und das gemeinsame Singen statt. Wir singen mit CD-Begleitung und lassen die Texte über einen Bildschirm laufen. Danach erzählt eine von uns Mitarbeiterinnen die tägliche Andacht, auch dafür haben wir ein sehr schönes christliches Buch, der Andachtstext wird im Vorfeld an eine Tafel geschrieben damit die Kinder ihn direkt vor Augen haben.
Nach der Andacht haben wir jeden Tag unsere verschiedenen Angebote. Es gibt Nachhilfe, Englischunterricht, Folkloremusik, Arbeiten mit Ton und Arbeiten mit der Bibel jeden Freitag.
Die Angebote gehen bis 19.30 Uhr, danach gehen die Kinder direkt nach Hause und wir fegen und wischen noch bis 20.00 alle Räume.
Jetzt während der Ferien haben wir viel Zeit um gründlich alle Räume sauber zu machen, alle Schränke aufzuräumen und alles was kaputt ist auszusortieren. Jetzt ist auch die Zeit um den Hort für das neue Jahr zu dekorieren und fehlendes Material einzukaufen.
Wir haben aber während der Ferien nicht nur aufgeräumt, wir haben vom 25.01.2010 bis zum 12.02.2010 eine Colonia de Verano durchgeführt. Ein Angebot für max. 60 Kinder, jeden Nachmittag gab es gemeinsame Spiele, Essen, Angebote, wir haben zusammen gesungen, die Bibel studiert und Ausflüge gemacht. Die Eltern konnten in der ersten Januarwoche in den Hort kommen und ihre Kinder anmelden gegen eine kleine Gebühr von 2 Euro (10 Peso), für 3 Wochen Colonia.
Die Plätze waren alle ruck zuck weg, alle Kinder wurden gemäß ihrem Alter in drei Gruppen eingeteilt: von 6 – 8 Jahren die Infantes mit Cassandra, von 9 – 10 Jahren die Primarios mit Rut und von 11 – 13 Jahren die Intermediarios mit mir.
Meine Aufgabe während der Colonia war einfach meine Gruppe zu begleiten, sie immer pünktlich dahin zu bringen wo sie als nächstes hin müssen und ansonsten aufpassen dass sie keinen Quatsch machen. Nach den drei Wochen sind wir für zwei Tage zum Lera-Grundstück gefahren und haben dort ein kleines Lager gemacht. Also wir haben dort eine Nacht übernachtet und zwei Tage gespielt, gegessen, gesungen und waren schwimmen im Fluss.
Diese Zeit mit meiner Gruppe hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und die Kinder, eigentlich ja schon fast Teenies, sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Mir macht grade auch dieser Wechsel in meiner Arbeit, von Bäckerei zu Hort, sehr viel Spaß. Die Bäckerei, da arbeitet man eher körperlich und mit den Händen, du musst nicht viel nachdenken denn die Abläufe sind immer dieselben. Andererseits im Hort, mit den Kindern ist eher dein Kopf gefragt. Du musst mit ihnen manchmal diskutieren wenn sie keine Lust haben ihre Hausaufgaben zu machen oder wenn du sie um etwas bittest und sie dir überhaupt nicht zuhören.
Aber alles das sind Sachen an denen ich wachsen kann und ich bin gespannt wie das Jahr 2010 wird!!
1 Kommentar »
Am 4. März 2010 um 10:57 Uhr
Mhh, ich bekomme richtig Hunger, wenn ich so die Tortafritas sehe…
Hoffe ihr habt weiterhin euren Spaß…