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Freiwilligendienst trotz COVID-19



Geschrieben am Freitag, 05. Februar 2021 von ADRAlive-Team

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zur Mitteilung auf ADRA.de:
ADRA und AKLHÜ – Auch in Pandemie-Zeiten weltweite Freiwilligendienste erhalten – ADRA Deutschland e.V.

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ADRAlive! 2020/ 2021



Geschrieben am Montag, 28. September 2020 von ADRAlive-Team

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Auch der Freiwilligendienst weltwärts ist von der aktuellen COVID19-Pandemie betroffen. Nach jetzigem Stand und Aussage von Engagement Global und dem BMZ sind Ausreisen im weltwärts-Programm in diesem Jahr frühestens ab Oktober 2020 möglich. Die Ausreise ist unter anderem abhängig von den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes sowie den Einreisebestimmungen der jeweiligen Partnerländer.

Bewerbungen für den Entsende-Jahrgang 2021-22 sind weiterhin möglich!

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ADRAlive: Rückkehr aller weltwärts-Freiwilligen nach Deutschland



Geschrieben am Mittwoch, 18. März 2020 von ADRAlive-Team

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Nach Empfehlungen des weltwärts-Programms sowie des Auswärtigen Amtes organisieren wir die Rückreise aller Freiwilligen aus dem Ausland. Es handelt sich um eine empfohlene Vorsichtsmaßnahme, mit der wir unsere Verantwortung gegenüber den Freiwilligen wahrnehmen.

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„Madam Mone, how are you?“



Geschrieben am Dienstag, 17. Dezember 2019 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Anemone, die ihren weltwärts-Dienst mit ADRAlive! in Ghana verbringt.


Es ist tatsächlich real geworden, ich bin jetzt schon zweieinhalb Monate in meinem Projekt in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Es ist verrückt wie schnell die Zeit vorbei ging und wie schnell ich mich hier schon wie zuhause fühle. Insgesamt bin ich hier für 10 Monate, zusammen mit Lisa, einer ziemlich guten Freundin, die ich schon seit einigen Jahren kenne.

Let the world support one another“
So lautet das Motto der Universal Wonderful Street Academy (UWSA), unserer Projektschule. Die NGO ist in Jamestown, einem sehr armen Teil der Hauptstadt von Ghana. Jamestown ist zugleich ein historisch sehr wichtiger Teil der Stadt, da dort einmal der größte Hafen Accra‘s war. Heute ist die komplette Gegend verarmt und der nahegelegene Strand eine Art Slum, das Fishing Village. Jamestown ist bunt, laut und sehr geschäftig. Das komplette Leben findet direkt auf der Straße statt. Dort wird gekocht, Haare werden geflochten, Kinder gebadet und gegen Abend wird direkt auf der Straße geschlafen. Die Schule bietet den Straßenkindern aus der Gegend hier eine Chance auf Bildung, die sich sonst einfach nicht leisten könnten. Es ist eine Seltenheit, wenn ein Schüler noch bei beiden Elternteilen lebt. Viele der Kinder müssen nach der Schule noch arbeiten, indem sie zum Beispiel Obst auf der Straße verkaufen. Es ist beeindruckend wie stark die Kinder sind, denn viele haben ein unvorstellbar hartes Leben. In Ghana sind viele Schulen Privatschulen, welche hohe Schulgelder verlangen. Hier bekommen die Kinder kostenlos ihre Schuluniform, zwei Mahlzeiten am Tag und einen gewaltfreien Ort zum lernen. Jedes Kind der UWSA hat seine eigene Geschichte, durch welche es hier an der Schule angenommen wurde. Insgesamt gehen circa 120 Jungen und Mädchen hier zur Schule. Sie sind nach ihrem Wissensstand in vier Klassen aufgeteilt und werden von drei Lehrern und zwei Lehrerassistentinnen unterrichtet. Jeder Tag läuft circa gleich ab. Die Schule beginnt um 8:00 Uhr mit einer kurzen Begrüßung auf dem Schulhof. Es wird gebetet und gesungen und dann beginnt auch schon der Unterricht. Frühstück gibt es dann um 9:00 Uhr, anschließend ist eine Stunde Pause. Der Unterricht geht bis zum Mittagessen um 13:00 Uhr, dann ist eine Stunde Pause und dann geht es weiter mit Unterricht beziehungsweise Workshop. Der Schultag endet um 16:00 Uhr mit dem Assembly.

