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Die vorletzte Woche fing eigentlich ganz viel versprechend an. Am Montag den 12.10. hatte ich frei, denn die Argentinier feiern hier den Columbustag. Fragt mich nun bitte nicht, warum sie diesen feiern. Ich verstehe es selber nicht, allerdings finde ich es gut, denn so hatte ich ein verlängertes Wochenende.
Am Dienstag haben wir dann mit dem Kindergarten den Flughafen besucht. Für mich, der den Frankfurter Flughafen mehrmals im Jahr besucht, keine sehr aufregenden Sache, denn der Flughafen in Bariloche hat vielleicht, wenn es gut kommt 10 Starts und Landungen am Tag. Aber für die Kinder war es super spannend. Wir haben den Tower besucht, das Flugfeld, die Feuerwehr und ein Flugzeug starten und landen gesehen. Es war für uns Betreuer allerdings auch eine besondere Herausforderung mit ca. 50 Kindern (die Gruppen von 3-5 Jahren waren dabei) über den Flughafen zu laufen, ohne das dabei ein grosses Chaos ensteht. Es ist uns zwar nicht immer ganz gelungen, aber letzten Endes lässt sich sagen, dass es doch allen sehr gefallen hat. Mich freute es besonders, dass der Ausflug um 13 Uhr fertig war und ich somit ab ca. 15 Uhr in der Stadt anzutreffen war. Seitdem befindet sich in meiner Wohnung ein Duschvorhang. Daniel (mein Mitbewohner) und ich haben diesen Dienstag sogar einen neuen Rekord im Warmwasser aufheizen aufgestellt. Normal dauert es ca. 1 Stunde bis das Wasser warm genug ist, um damit vernünftig duschen zu können. Wir haben es an diesem besagten Dienstag (21.10.) in 20 Minuten geschafft.
Am Freitag haben wir in unserer Kindergartengruppe (Gaballios/Pferdchen) für den Muttertag, der hier am Sonntag den 19.10 gefeiert wird, Bonbons gemacht. Wie die aussehen könnt ihr auf den Bildern sehen.
Auf jeden Fall war es für mich jede Menge Arbeit diese zuzubereiten, denn ich musste ungefähr gut 80 Löffelbissquitte mit der Hand fein zermahlen, dass dauerte so ca. 1 Stunde. Später wurde es dann noch mit einer Art flüssigem Caramel vermischt. Das haben dann die Kinder bekommen, um aus dieser klebrigen Masse kleine Kugeln zu formen.
Mich freute das nicht so sehr wie die Kinder, denn ich musste die ganze Sauerei, die die Kinder dabei angestellt haben, sauber machen. War aber trotzdem eine sehr gelungene Aktion und die Mütter haben sich sehr darüber gefreut.
Am Samstag hatte ich dann wieder volles Programm, ohne es allerdings vorher zu wissen. Angefangen hat alles mit meinem üblichen Besuch des Gottesdienstes, anschliessend wurden Daniel und ich von einer Mitarbeiterin des Kindergartens (Jovita/Hovita, deutsche Ausprache) zum Essen eingeladen. Es gab, wie es in Argentinien üblich ist, Fleisch mit einer Beilage. Es war super lecker und wir haben uns den Bauch vollgeschalgen. Danach ging es so um 14:30 Uhr ab ins Gefängnis, um mit einigen Gefangenen über die Bibel zu reden. Von der Gruppe, die früher mal 15-20 Leute umspannte, sind nur noch 2-3 im Gefängnis. An diesem Samstag war allerdings nur ein Gefangener da, mit dem wir gemütlich in der Gefängisküche sassen und bei Tassen mit Mate (Nationalgetränk in Argentinien) mit ihm über die Bibel redeten. Ich hab zwar nur die Hälfte verstanden, dennoch war es für mich eine ganz neue Erfahrung. Nachdem wir dann zu Ende geplaudert hatten (um 18:30Uhr) hiess es schnell nach Hause fahren, essen und wieder in die Kirchengemeinde zurück, denn es wurde dort dia da Madre (Muttertag) gefeiert. Daniel und mir war das allerdings ein wenig zu langweilig und so sind wir aufgebrochen, um zu Daniels Freunden zu gehen. Er kann sich freuen, dass ich noch nicht fliesend Spanisch sprechen kann, sonst hätte ich mich auf so einen Trip wohl nicht eingelassen. Er hatte mir erzählt, dass es nur 10 Blocks sind. Nun gut, wer hätte wissen können, dass aus den 10 Blocks ca. 40 wurden und wir quer durch die Stadt (bis ans andere Ende) laufen und ca. 1 Stunde unterwegs sind. Der Abend war dann recht lustig und später bin ich dann todmüde um 1 Uhr morgens ins Bett gefallen.
Am Montag dieser Woche bin ich dann wie gewöhnlich um 7:50 zu meiner Arbeit aufgebrochen, als dann weder Veto noch Adrian aufzufinden waren, war ich ein wenig fassungslos. Als dann Veto eingetroffen ist, hat er mir dann gesagt, dass er nichts für mich zu tun hat. War ein wenig geknickt, denn das hätte man mir ja vorher sagen können. So hätte ich dann auschlafen können. Als dann Adrian einige Augenblicke später eintraf, hatte er zu meiner Freude Arbeit für mich. Hätte nie gedacht, dass man sich mal über so etwas freuen könnte. Bis um 12 Uhr war ich damit beschäftigt, das kleine Gewächshaus vom Unkraut zu befreien. Heute am Donnerstag habe ich mit Adrian zusammen Sachen gepflanzt. Sachen schreibe ich deswegen, weil ich keine Ahnung habe welche Samen ich da in die Erde gepflanzt habe. Ich werde es sicher in einigen Wochen sehen.
Schwer beeindruckt hat mich an diesem Dienstag, der schnelle Wechsel zwischen dem Wetter. Jedes mal wenn ich morgens aus dem Fenster meines Zimmers geschaut habe, war das Wetter anders. Nachdem es aufgehört hatte zu Schneien, war der Himmel innerhalb von einem Augenzwinkerer strahlend Blau und es war keine Wolke zu sehen. Nur der Wind wehte so stark, dass man Angst haben muss weg zu fliegen.
Wünsche euch noch eine schöne Woche.
Asta luego
Marcelo
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