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ADRAlive! 2020/ 2021



Geschrieben am Montag, 28. September 2020 von ADRAlive-Team

Auch der Freiwilligendienst weltwärts ist von der aktuellen COVID19-Pandemie betroffen. Nach jetzigem Stand und Aussage von Engagement Global und dem BMZ sind Ausreisen im weltwärts-Programm in diesem Jahr frühestens ab Oktober 2020 möglich. Die Ausreise ist unter anderem abhängig von den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes sowie den Einreisebestimmungen der jeweiligen Partnerländer.

Bewerbungen für den Entsende-Jahrgang 2021-22 sind weiterhin möglich!

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Leben und Arbeiten in Lesotho



Geschrieben am Dienstag, 03. März 2020 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht von Leoni, die mit ADRAlive! ein weltwärts-Jahr in Lesotho verbringt.

LEBEN

Lesotho ist ein kleines Königreich, welches gänzlich von Südafrika umschlossen ist. Es ist das einzige Land, das ausnahmslos über 1000 Metern liegt, weshalb es seinem Beinamen „The Kingdom in the Sky“ (Königreich im Himmel) alle Ehre macht.

Die Bastho sind ein gastfreundliches und heiteres Volk, auch wenn es im Land viel Armut, eine hohe Arbeitslosen-Quote und eine der höchsten HIV-Raten weltweit gibt.

Ich wohne in Teyateyaneng, meistens T. Y. abgekürzt, einer Stadt mit ca. 75.000 Einwohnern auf dem Gelände eines kleinen privaten Krankenhauses, dem Centre for Equal Health Access Lesotho.

Ich bin in einer Wohngemeinschaft mit anderen lokalen und internationalen Freiwilligen untergebracht. Mein Apartment ist mit Elektrizität und fließendem Wasser ausgestattet, ein Privileg für Lesotho. Hier zu leben ist wie auf einem kleinen Bauernhof zu sein, es gibt viele Enten, Hühner, Schweine, zwei Hunde und Jack das Pferd. Lässt man seine Tür unbeaufsichtigt offenstehen, kann Jack schon mal zur Tür reinschauen oder ein Schaf ins Apartment spazieren.

Ich fühle mich sicher in Lesotho und kann mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln während des Tages frei bewegen. Eine Taxifahrt in die Stadt dauert weniger als 10 Minuten und kostet umgerechnet gerade mal 50 Cent.

In meiner Freizeit mache ich viele Wanderungen in den umliegenden Bergen und lange Spaziergänge in der traumhaften Landschaft von Lesotho.

ARBEITEN

Ich arbeite für die NAJOJO BETTER LIVING MISSION ASSOCIATION (NBLMA), einem ambulanten Pflegedienst und der ersten Organisation in Lesotho, die kostenfreie Palliativpflege anbietet. NBLMA hat sich auf eine ganzheitliche Begleitung von Patienten spezialisiert und bietet psychische, soziale, emotionale, spirituelle und physische Unterstützung an. Aktuell werden ca. 45 Patienten in umliegenden Dörfern und Kommunen versorgt. Alle Patienten leiden an chronischen und lebenslimitierenden Erkrankungen wie z.B. HIV, Krebs oder neurologischen Krankheitsbildern.

Das multiprofessionelle NBLMA Team besteht aus Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegern, Physiotherapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen. Die Mitarbeiter setzen sich aus internationalen und lokalen Freiwilligen zusammen.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Lesotho unterscheiden sich sehr von denen in Deutschland. Ich brauchte Zeit, um mit den vielen Schicksalen und schweren Erkrankungen, aber auch geringeren hygienischen Standards umgehen zu können. Hier habe ich aber viel Unterstützung von meinen Kollegen und anderen Freiwilligen erfahren.

Aktuell betreue ich eine kleine Gruppe an Patienten, die ich wöchentlich besuche. Durch die regelmäßigen Besuche kann ich gute Beziehungen zu den Patienten und ihren Familien aufbauen sowie Veränderungen in Form von Fort- und Rückschritten erkennen.