Meine Arbeit in der Schule
Unser erster Schultag war direkt richtig gut. Es war ein Mittwoch, da ist morgens immer Worship. Den lauten und fröhlichen Gesang hörten wir schon außerhalb des Klassenzimmers und da wuchs meine Freude, die Kinder endlich kennenzulernen. Wir wurden dann auch direkt in jeder Klasse vorgestellt. Madam Lisa und Madam Mone werden wir hier genannt, auch wenn die Kinder uns bis heute noch ständig verwechseln. Nach der kurzen Vorstellung gab es Frühstück für die Kinder und die erste große Pause fing an. Von einem großen Haufen gelb uniformierter Kinder umgeben, fand ich mich auf dem Schulhof wieder. Klatschspiele, how-are-you, Madam, Madam… so geht das jede Pause. Die Kinder haben unendlich viel Energie und ich habe in meinem Leben noch nie so viele Klatschspiele gekannt, beziehungsweise gespielt, wie in diesen zweieinhalb Monaten. Uns wurde gesagt wir sollen einfach den Schulalltag beobachten, uns sozusagen selbst einarbeiten und bei Fragen können wir immer zu einem Lehrer oder anderen Angestellten in der Schule. So hat das auch ziemlich gut funktioniert. Unsere Aufgaben in der Schule sind sehr vielfältig und so gehen die Tage hier oft ganz schnell vorbei. Im Unterricht unterstützen wir die Lehrer, indem wir die Haus- und Klassenaufgaben kontrollieren, Aufgaben an die Tafel schreiben oder schwächeren Schülern helfen.

In unserer Arbeit sind wir ziemlich frei, sodass wir auch selbstständig mit kleineren Gruppen zum Lernen in die Bücherei gehen können. Dann nehmen wir häufig die Beginners, um mit ihnen Zahlen, Farben oder Schreiben zu üben. Die Klasse der jüngsten Schüler ist einfach zu turbulent für einige Schüler, um sich im Unterricht richtig konzentrieren zu können. Um die Lehrerinnen der Beginners zu entlasten, gehen wir Mittags oft mit den Kleinsten auf den Pausenhof und spielen Spiele. In ihrem Alter können sie noch nicht den ganzen Tag stillsitzen, dafür haben sie zu viel Energie. Ansonsten üben wir in der Bücherei mit den älteren Schülern oft lesen, da selbst einige in der höchsten Klasse noch Probleme damit haben. Es ist sehr gerne gesehen, wenn wir uns mit eigenen Ideen in die Schule einbringen und so wollen wir auch bald Mathenachhilfe und einem Schülerbibelkreis anfangen. Vor den Pausen sind wir als Freiwillige für die Essensausgabe zuständig, dann wird gebetet und in der Pause können wir frei mit den Kindern spielen, klatschen, Zeit verbringen und sie besser kennenlernen. Die Kinder kommen gerne in die Schule, sind ganz stolz auf ihre Schuluniform, auch wenn diese oft kaputt und dreckig ist. Den bereits erwähnten Workshop am Nachmittag leiten wir jetzt sogar alleine. Aus lokalen Materialien wie Perlen oder Stoffen basteln und nähen wir Dinge, die dann im Universal Wonderful Shop verkauft werden. Die Sachen werden vor Ort und in Deutschland verkauft und dienen somit als weitere Einnahmequelle für die Schule. Auch außerhalb des Unterrichts verbringen wir gerne und viel Zeit in der Schule. Jeden Nachmittag trainiert die Culture Group auf dem Schulhof. Die Gruppe tanzt traditionelle Tänze begleitet von einigen Trommlern. Die Tänzer und Trommler sind alle so unglaublich talentiert und stark. Sie sind alle in unserem Alter, also haben wir durch sie auch gleichaltrige Freunde an der Schule. Da wir die ersten Langzeit-Freiwilligen an der Schule sind, machen sie sich sogar die Mühe uns ihre Tänze beizubringen, sodass wir jetzt sogar schon zwei gemeinsame Auftritte mit der Gruppe hatten.

