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„Be the change you want to see in the world!“



Geschrieben am Samstag, 09. August 2014 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Vivien über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica.

Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, als ich die Zusage für mein freiwilliges soziales Jahr bekommen habe. Es ging an die adventistische Universität UNADECA in Costa Rica, in der ich im Sprachzentrum „ Centro de idiomas“ als Englisch- und Nachhilfelehrerin arbeite.

  • Ein Jahr für andere Menschen geben, große und kleine Erfahrungen machen.
  • Dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird und dazu beitragen, dass etwas verändert werden kann.
  • Mich von einer neuen Kultur, Sprache und den Menschen faszinieren und verändern lassen.

Das waren meine Ziele und Hoffnungen und das alles mit dem Segen und der Führung von unserem großen Gott. Eine tolle Erfahrung, die ich in dem Jahr machen durfte, war die einwöchige Reise in ein indigenes Dorf Costa Ricas. Jedes Jahr fährt der Abschlussjahrgang der Krankenschwesterstudenten der Universität UNADECA in ein solches Dorf, um dort die Menschen in Vorträgen über verschiedenene Gesundheitsthemen aufzuklären wie die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser, Heilpflanzen und einem gesunden Selbstwertgefühl. Außerdem helfen die Studentien in der Dorfgemeinschaft. Wir deutschen Freiwilligen durften die Krankenschwesterstudenten begleiten und haben uns um die Betreuung und verschiedene Aktivitäten für die Kinder gekümmert.

Ich habe Costa Rica von einer ganz anderen Seite kennen- und lieben gelernt. Wir haben das Gebäude einer Klinik gestrichen, in einem Fluss gebadet, den Dschungel bei Hausbesuchen der Dorfbewohner erkundet und die tollsten Früchte, u.a. die Kakaofrucht kennengelernt. Doch das Beste für mich war die Zeit mit den Kindern. Die Kinder sind etwas ganz Besonderes und selbst in den wenigen Tagen haben wir sie durch die Spiele und Aktivitäten so gut kennengelernt und lieb gewonnen, dass es schwer fiel, Abschied zu nehmen.

Eine besondere Erfahrung durfte ich in dieser Woche mit einem kleinen Mädchen machen. Dieses Mädchen war jeden Tag bei allen Aktivitäten, davor und danach bei uns. Am letzten Abend kam sie zu uns und meinte traurig, dass ihre Eltern sie heute Abend nicht zu unserer letzten, besonderen Kinderaktivität schicken würden. Deshalb haben ein Pastor und ich mit den Eltern geredet und sie zu der Veranstaltung eingeladen. Am Abend kam sie auf mich zugelaufen und hat mich stürmisch umarmt.

„Meine Eltern schicken mich heute Abend zu euch“ rief sie mir strahlend entgegen. In diesem Moment wusste ich, warum es für mich immer ein Traum gewesen ist, dieses Jahr zu machen. Für Momente, wie diese. Für die kleinen Freuden im Leben, die etwas verändern.

„Manchmal sind es besonders die kleinen Dinge, die Großes bewirken.“

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Rollenwechsel – 1 Jahr als Lehrerin in Mexiko



Geschrieben am Mittwoch, 10. Juli 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Antje über ihre Eindrücke aus Mexiko

Erst als ich endlich im Flugzeug saß und mich bei meiner Familie für ganze elf Monate verabschiedet und Deutschland den Rücken zugekehrt hatte, wusste ich, dass mein Traum, ein Jahr mit ADRA-Deutschland e.V. als Freiwillige im latainamerikanischen Ausland zu unterrichten, wahr geworden war. Und wirklich, dieses Jahr sollte ein ganz besonderes werden.

Mein Aufgabenbereich befand sich im Sprachinstitut der adventistischen Privatuniversität in Montemorelos, Nuevo León, in Mexiko, an dem ich als Deutsch- und Englischlehrerin gearbeitet habe. Für mich war das ein aufregender Rollenwechsel; nun sollte ich im Klassenraum vorne stehen, Autorität und Wissen vermitteln und Noten gerecht verteilen.

