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Albanien – Im Land der Adler



Geschrieben am Freitag, 16. März 2018 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Ellen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei ADRA Albanien in Tirana verbringt.

In einer anderen Zeit

Na, wie ist es so in Albanien? Das ist die häufigste Frage, die ich von Freunden und Familie gestellt bekommen habe. Was antwortet man auf eine solche Frage, wenn hier einfach alles anders ist? Vor sieben Monaten bin ich hier, in dem für mich damals fremden Tirana, angekommen. Alles war so aufregend und neu für mich. Man hat die vielen neuen Eindrücke regelrecht aufgesaugt. In der Hauptstadt Albaniens ist viel los. Wenn man durch die Stadt geht kann man an jeder Ecke eines der vielen Lädchen und Gemüsestände sehen. Die älteren Herren sitzen im Park und spielen entweder Domino oder Schach. Die Menschen sitzen gemütlich im Café und versuchen, den Lärm der hupenden Autos und die bellenden Hunde auszublenden. Eins ist sicher, die Zeit hat hier eine andere Bedeutung. Man stellt sich an die Bushaltestelle und wartet einfach, bis der nächsten Bus kommt. So etwas wie einen Busfahrplan gibt es nicht. Was heute nicht funktioniert, versucht man halt morgen wieder. Sie haben ihr eigenes Zeitgefühl und ich bin froh, das Leben hier einfach genießen zu können. Da es auf der Arbeit zunächst nicht so viel zu tun gab, war das tägliche Treffen im Café nicht wegzudenken. Dadurch kam man leicht ins Gespräch und lernte die Menschen und Arbeitskollegen noch besser kennen. Das sind alles sehr herzliche und offene Menschen, mit denen ich sehr gerne zusammenarbeite.

Spielen, Singen und viele Basteleien

In den Projekten „Education for Student Volunteering“, „Children Empowerment“ und „Second Chance“ fahren wir vier Mal in der Woche in sieben verschiedene Schulen. Wir bieten Zusatzklassen für die Kinder aus der 1. bis 5. Klasse an. Diese Kinder haben Lernschwächen und ADRA Albanien will die Kinder durch den Zusatzunterricht unterstützen. Damit sie auch Spaß am Lernen haben, versuchen meine Partnerin und ich das Lernen durch Spiele, Gesang und Basteleien aufzulockern. Am meisten Spaß macht es mir mit den Kindern zu singen. Es ist so schön zu sehen, wenn die Kinder begeistert mitmachen und sich schon im Vorfeld darauf freuen. Wenn wir nur einen Schritt in die Schule machen, kommen schon viele Kinder auf uns zu gerannt und wir werden herzlichst umarmt und begrüßt. Das ist mein schönster Moment des Tages. Trotz der Sprachbarriere ist es uns möglich, den Kindern bei ihren Hausaufgaben zu helfen. Da wir die Zahlen auf Albanisch schon gelernt haben, können wir in Mathematik eine echte Unterstützung sein.

Unsere Arbeit besteht allerdings nicht nur aus den Zusatzklassen. Den Vormittag verbringen wir oft im Büro in Tirana. Wir müssen regelmäßig Berichte schreiben, die Aktivitäten mit Fotos dokumentieren oder Dokumente übersetzen.

Es sind die kleinen Dinge…

Wenn man hier in Tirana lebt, muss man sich möglichst schnell an spontane Aktivitäten und Planänderungen gewöhnen. Von einem Anruf früh morgens geweckt zu werden mit der Nachricht: „Bitte in 10 Minuten bereit sein“, so etwas sollte man mit Humor nehmen. Durch das Spontane bleibt jeder Tag spannend und man kann viel erleben. Ich habe gelernt, aus solchen und anderen Herausforderungen das Beste zu machen. Die Arbeit in den Zusatzklassen war zu Beginn eine Herausforderung. Ich bin froh, dass wir uns inzwischen mit viel Kreativität in die Klassen einbringen können.

Unser Besuch in der Roma Gesellschaft hat mich stark bewegt. Man betritt eine komplett andere Welt. Hinter den Mauern abseits der Stadt Fushe Kruje verbirgt sich große Armut. Bei der „Aktion Kinder helfen Kindern!“ haben wir auch dort Pakete verteilt. Die Freude der Kinder über die Pakete hat uns angesteckt. Es war schön zu sehen, wie die Kinder mit einem Lächeln und den großen Paketen in der Hand glücklich nach Hause gelaufen sind. Das Erlebte hat mich nachdenklich gemacht. Wir sollten viel dankbarer sein für das, was wir haben und uns nicht mit den Anderen vergleichen. Dankbarkeit macht das Leben erst reich.

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