Meine Erfahrungen 
Ich kann sagen, dass ich ziemlich froh bin, mich für einen Freiwilligendienst entschieden zu haben. Ich gehe richtig gerne in die Schule, auch an den Wochenenden verbringen wir viel Zeit dort, dann meist mit den Leuten der Culture Group. Ich habe all die Kinder schon so in mein Herz geschlossen. Wenn man auf die Schule zuläuft wird man von Weitem schon begrüßt, Kinder rufen unsere Namen und springen einem in die Arme. Die Schüler sind so schön unkompliziert, es stört keinen, wenn die Uniform beim Spielen dreckig wird, oder wenn ein Keks runterfällt, wird dieser einfach trotzdem gegessen. Viele Kinder haben Narben, Narben die zeigen wie hart das Leben für einige von ihnen tatsächlich ist. Sie sind schon in jungem Alter so selbstständig, daher ist es so schön, dass sie in der schule einfach Kind sein können. Wir als Freiwillige können selbst einiges von den Kindern lernen. Accra ist ebenfalls beeindruckend. Die Stadt zeigt beide Extreme, arm und reich. Auf unserem Schulweg zum Beispiel kommen wir am Bankenviertel vorbei. An riesigen, modernen Gebäuden, deren Glasfassaden die Macht von Geld demonstrieren. Direkt neben den hohen Zäunen, die die Banken umgeben, liegen Menschen. Oft sieht man sie erst gar nicht, da einfach der komplette Körper verstaubt, dreckig und leblos aussieht. Es ist schrecklich, einfach daran vorbei zu laufen. Manche Schicksale, die wir hier kennengelernt haben, auch von Schülern aus der Schule, sind schwer zu verarbeiten. Ich denke an allen neuen Erfahrungen, die man hier macht, kann man selbst wachsen. Und auch nach meinen ersten zweieinhalb Monaten hier, ist immer noch an jedem Tag irgendetwas neu, fremd, beeindruckend und lehrreich. Manchmal kommt mir Alles vor wie eine verrückte neue Welt, an anderen Tagen fühle ich mich richtig angekommen und als wäre ich schon ewig hier. Ich bin so voller Eindrücke der neuen Kultur, der Stadt, der Armut und den Menschen. Es ist irgendwie schwer so die Gefühle zu beschreiben und die Erfahrungen auszudrücken, aber ich kann sagen, dass ich gerne hier bin und dass ich glücklich bin.

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Lesotho – ein Königreich im Himmel



Geschrieben am Donnerstag, 23. Mai 2019 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Tabita, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr mit ADRAlive! in Lesotho verbringt.

Lesotho. Ein Land umgeben von Südafrika. Gezeichnet durch die unzähligen Berge, wodurch es unter anderem auch den Namen „Königreich im Himmel“ oder „Bergkönigreich“ zu verdanken hat. Durch die völlig unterschiedliche Kultur und Lebensweise in diesem so ganz unterschiedlichen Land habe ich so einiges an unbezahlbaren Erfahrungen sammeln dürfen.

Als Krankenschwester habe ich in einem kleinen, ländlich gelegenen privaten Krankenhaus in der Nähe der Hauptstadt gearbeitet und außerdem in einem palliativen Pflegedienst mitgeholfen.

Eine völlig neue Erfahrung, wenn man das Gesundheitssystem in Deutschland gewöhnt ist. Anpassen und umdenken war hier angesagt. Da musste dann als Krankenschwester schon mal bei Operationen assistiert werden, Zähne gezogen, Wunden genäht usw. Der Lerneffekt war dementsprechend groß und die Erfahrung unbezahlbar.

Ein Tag im CEHAL-Krankenhaus (Centre for equal health access Lesotho)

Morgens um sieben Uhr – naja manchmal auch etwas verspätet, aber an die afrikanische Zeit oder eher Pünktlichkeit muss man sich hier wohl oder übel gewöhnen – steht die Übergabe für den Tagdienst an. Der Nachtdienst, der zwölf Stunden – von 19 Uhr bis sieben Uhr arbeitet, gibt alle wichtigen Informationen über die Patienten an den nächsten Dienst weiter. Hierbei gehen alle Krankenpfleger und Krankenschwestern von einem Patientenzimmer zum nächsten und hören sich Diagnosen, Beschwerden, Auffälligkeiten etc. an. Wenn dann der Nachtdienst nach getaner Arbeit nach Hause geht, geht es für den Tagdienst mit allen weiteren Aufgaben los. Vorbereitung für die morgendliche Visite, Medikamente und Frühstück an die Patienten verteilen und die ersten Patienten, die zur Untersuchung kommen, versorgen. Da es hier eine Vielzahl von HIV- und Tuberkulose- (Infektionskrankheit-)Patienten gibt, werden alle Patienten, bevor sie einen Arzt sehen, von einer Krankenschwester genau darauf gescreent. Meine Aufgabe war meistens die Versorgung der Patienten in den Patientenzimmern. D.h. Frühstückt und Medikamente verteilen, Blutdruck-, Puls- und Temperaturmessung, Wundversorgungen, Blutabnahmen, Zugänge legen, Injizieren und alles dokumentieren. Außerdem auch im Kreissaal und im OP-Saal assistieren. Und so unterschiedlich jeder Tag mit Aufgaben gefüllt ist, so unterschiedlich sind auch die Erfahrungen, die ich erleben durfte. So habe ich an einem Tag zum Beispiel erlebt, wie die Einwohner Lesothos, die Basothos, mit Notfällen umgehen. Da es hier keinen Krankenwagen gibt, der durch eine Notfallnummer in kürzester Zeit vor Ort und Stelle ist, wird dieses kurzerhand von den Angehörigen selbst übernommen. Ist kein privates Auto im Besitz der Angehörigen wir dann das nächstliegende Auto angehalten und so wird der Patient dann auf der Ladefläche eines Pick-ups in das Krankenhaus gefahren, um dort bestmöglich versorgt zu werden.