Im ersten Semester war ich für den Deutsch Anfängerkurs zuständig. Desweiteren durfte ich mit einer mexikanischen Studentin zusammen kleine Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren in Englisch unterrichten und abgesehen davon einer Schülerin Englisch Nachhilfe geben. Im zweiten Studiensemester hatte ich zwei Deutschklassen unterschiedlichen Sprachnieveaus, weiterhin meine Englischkinderklasse und dazu noch einen Erwachsenenkurs im ersten Englischlevel.

Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, zwei komplett unterschiedliche Altersgruppen unterrichten zu können. Bei beiden ist es sehr wichtig, sich gut und kreativ vorzubereiten. Interessant ist es auch zu sehen, dass spielerisch am besten gelernt wird; egal welches Alter. Jedoch war es bei den kleinen Kindern sehr wichtig, jeden Tag extra Aktivitäten und Spiele neben dem Lehrbuch parat zu haben, da die Konzentration schnell abnahm und sie unruhig und störend werden konnten. Um die Kinder täglich dazu zu motivieren mitzuarbeiten, haben wir das Sternchensystem eingeführt. Jeder Schüler hatte an der Tafel sein Namensschild. Nach gemeinsamem singen, beten, sich melden, Aufgaben gut erfüllen u. ä., wurden Sterne daneben gemalt. Wenn am Ende der Stunde ein Schüler fünf oder mehr Sterne hatte, durfte er mit den Murmeln oder Seifenblasen spielen, was die Kinder sehr liebten. Natürlich diente diese Methode auch zur Bestrafung; hatte ein Schüler permanent gequatscht, andere abgelenkt und den Unterricht gestört, wurde ein Stern gelöscht. Eines „unserer“ Kinder war in seinen Schrachkenntnissen fortgeschrittener als die anderen und hatte seine Aufgaben meistens schneller erledigt. Damit der Schüler sich nicht langweilte und unruhig wurde, war es wichtig ihm Zusatzaufgaben und manchmal auch mehr Verantwortung zu geben; zum Beispiel durfte dieser Schüler auch mal die Bildervokabelkarten halten und seine Mitschüler abfragen. Das gab ihm ein Gefühl von Wichtigkeit und er war voll dabei.

Englisch für Erwachsene zu unterrichten, war für mich anfangs wirklich eine Herausforderung, die aber nach einiger Zeit des Einspielens und natürlich täglich intensiver Vorbereitung, gut gemeistert wurde. Ich muss wirklich sagen, dass mein Verständnis bezüglich der Grammatik sehr zugenommen hat. Durchs Unterrichten habe ich Inhalte und Strukturen erlernt, neu gelernt und endlich verstanden, die mich in meiner eigenen Schulzeit oft mit einem symbolischen Fragezeichen hinterlassen haben.

Mein persönlicher Höhepunkt war der Deutschunterricht. Mir hat es wirklich Spaß gemacht, meine eigene Muttersprache besser zu verstehen und Methoden zu entwickeln, sie anderen näher zu bringen. Natürlich machte auch hier die Kreativität nicht halt. Mit wöchentlichen neuen Lieder, Illustrationen, Verbplakaten und Smilys wurde der Schulalltag aufgehellt.

Es gibt Tage, an denen man vielleicht etwas deprimiert nach Hause geht, die Schüler die Hausaufgaben unangetastet lassen und für die Tests nicht gelernt haben oder einfach so langsam arbeiten, dass man seinen detailliert ausgearbeiteten Unterrichtplan nicht strikt durchziehen kann. Hier ist Flexibilität gefragt. Manchmal ist es besser, gewisse Themen nochmal zu wiederholen, erneut und intensiver zu üben, anstatt durch das Buch zu „rennen“. Weiterhin wurde mir wirklich bewusst, wie viel die eigene Einstellung und Motivation zu einem erfolgreichen Unterricht beitragen kann. Das ist glaube ich die Kunst; vorbereitet zu sein, damit zu rechnen, etwas ganz anderes zu machen und eine motivierende Autorität auszustrahlen.

Schlussfolgernd kann ich sagen, dass ich dieses Jahr einigen Menschen Wissen vermitteln und mitgeben konnte, und im Austausch dabei selber diejenige war, die wirklich viel gelernt hat.

 

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