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Ein Bericht der Freiwilligen Johanna, die in einem Hospiz in Sambia vielfältige Aufgaben übernimmt.
„Ein Hospiz? Aber dort sterben doch Menschen! Hast du dir das wirklich gut überlegt?“ – Solche Fragen wurden mir vor meiner Abreise sehr häufig gestellt. Nicht nur von anderen – auch ich habe mich häufig gefragt, wie ich mit dem allgegenwärtigen Sterben umgehen werde.
Doch als ich im „Ranchhod Community Services and Hospice“ (oder kurz RCSH) hier in Sambia ankam, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Das Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, auch den bedürftigsten Menschen einen würdevollen Tod zu ermöglichen, steckt voller Leben und Emotionen. Hier im Hospiz liegen Lachen und Weinen, Tanzen, Singen und auch gelegentliche Besuche bei Beerdigungen ganz nah beieinander.
In dem Hospiz werden bis zu 21 Patienten mit chronischen, terminalen Erkrankungen wie zum Beispiel HIV/AIDS oder Krebs und mit HIV einhergehenden Krankheiten wie Tuberkulose behandelt. Wir behandeln Patienten jeden Alters. Bei uns findet jeder eine Bleibe. Es wird jedoch nicht nur palliative Pflege angeboten, sondern auch ein Familienplanungszentrum, eine HIV-Test und -Beratungsstelle, Pflege von Patienten zu Hause, Unterstützung von bedürftigen Großeltern mit monatlichen Nahrungsmittel-Paketen und ein Kinderzentrum.
Im Kinderzentrum werden 62 Kinder von zwei Lehrern auf die Grundschule vorbereitet. Dort bekommen sie auch zwei Mahlzeiten pro Tag. Es handelt sich dabei ausschließlich um Halb- oder Vollwaisen und/oder Kinder aus ärmsten Verhältnissen. Zusätzlich werden momentan 12 stark unterernährte Kinder mit Milchpulver und proteinreicher Nahrung unterstützt.
Bei dem vielfältigen Angebot findet jeder seine Aufgaben. Ich fand es unheimlich spannend mal in jeden Aufgabenbereich hineinschauen zu können. Momentan mache ich ein Praktikum bei der Sozialarbeiterin des RCSH. Doch zu meinen Tätigkeiten gehören auch die Arbeit in der Küche, der Einkauf und die Verteilung der Nahrungs- und Putzmittel, das Packen und Verteilen der Nahrungsmittelpakete für die Großmütter und das Wiegen von Babys, die vom Hospiz mit Milchpulver unterstützt werden. Hin und wieder leite ich eine kleine Basteleinheit im Kinderzentrum oder begleite die Patienten zur Physiotherapie.
Ja es ist bunt, vielfältig und wird garantiert nie langweilig im Hospiz! Jeder Tag hält eine Überraschung bereit und es ist an uns, sie zu nutzen!
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