Trotz aller Ernsthaftigkeit soll der Spaß während der Arbeit nie ausbleiben. Als ich eines Tages im OP-Saal assistiert habe und dann plötzlich die deutsche Nationalhymne aus dem Handy des operierenden Arztes ertönte, war ich zunächst ziemlich überrascht, musste im nächsten Augenblick aber sichtlich anfangen zu schmunzeln.

Ja, so kann die Arbeit hier im Krankenhaus mit dem Arzt schon mal aussehen.

Meine Wohnung ist ausgerüstet mit fließendem Wasser und eigener Toilette – ein Privileg hier in Lesotho, in dem die meisten ohne fließendes Wasser leben und auch die Toilette außerhalb in Form eines Plumpsklos ist. Die Wohnung befindet sich direkt neben dem Krankenhaus, wodurch mein Weg zur Arbeit nur zirka 30 Sekunden in Anspruch nimmt. Im Gegensatz zu manch anderen Arbeitskollegen, die mit einem Taxi zu Arbeit gefahren werden, auf jeden Fall zeitsparender. Taxi, hört sich zunächst zwar sehr teuer an, für eine zehnminütige Fahrt wird hier jedoch nur zirka 50 Cent bezahlt.

Ein eigener Wecker ist hier eigentlich nicht notwendig, da hier der Hahn, umringt von vielen Hühnern und Enten, schon morgens früh seinen Einsatz gibt. Und wenn der mal verschlafen sollte, ist das Schaf zur Stelle. Für die Begrüßung morgens, wenn ich aus meiner Tür trete, sorgt dann der Hund, der schon beim Umdrehen des Türschlosses freudig angerannt kommt. Außerdem gehörig zum Krankenhaus Campus ist ein Pferd das alleinig für die Freiwilligen von den Ärzten angeschafft wurde.

So ist das Leben hier doch sehr entspannt und ruhig, aber trotzdem immer wieder überraschend.

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Albanien – gerne, immer wieder!



Geschrieben am Donnerstag, 23. Mai 2019 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Jeanine, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr mit ADRAlive! in Albanien verbringt.

Vor genau neun Monaten bin ich ohne jegliche Erwartungen in ein mir fremdes Land gegangen. Tatsächlich ohne Erwartungen, da meiner Mitfreiwillige Marie und mir kurz vorher noch nicht klar war, dass wir nach Albanien gehen würden.

Ich erinnere mich noch, wie wir aus dem Flugzeug stiegen und an einem kleinen Flughafen in der Hauptstadt Tirana, die schon bald darauf zu unserem zweiten Zuhause wurde, gelandet sind, umgeben von einer schönen Berglandschaft.

Wir wurden von einem unserer Kollegen abgeholt und sehr herzlich willkommen geheißen. Der erste Unterschied zu Deutschland fiel uns sehr schnell auf, nämlich der chaotische Straßenverkehr. Es kamen allerdings noch einige weitere Neuheiten hinzu, an die wir uns unerwartet schnell gewöhnt haben.

Mich fragte vor Kurzem jemand, wie ich mein Auslandsjahr in drei Worten beschreiben würde – eines davon wäre das Wort Kaffee. Ob vor, während oder nach der Arbeit, es gibt immer Zeit für einen Kaffee. Daran gewöhnt man sich natürlich gerne und schnell! Flexibilität beziehungsweise Spontanität steht an zweiter und an dritter Stelle Gelassenheit. Vieles wird hier sehr gelassen genommen und was man heute nicht schafft, macht man morgen, aber im Endeffekt klappt es irgendwie immer.

