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„Ein Lächeln lässt für einen Moment die Schönheit der Seele aufleuchten.“



Geschrieben am Montag, 03. Februar 2014 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Hannah Luise über ihre bisherigen Erfahrungen in Kenia.

Afrika, Kenia, Kajiado. Das Mädchenheim und die Schule für Massai-Mädchen. Ich versuche zu verstehen und zu akzeptieren, jeden Tag ein bisschen mehr – mit Sprüngen zurück und Schritten nach vorne.

Vor vier Monaten wurde ich von über 120 Mädchen in Kenia begrüßt, über 200 Hände haben sich in meinen Haaren vergraben und fasziniert meine Haut berührt und es brauchte nicht lange, da hatte ich über 120 Herzen in mein eigenes geschlossen. 

Es ist ein Einlassen, ein wagen. Schon ist man nicht mehr nur noch die „Weiße in der Bibliothek“ und die Lehrerin mit den neuen Spielideen und den komischen neuen deutschen Worten. Lässt man sich darauf ein, werden neue Grenzen und Weiten erfahren. Die verschiedensten Rollen werden eingenommen, je nachdem, wie sehr es die Mädchen zulassen. Ist es als Diskussionspartner, Trostspender, stiller Zuhörer, Pflaster-Verteiler, Gebetspartner, Gute-Nacht-Geschichten-Erzähler oder Komiker. Wenn ich eine Geschichte vorlese und in strahlende Mädchenaugen schaue, wenn sie begeistert in die Hände klatschen bei einem neuen Kisuaheli-Wort von mir, wenn sie mir mit einem breiten Lächeln im Gesicht in die Arme laufen oder wenn sie sich an meine Schulter lehnen und flüstern „ich lieb‘ dich“. Das sind Momente, in denen mir immer wieder bewusst wird, warum ich hier bin. Momente, die mir zeigen, dass ich hier am richtigen Ort, zur richtigen Zeit bin und dass ich die Möglichkeit habe die Liebe, die ich erfahren durfte, weiterzugeben. Jedes einzelne Lächeln und Strahlen in den Augen ist wertvoll und so unendlich kostbar! Es beweist Hoffnung und Zuversicht!

Nicht immer ist es mir bewusst, dass es nicht einfach Mädchen sind, die von ihrer Familie zur Grundschule geschickt wurden, nein. Jedes Mädchen hat seine eigene, prägende Geschichte mit sich zu tragen. Eine Geschichte, die es verfolgt. Verheiratet mit einem 80-jährigen Mann, beschnitten, ein Baby bekommen, obwohl selbst noch Kind – das ist nur eine der vielen Geschichten, die mir hier begegnen. Geschichten, die weitreichend sind und mit denen die Mädchen versuchen, zurecht zu kommen. Aber nun sind sie hier, sitzen in ihrem Klassenraum, lesen intensiv in ihren Büchern und arbeiten hart. Es ist die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die sie antreibt – die Zuversicht, dass es einmal besser werden kann. Und ich darf sie auf einem kleinen Teil dieser Strecke begleiten.

Das Leuchten in den Augen und der Blick auf die Zukunft, dafür lohnt es sich zu kämpfen, dafür lohnt es sich zu hoffen!

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Rollenwechsel – 1 Jahr als Lehrerin in Mexiko



Geschrieben am Mittwoch, 10. Juli 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Antje über ihre Eindrücke aus Mexiko

Erst als ich endlich im Flugzeug saß und mich bei meiner Familie für ganze elf Monate verabschiedet und Deutschland den Rücken zugekehrt hatte, wusste ich, dass mein Traum, ein Jahr mit ADRA-Deutschland e.V. als Freiwillige im latainamerikanischen Ausland zu unterrichten, wahr geworden war. Und wirklich, dieses Jahr sollte ein ganz besonderes werden.

Mein Aufgabenbereich befand sich im Sprachinstitut der adventistischen Privatuniversität in Montemorelos, Nuevo León, in Mexiko, an dem ich als Deutsch- und Englischlehrerin gearbeitet habe. Für mich war das ein aufregender Rollenwechsel; nun sollte ich im Klassenraum vorne stehen, Autorität und Wissen vermitteln und Noten gerecht verteilen.

Im ersten Semester war ich für den Deutsch Anfängerkurs zuständig. Desweiteren durfte ich mit einer mexikanischen Studentin zusammen kleine Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren in Englisch unterrichten und abgesehen davon einer Schülerin Englisch Nachhilfe geben. Im zweiten Studiensemester hatte ich zwei Deutschklassen unterschiedlichen Sprachnieveaus, weiterhin meine Englischkinderklasse und dazu noch einen Erwachsenenkurs im ersten Englischlevel.

Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, zwei komplett unterschiedliche Altersgruppen unterrichten zu können. Bei beiden ist es sehr wichtig, sich gut und kreativ vorzubereiten. Interessant ist es auch zu sehen, dass spielerisch am besten gelernt wird; egal welches Alter. Jedoch war es bei den kleinen Kindern sehr wichtig, jeden Tag extra Aktivitäten und Spiele neben dem Lehrbuch parat zu haben, da die Konzentration schnell abnahm und sie unruhig und störend werden konnten. Um die Kinder täglich dazu zu motivieren mitzuarbeiten, haben wir das Sternchensystem eingeführt. Jeder Schüler hatte an der Tafel sein Namensschild. Nach gemeinsamem singen, beten, sich melden, Aufgaben gut erfüllen u. ä., wurden Sterne daneben gemalt. Wenn am Ende der Stunde ein Schüler fünf oder mehr Sterne hatte, durfte er mit den Murmeln oder Seifenblasen spielen, was die Kinder sehr liebten. Natürlich diente diese Methode auch zur Bestrafung; hatte ein Schüler permanent gequatscht, andere abgelenkt und den Unterricht gestört, wurde ein Stern gelöscht. Eines „unserer“ Kinder war in seinen Schrachkenntnissen fortgeschrittener als die anderen und hatte seine Aufgaben meistens schneller erledigt. Damit der Schüler sich nicht langweilte und unruhig wurde, war es wichtig ihm Zusatzaufgaben und manchmal auch mehr Verantwortung zu geben; zum Beispiel durfte dieser Schüler auch mal die Bildervokabelkarten halten und seine Mitschüler abfragen. Das gab ihm ein Gefühl von Wichtigkeit und er war voll dabei.

Englisch für Erwachsene zu unterrichten, war für mich anfangs wirklich eine Herausforderung, die aber nach einiger Zeit des Einspielens und natürlich täglich intensiver Vorbereitung, gut gemeistert wurde. Ich muss wirklich sagen, dass mein Verständnis bezüglich der Grammatik sehr zugenommen hat. Durchs Unterrichten habe ich Inhalte und Strukturen erlernt, neu gelernt und endlich verstanden, die mich in meiner eigenen Schulzeit oft mit einem symbolischen Fragezeichen hinterlassen haben.

Mein persönlicher Höhepunkt war der Deutschunterricht. Mir hat es wirklich Spaß gemacht, meine eigene Muttersprache besser zu verstehen und Methoden zu entwickeln, sie anderen näher zu bringen. Natürlich machte auch hier die Kreativität nicht halt. Mit wöchentlichen neuen Lieder, Illustrationen, Verbplakaten und Smilys wurde der Schulalltag aufgehellt.

Es gibt Tage, an denen man vielleicht etwas deprimiert nach Hause geht, die Schüler die Hausaufgaben unangetastet lassen und für die Tests nicht gelernt haben oder einfach so langsam arbeiten, dass man seinen detailliert ausgearbeiteten Unterrichtplan nicht strikt durchziehen kann. Hier ist Flexibilität gefragt. Manchmal ist es besser, gewisse Themen nochmal zu wiederholen, erneut und intensiver zu üben, anstatt durch das Buch zu „rennen“. Weiterhin wurde mir wirklich bewusst, wie viel die eigene Einstellung und Motivation zu einem erfolgreichen Unterricht beitragen kann. Das ist glaube ich die Kunst; vorbereitet zu sein, damit zu rechnen, etwas ganz anderes zu machen und eine motivierende Autorität auszustrahlen.

Schlussfolgernd kann ich sagen, dass ich dieses Jahr einigen Menschen Wissen vermitteln und mitgeben konnte, und im Austausch dabei selber diejenige war, die wirklich viel gelernt hat.

 

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1 Jahr bei den Kindern in Moldavien



Geschrieben am Mittwoch, 03. Juli 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Franz über seine bisherigen Erfahrungen in der Republik Moldau

Ich möchte gar nicht erst anfangen davon zu schreiben, wie schnell die Zeit hier in Moldova vergeht. Wie verschieden sind doch die Gefühle, zu sagen: „Wir sind schon 3 Monate hier“ oder „Jetzt sind es nur noch 3 Monate, bis wir wieder in Richtung Heimat aufbrechen“. Eigentlich müsste ich in Richtung erste Heimat schreiben, denn die zweite Heimat habe ich hier im Osten Europas gefunden.

Wenn ich morgens aufstehe und nach dem Frühstück aus dem Haus gehe, zeigt das Thermometer schon 20 Grad an. Im Mai explodierte der Frühling in allen seinen Farben – einfach wunderschön.

Als Auslandsfreiwilliger könnte man jeden Abend irgendeine Geschichte über die Arbeit erzählen und auch wenn es sich für manch anderen vielleicht nicht immer nach Abenteuer anhört macht doch der Alltag die meiste Zeit eines solchen Aufenthalts aus. Genau um diesen Alltag geht es. Genau diesen Alltag heisst es, im Kinderheim zu gestalten. Die eigenen Stärken und Interessen können einem in vielem behilflich sein. Vivian und ich haben beispielsweise angefangen, Mal- und Zeichenunterricht zu geben. Das ein oder andere Mal kommt man schon noch ein bisschen ins stutzen, wenn die Kinder mit ihren Bildern ankommen und eine Meinung von dir haben wollen, wie von einem Lehrer. Ich saß doch selber noch vor einem Jahr in der Schule. Genauso habe ich mich gefreut, als Nicko – einer unserer Heimschüler – seinen ersten Skatetrick geschafft hat. Wenn dann der schnelle Blick kommt, ob man es auch ja mitbekommen hat, ist man selbst ein bisschen stolz.

Mit Kindern zu arbeiten bedeutet für mich, den Moment zu leben. Kinder haben nur den Moment und nur in diesem kann man sie erreichen. Es ist auch manchmal das daneben sitzen und zuhören, ihnen zeigen, dass man Interesse an ihnen hat.

Ich bin unheimlich dankbar hier zu sein und diese Zeit erleben zu dürfen.

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