Ein Bericht der Freiwilligen Sarah, die für ein Jahr Mitarbeiterin bei ADRA Albanien ist.
Eine wunderschöne Landschaft, Straßencafés, Hochhäuser, hupende Autos, große Menschenmassen. All das fällt einem auf den ersten Blick auf, wenn man durch die Straßen Tiranas geht. Sieht man jedoch genauer hin, erkennt man die Armut, die sich zunächst im Verborgenen hält. Abgenutzte, eingefallene Häuser und Autos, Kinder die im Müll wühlen und auf der Straße betteln, Hunde die vergebens nach Essen suchen – und wir mittendrin. Elina meine Mitfreiwillige und ich, im Herzen der Hauptstadt Albaniens.
Ohne jegliche Ahnung, was uns erwarten würde, machten Elina und ich uns vor gut sieben Monaten auf die Reise in das uns nun nicht mehr fremde Albanien. Als Angestellte bei der Partnerorganisation ADRA Albanien bestritten und bestreiten wir täglich neue Herausforderungen. Eingesetzt sowohl im Büro als auch in Schulen, sind unsere Aufgaben sehr vielseitig und bieten Raum für Eigeninitiative und Kreativität.
Während wir im Büro unter anderem Berichte schreiben und übersetzen müssen, sieht es in den Schulen ganz anders aus. In dem aktuellen Projekt „Education through Student volunteering“ versucht ADRA Albanien durch Freiwilligenarbeit, Kindern aus sozial und wirtschaftlich schwachen Verhältnissen zu helfen. Hierbei werden die Kinder durch Zusatz-Klassen unterstützt und gefördert. Wir als Freiwillige versuchen den Kindern so gut es geht beim Erlernen des Alphabets oder beim Lösen von mathematischen Gleichungen zu helfen. Mittlerweile geben wir den Kindern auch Deutschunterricht, was mir persönlich sehr viel Freude bereitet, da die Kinder sehr schnell lernen und motiviert bei der Sache sind. Sie grüßen uns schon von weitem mit „Hallo“ und „Guten Tag“. Allgemein sind die Kinder hier sehr offen gegenüber neuen Leuten und freuen sich jedes Mal, einen von uns zu sehen.
Viele der Kinder die wir betreuen kommen aus den sogenannten Roma Communitys. Sie leben als eine Gemeinschaft isoliert und abgegrenzt von der Gesellschaft Albaniens. Die Kinder, die in diese Verhältnisse hineingeboren werden, haben oft schlechte Zukunftschancen, da sie zum Teil die Schule abbrechen oder gar nicht erst besuchen. Stattdessen werden sie schon früh von ihren Eltern auf die Straße zum Betteln und Geld verdienen geschickt. Diesem Denken versucht ADRA Albanien durch Kampagnen entgegenzuwirken, um die Eltern sowie auch die Gesellschaft darauf aufmerksam zu machen, ihren Kindern die notwendige Bildung zu gewähren. Auch ich habe schon mitbekommen, wie uneinsichtig manche Roma sind, wenn es um die Zukunft ihrer Kinder geht. Das macht mich ab und zu recht ratlos, gehört jedoch auch zu unserem Alltag.
Eines meiner absoluten Highlights bis jetzt war es die „Aktion Kinder helfen Kindern!“ mitzuerleben. Bereits schon als kleines Kind hatte ich zusammen mit meinen Geschwistern voller Begeisterung Pakete für dieses Projekt gepackt und verziert. Deshalb war meine Freude umso größer, dass ich dieses Jahr live bei der Päckchen-Verteilung mit dabei sein durfte. Zusammen mit dem ADRA Albanien-Team und Anja Emrich von ADRA Deutschland verteilten wir die „Aktion Kinder helfen Kindern!“-Pakete in Schulen, Kindergärten, Sozialunterkünften, Behindertenwerkstätten und Roma/ Ägypter-Communitys in Tirana und der Umgebung. Während der Verteilung war es meine Aufgabe, Bilder zu machen und die besonderen Momente der Kinder, wenn sie gespannt ihre Päckchen auspackten, festzuhalten. Es machte riesigen Spaß, die Freude und Ausgelassenheit der Kinder zu beobachten und ein Teil dieser Aktion zu sein.