Nicht nur von unseren Kollegen wurden wir herzlich aufgenommen, man wird auch auf der Straße gerne mal angesprochen, woher man denn komme und was man hier mache.

Tirana selbst bezeichne ich immer gerne als eine Mosaik-Stadt! Warum? Weil hier so ziemlich alles zusammengewürfelt aussieht. Eine abstrakte Brücke vor einem antik aussehenden Haus oder Gebäude, die aussehen als wären sie aus ihrer ursprünglichen Umgebung herausgenommen und irgendwo hinplatziert worden, ist hier Standard. Aber gerade das verleiht Tirana eine bunte Vielfalt und einen gewissen Charme.

Was ich gelehrt, aber auch gelernt habe…

Unsere Aufgaben haben sich mit der Zeit ergeben. Zu Beginn beobachteten wir viel und halfen mal hier und mal da. Mittlerweile haben Marie und ich unser eigenes Projekt und lehren Kindern zwischen 13 und 17 die deutsche Sprache. Jeden Montag und Mittwoch gegen Nachmittag beginnen die Deutschstunden, in denen wir nicht nur Unterricht halten, sondern unseren Schülern auch von Deutschland erzählen. Besonders begeistert sind sie, wenn wir ihnen deutsche Süßigkeiten oder selbstgemachte Brezeln mitbringen. Danach bekommen wir meistens noch eine persönliche Tanzstunde von unseren Schülern, in denen wir die typisch traditionellen albanischen Tänze beigebracht bekommen.

Albanien Freiwilligenjahr

Nebenbei besuchen wir weitere Schulen, um dort Zusatzklassen für Kinder mit Lernschwierigkeiten anzubieten. Wir beginnen meistens mit ein paar Aufgaben und beenden die Stunde mit Basteleien und Spielen. Auch regelmäßige Roma-Community-Besuche in und außerhalb von Tirana gehören zu unserer Arbeit. Bei diesen versuchen wir, den Kindern und deren Eltern das Lesen, Schreiben und Rechnen kreativ beizubringen. Natürlich darf das Spielen nicht vernachlässigt werden und somit tauschen wir ständig neue Spiele mit den Kindern aus. Wir bringen ihnen und sie uns welche bei. Mein persönliches tägliches Highlight ist immer zu Anfang des Unterrichts und wenn wir ihn beenden, da die Kinder jedesmal auf einen zukommen und einen mit einem großen Grinsen im Gesicht umarmen. Nach 20mal „Mirupafshim“ sagen (was Tschüss bedeutet), heißt es für uns zurück ins Büro. Dort erledigen wir noch kleinere Aufgaben und helfen aus.

Seit der Eröffnung des „Kopshti’s“ (= Kindergarten) am Anfang unseres Auslandsjahres besuchen wir auch diesen wöchentlich an Freitagen. Dort werden wir zur Begrüßung mit Gebrüll umgerannt. Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Kinder so manche deutsche Kinderliede, die wir mit ihnen singen, einprägen und mittlerweile mitsingen können, ohne zu wissen, was sie singen.

Auch wenn ich über Umwege letztendlich in Albanien gelandet bin, würde ich mich wieder dafür entscheiden! Die Eindrücke und Erfahrungen, die ich bisher sammeln durfte, sind einzigartig und haben mich auch Einiges lehren können.

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Albanien – meine zusammengewürfelte Schönheit



Geschrieben am Mittwoch, 09. Januar 2019 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Marie, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr mit ADRAlive! in Albanien verbringt.

„Du machst dein Auslandsjahr in Albanien?“, „Wo lag das nochmal?“ und „Was willst du denn da?“ waren die häufigsten Reaktionen auf meine Neuigkeit, dass ich meinen Freiwilligendienst in Tirana, der Hauptstadt eines mir bis dato völlig fremden Landes, verbringen würde. Eigentlich war nämlich der Plan, dass meine Reise nach Sri Lanka gehen sollte, allerdings klappte etwas mit dem Visum nicht und so wurde mir und meiner Projektpartnerin Jeanine kurzerhand etwa zwei Wochen vor der eigentlichen Ausreise vorgeschlagen,  einfach alle Pläne über Bord zu werfen und nach Albanien zu fliegen. Nach dem ersten Schock waren es nur noch wenige Wochen bis zu unserem Flug und die Nervosität stieg. Bald darauf packten wir unsere Koffer, steckten das Albanisch-Wörterbuch und den Reiseführer ein und flogen am 14. August 2018 in ein Land, von dessen Kultur und Menschen wir absolut keinen blassen Schimmer hatten.

Unsere Eingewöhnung

Schnell wurde uns klar, dass Albanien doch exotischer ist als erwartet, auch wenn es „nur“ zwei Stunden mit dem Flieger entfernt ist. Gewöhnen mussten wir uns an herunterhängende Stromkabel und Wasserschläuche, die zu Beginn scheinbar aus dem Nichts vor einem auftauchten, zutrauliche Straßenhunde, die einem einfach so bis vor die Haustür folgen oder bis zum nächsten Supermarkt begleiten, die albanische Gemütlichkeit, wo aus einem Termin um 8:30 Uhr ganz entspannt mal ein Termin um 10:00 Uhr werden kann und nicht zu vergessen das Ja-und-Nein-Sagen (zu „Ja“ sagt man hier „Po“ und schüttelt den Kopf und zu „Nein“ sagt man „Jo“ und nickt – verrückt, oder?). Angekommen waren wir in einem heißen und recht trockenen Sommer, welcher sich aber seit November zu einem regnerischen, nass-kalten Herbst entwickelt hatte. Einfacher war es dann schon, sich an die gemütlichen Kaffeepausen mit Freunden und Kollegen zu gewöhnen. Trotz der Zeit, die wir zum Eingewöhnen benötigten, sahen wir Tirana sehr schnell als unser neues Zuhause an und verliebten uns in diese Stadt, die scheinbar komplett zufällig aus verschiedensten Gebäuden zusammengewürfelt war – Gemüse- und Obststände neben Luxusboutiquen, Fischläden neben Drogerien und Hochzeitsausstattern an jeder Ecke. Wie meine amerikanische Freundin Jade, die ebenfalls ihr Auslandsjahr in Albanien verbringt, sagen würde: „Tirana is just so random!“.

Eine ganz normale Arbeitswoche

Unsere erste richtige Aufgabe bestand darin, eine unserer späteren Arbeitsstellen, den adventistischen „Kopshti“ (Kindergarten) mit einigen selbst gemalten Bildern zu verschönern. Dabei waren wir besonders stolz auf unser Sonnensystem, welches nun im Schlafraum der Kinder zu bewundern ist.
Im Allgemeinen sieht die Arbeitswoche etwa folgendermaßen aus: Montags, mittwochs und donnerstags sind immer die Highlights meiner Woche, denn da besuchen wir drei verschiedene Schulen rund um Tirana und helfen bei den zum Teil recht chaotisch ablaufenden Zusatzklassen, wo mit Roma-Kindern und lernschwachen Kindern gerechnet, gebastelt und sogar auch mal ganz traditionell albanisch getanzt und gesungen wird. Neu dazu gekommen ist für uns der Deutschunterricht, welcher jedes Mal mein Herz erwärmt, denn diese großen Kinderaugen zu sehen, die voller Bewunderung glänzen, wenn man das Alphabet für sie aufsagt, erwärmt mir jedes Mal das Herz und ist der perfekte Lohn für meine Arbeit.

Den Rest des Tages und jeden Dienstag sind wir den ganzen Tag im Büro, kümmern uns um die Social-Media-Accounts von ADRA, schreiben Berichte und Artikel und auch ab und an Übersetzungen. Freitags gehen wir dann in den Kindergarten. Wir tauften die Kinder liebevoll unsere „kleinen Monster“, denn albanische Kleinkinder spielen wirklich nochmal in einer anderen Liga!

Ich ging ohne jegliche Erwartungen in ein für mich komplett unbekanntes Land und nach nur wenigen Monaten wurde es zu meinem zweiten Zuhause und der in meinen Augen schönste und für mich passendste Ort, um mein FSJ zu verbringen. Wenn mich heute Leute fragen, warum ich ausgerechnet nach Albanien gegangen bin, antworte ich jedes Mal: „Klar, Albanien ist nicht weit weg und mag für dich als nichts Besonderes erscheinen, doch in meinen Augen ist dieses Land gefüllt mit so vielen hilfsbereiten und weltoffenen Menschen, einer interessanten Landesgeschichte, einer wunderschönen, sehr traditionellen Kultur, unerwarteten Orten, die zu Besuchen einladen und einer anderen Art von Exotik, die man sich nicht einmal im Traum vorstellen könnte, denn dieses Land wird viel zu einfach unterschätzt!“

Ich erinnere mich auch gern immer wieder an etwas, was meine Mama mir kurz vor meiner Abreise mit auf den Weg gab: „Die besten Dinge im Leben sind meist die, die unerwartet geschehen.“ Und damit sollte sie definitiv Recht behalten!