Diese sowie viele weitere Erfahrungen die ich bereits machen durfte bestärken und motivieren mich in meiner Arbeit und lassen mich erkennen, wie wertvoll dieses Jahr für mich ist und wie viel auch Kleinigkeiten ausmachen können!
0 Kommentare »Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Marco über seine ersten Eindrücke aus Costa Rica
Seit sechs Monaten darf ich dieses wundervolle Land Costa Rica nun genießen. Ich will ganz ehrlich sein. Anfangs war es etwas schwierig für uns, denn das Projekt, in dem wir eigentlich mitwirken sollten, befand sich nach kurzer Zeit in einer Umstrukturierung, daher musste eine neue Aufgabe für uns gefunden werden. In diesen ersten Monaten des Hoffnung Hegens, arbeiteten wir in mehreren Projekten mit, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Wir strichen Räume und Badezimmer, mähten den Rasen und halfen bei den Pfadfindervorbereitungen, indem wir Steine anordneten und bemalten. Ansonsten schlugen wir uns mit Macheten durch das hohe Gras oder bauten Tische aus Holz. Alles sind Arbeiten, die wichtig waren und über die die Menschen vor Ort sehr dankbar waren.
Eines unserer neuen Projekte heißt „Jóvenes Embajadores“. Es ist ein Sport – und Bildungsprojekt. Dort spielen wir mit Kindern von 12- 16 Jahren Fußball. Was nach purem Vergnügen klingt, hat durchaus einen tieferen Sinn. Ziel ist es, Werte wie Teamgeist, Gemeinschaft und Glaube spielerisch in das Team zu integrieren, als auch Wissen durch Englischunterricht zu vermitteln. Ein weiterer Aspekt besteht darin, den Kindern gewinnbringende und zukunftsentscheidene Charakterwerte beizubringen wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Vertrauen als auch Fleiß für die Schule sowie fürs Studium. In der Zukunft werden wir unsere Mannschaft als richtigen Verein anmelden und uns mit den anderen Fußballvereinen messen. Wir werden Trikots herstellen, auf denen klar erkennbar ist, dass ADRA ein großer Teil des Projektes ist. Die Hoffnung und Begeisterung ist groß in den Herzen der Kinder und wird uns umso mehr motivieren, etwas Großes daraus zu machen.
Unser eigentliches Projekt ist die „Aktion Kinder helfen Kindern!“ in Costa Rica. Die erste Paketaktion startete Ende Februar. Das Thema „Schulanfang“ stand im Vordergrund. Wir packten 300 Pakete mit Materialien wie Schulheften, Bund- und Bleistiften, Radiergummis und Anspitzern. Außerdem besuchen wir Schulen und halten Vorträge über Armut im Politik- oder Geografie-Unterricht, um die Aufmerksamkeit der Kinder und Lehrer zu bekommen. Wir versuchen, das Augenmerk der Problematik auch der Regierung und Hochschulen zu verdeutlichen. Wenn wir sie für unsere Aktion gewinnen, wird das vieles leichter machen.
Ich kann mich noch genau an unsere erste Aktion erinnern. Wir sind von Haus zu Haus gegangen: in einem Teil von Costa Rica, in dem etwas wohlhabendere Menschen wohnen. Wir waren nervös, da wir die Sprache noch nicht so gut beherrschen – wir lernen noch Spanisch – und auch die Motivation war gering. Doch als wir auf eine Anfrage den ersten Sack voller Klamotten in den Händen hielten, waren die Aussichten blendend und der Knoten war geplatzt.
Ein weiterer Teil unserer Aufgaben besteht jetzt darin jeden Samstag in Gemeinden zu fahren und dort unser neues Projekt vorzustellen. Wir wollen unsere Brüder und Schwestern begeistern, damit sie gerne Kleidung, Spielzeug und Spenden geben. Samuel und ich haben hier noch einige Hürden vor uns, die es zu meistern gilt. Aber ich bin dankbar hier als Freiwilliger ein Zeichen setzen zu können.
Ich bin so glücklich, für das Privileg, hier sein zu dürfen – danke ADRA Deutschland für diese Möglichkeit!!!
0 Kommentare »