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Das Privileg, hier sein zu dürfen



Geschrieben am Dienstag, 08. Januar 2019 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Julian, der sein Freiwilliges Soziales Jahr mit ADRAlive! in Bolivien absolviert.

Der Beginn des Abenteuers

Die ersten zweieinhalb Monate in meinem Projekt – das Kinderheim “El Sauce“ in Bolivien – sind nun schon um. Und was soll ich sagen? Sie vergingen wie im Flug!
Meistens ein Indiz dafür, dass man alles um sich herum vergisst, weil man sich pudelwohl fühlt. Wie sieht das bei mir aus?
Die allererste Zeit hier, sprich gut die ersten zwei Wochen, ging es für mich Schlag auf Schlag. Jeden Tag etwas Neues entdecken, jeden Tag etwas Neues (kennen-) lernen, sich jeden Tag ein bisschen wohler fühlen, denn die Sprache, vor der ich am meisten Respekt hatte, stellte mich gar nicht vor solche Herausforderungen, wie anfangs befürchtet hatte – dem Schulspanisch sei Dank.
Ich fühlte mich schnell nicht mehr ganz so in der Fremde, da die anfangs Fremden keine Fremden mehr waren.

Was mache ich hier überhaupt?

Der Kontakt zu den Kindern war zu Beginn meiner Zeit hier gar nicht so intensiv vorhanden. Ich weiß, es klingt paradox, wenn man in einem Kinderheim wohnt und arbeitet, welches zur Zeit 23 Kinder beherbergt. Doch war das für mich Realität, was aber fast gänzlich meiner Arbeit hier im Projekt “verschuldet“ war. Meine Arbeit beinhaltete nämlich das, was das Projekt am Leben hält: das Feld.
“El Sauce“ generiert neben Spendeneinnahmen auch eigene Gelder, indem einmal pro Woche eigens angebautes Obst und Gemüse an Kunden verkauft wird. Die Besonderheit: es ist alles Bio, für bolivianische Verhältnisse eine Rarität.
Meine Aufgabe besteht also darin, die Felder zu bewirtschaften, sprich sie mit einem Spaten „umzukloppen“, Unkraut zwischen den Pflanzen zu entfernen, die Obstbäume und Büsche für die “Tragzeit“ vorzubereiten und natürlich die Dinge, die wir angepflanzt, haben am Mittwoch, dem Erntetag, zu ernten.
Seit gut einem Monat bekommen wir nun aber ab und zu auch abwechslungsreichere Aufgaben von unserem Chef aufgetragen. Beispielsweise sollte dem Eingangsbereich vom Jungenhaus, Casa 1, das zudem das Haupthaus und Anlaufsort für Besucher darstellt, ein neuer “Look“ verpasst werden. So waren wir also kurzum gute vier Tage am Streichen, bis der Raum in neuem Glanz erschien.

Aktuell sind wir dabei, zum ersten Mal eine Internetverbindung in das Projekt zu holen. Dazu sollten wir zwei Masten mit Antennen zum Verstärken des Signals aufstellen und um diese mit Strom zu versorgen, verlegen wir aktuell ein gut 800 Meter langes Stromkabel unter die Erde.

“Nueve meses mas“ ~ neun weitere Monate

Die Arbeit ist anstrengend, doch sie macht Spaß. Du tust hier Dinge, die du noch nie zuvor in deinem Leben gemacht hast. Du lernst dazu und wächst an dir selber – etwas Besseres gibt’s nicht.
Und auch das schon angesprochene Thema mit dem wenigen Kontakt mit den Kindern regulierte sich. Dreimal die Woche haben wir nun eineinhalb-stündige “Workshops“ mit den Kids, bei denen sie handwerkliche Dinge lernen sollen.
Es ist also wirklich ein guter Mix aus allem, der mir auf jeden Fall Lust auf mehr macht und mich sehr positiv und voller Motivation auf die nächsten, höchstwahrscheinlich noch wunderbaren neun Monate in meinem Abenteuer blicken lässt.

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Karibu Tansania



Geschrieben am Freitag, 04. Januar 2019 von ADRAlive-Team

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Ein Bericht von Lea, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr mit ADRAlive! in Tansania verbringt.

Dieses Wort hat mich meine ersten drei Monate täglich begleitet. Karibu – Willkommen! Selbst Fremde auf der Straße rufen einem dieses Wort hinterher. Klar fällt man als einzige Weiße im Dorf sofort auf, wenn man zu dem kleinen Marktplatz läuft. Anfangs habe ich mich extrem unwohl gefühlt mit der ganzen Aufmerksamkeit, die einem Fremde entgegenbringen. Sei es durch Grüßen, Winken oder sogar Hinterherlaufen. Mittlerweile weiß ich, dass alles Teil einer herzlichen Mentalität ist. Denn wenn dieses Land eines ist, dann herzlich. Meine Mitfreiwillige und ich wurden mit einer Selbstverständlichkeit sofort nach Hause eingeladen, die mir als Deutsche völlig fremd war. Da sitzt man also in einer kleinen Hütte, welche nur zum Teil überdacht ist, auf dem zerschlissenen Sofa, löffelt Bohnen aus Plastiktellern und gehört auf einmal zur Familie. Sogar auf einer afrikanischen Hochzeit waren wir bereits eingeladen. Aber Hochzeiten gibt es nicht jeden Tag.

Mein Alltag hier besteht aus Kinderbetreuung, Gartenarbeit und Helfen in der Küche. Die Arbeit mit den Kindern ist anstrengender als ich gedacht habe, schließlich muss man die Kinder beaufsichtigen und beschäftigen. Das ist leichter gesagt als getan. Wir spazieren oft mit den Kids über das Gelände des Waisenheims, besuchen den Garten oder gehen runter an den Strand. Die beste Belohnung nach einem nervenaufreibenden Tag sind die lachenden Gesichter der Kinder, wenn sie auf einen zulaufen und rufen „dada Lea umependeza“. Das heißt so viel wie „Schwester Lea, ich hab dich lieb.“

Im wöchentlichen Wechsel arbeite ich bei den Kindern und in der Küche. Dann heißt es abwaschen, Gemüse schneiden und lernen, wie man eine Kokosnuss öffnet. Hier wird sehr viel mit Kokosnuss gekocht. Ob in den Bohnen oder im Brot, in fast jedem Topf landet Kokosnussmilch. An einigen Vormittagen arbeite ich auch dort, wo die Kokosnüsse herkommen: im Garten. Ich habe so viel Neues dort gelernt: wie man Tomaten ausgeizt, am schnellsten Kompost gewinnt oder am besten die Erde aufgräbt.

Die Arbeit in Küche und Garten ist eine gute Möglichkeit, um die einheimischen Arbeiter kennenzulernen. Diese Gespräche lassen mich immer wieder schmunzeln, wenn ich erklären muss, dass es in Deutschland weder Kamele noch Mangobäume gibt. Ich selber bin aber auch oft Grund für Gelächter. Meine Versuche, die Sprache zu lernen, oder meine kläglichen Versuche, einen Eimer auf dem Kopf zu balancieren, sorgen bei der Köchin und den Kindertanten für regelmäßiges Gelächter. Anfangs war die Sprache für mich ein reines Chaos an Silben. Mittlerweile verstehe ich einiges der alltäglichen Gespräche. Dreimal in der Woche gibt uns der hiesige Dorflehrer, Mr. KK, Kisuaheli-Unterricht. Mr. KK hat uns auch an die Schule eingeladen. So haben meine Mitfreiwillige und ich in einigen Klassen bereits etwas Englischunterricht gegeben.

Wenn ich heute ins Dorf gehe oder mit dem Bus fahre, fühle ich mich nicht mehr unwohl. Natürlich falle ich immer noch auf und werde überschwänglich begrüßt. Ich habe mich aber daran gewöhnt und wenn ich ehrlich bin, vermisse ich die kühle Distanziertheit mancher deutscher Innenstädte kein bisschen.

Als ich früher an Afrika gedacht habe, habe ich an Wüste, Armut und Reisbohnen gedacht. Aber dieses Land, welches seit drei Monaten mein Zuhause ist, ist so viel mehr. Den Teil des Kontinents, den ich kennenlernen durfte, ist farbenfroh, mit Palmen, Blumen und lachenden Menschen, die alles teilen, was sie haben. Eins möchte ich von hier mitnehmen! Die Unbeschwertheit, mit denen die Menschen ihr armes Leben hier bestreiten. Ich bin gespannt, welche Abenteuer mich in meinen restlichen 9 Monaten erwarten.

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Grüße aus Bolivien



Geschrieben am Sonntag, 23. Dezember 2018 von ADRAlive-Team

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Melissa hat ihr Freiwilliges Soziales Jahr mit ADRAlive! in Bolivien gemacht. Wie es ihr dort erging, erzählt sie im Video.

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