Zu meinen Aufgaben gehören Pflegeanamnesen, die Dokumentation von Vitalzeichen, Wundverbände und das Begleiten von Patienten zu Check-ups. Die Tätigkeit für NBLMA ist interessant und vielfältig. Die Zusammenarbeit mit Kollegen aus verschiedenen Professionen und Hintergründen ist bereichernd, ermöglicht ein vernetztes Arbeiten und gibt mir die Möglichkeit viel zu lernen. Neben meinen pflegerischen Aufgaben helfe ich bei der Organisation von Spendenaktionen, der Öffentlichkeitsarbeit für NBLMA und dem Halten und Erstellen von Präsentationen und Trainings zum Thema Palliative Care.

Mittlerweile habe ich mich gut in Lesotho eingelebt und ich bin sehr gespannt auf die kommenden fünf Monate!

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Das Land der Croissants!



Geschrieben am Dienstag, 01. Oktober 2019 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht von Anna, die ihren weltwärts-Dienst mit ADRAlive! in Albanien verbringt.

Bei diesem Titel würde man wohl eher an Frankreich denken, aber da war man wohl noch nie in Albanien. Die in Folie abgepackten Croissants mit allerlei Füllungen findet man an jeder Straßenecke – die dazugehörigen Verpackungen leider auch. Markant an Tirana ist außerdem das Kabellabyrinth in der Luft, die Straßenhunde, Obststände und Cafés alle 10 Meter. Zudem findet man in jeder Straße mindesten ein Brautmodengeschäft, sodass man annehmen könnte, Albaner würden nicht nur einmal in ihrem Leben heiraten. Und das ist jetzt nicht auf die Scheidungsrate bezogen, die liegt hier nämlich deutlich unter dem deutschen Durchschnitt! Generell wird Familienleben hier sehr GROßGESCHRIEBEN und selbst als Gast ist man Teil der Familie, sodass man immer und überall Hilfe bekommt. An einem Nachmittag sind Rebekka (meine Mitfreiwillige) und ich im Park spazieren gewesen und weil das Wetter so schön war (das ist es hier nahezu immer!), wollten wir uns an das Ufer des Sees setzten. Kaum saßen wir 2 min am Wasser, kam auch schon ein älterer albanischer Herr, der sich mit uns mehr oder weniger versucht hat zu unterhalten. Nachdem eher verunglückten Versuch verließ er uns wieder, um nur 5 min später mit einer Decke zurückzukommen, auf die wir uns dann setzen durften. Unsere ersten Wörter „ Faleminderit, Mirupafshim, Po, Jo“ haben den Albanern jedoch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Nach 2 Monaten fühlt es sich schon wie nach Hause kommen an. Ich lebe in der Hauptstadt Albaniens und sie ist niemals still.

ARBEIT

Jeden Tag laufen wir 5 Minuten zum ADRA Büro und starten den Morgen mit einer Andacht. Danach übersetzen wir Texte, sortieren Bilder ein und basteln für die Schulen. Die Aufgaben gestalten sich hier als sehr vielfältig und jedes Talent was man hat, kann man hier gerne einsetzen und weiterentwickeln. Im Anschluss geht es meistens in die verschiedenen Projekte: Roma-Community Fushe- Kruje, Gemeinschaftszemtrum Tirana, etc. Wir beobachten und knipsen so viele Fotos wie möglich, um die besten Bilder dann auf den sozialen Medien zu teilen oder Berichte auf die Webseite zu laden. Ab und zu schneide ich auch Videos zusammen, bei denen die geleistete Arbeit von ADRA Albanien immer am besten zur Geltung kommt. Hin und wieder passiert es auch, dass ich am Nachmittag die Zeit total übersehe, da ich so fokussiert bei der Arbeit bin. Wir wurden zu Beginn herzlich von unserem ADRA Albanien Team aufgenommen. Die Arbeitsatmosphäre ist typisch albanisch, sehr entspannt und niemals Zeitdruck! In Albanien sieht man es mit der Pünktlichkeit nicht so eng. 5 kann halb 6 oder auch 6 Uhr bedeuten, sodass ich als typisch „Deutsche“ schon viel gewartet habe.

Roma-Gesellschaft

Roma zu sein bedeutet als Mädchen mit 14 zu heiraten, in diesem Alter die Schule zu verlassen und dann Kinder zu bekommen und das restliche Leben sich um diese zu kümmern. Deshalb können auch viele Erwachsene noch nicht lesen und schreiben, vom Rechnen ganz zu schweigen. Aus diesem Grund geht ADRA Albania in die Randgruppen der albanischen Gesellschaft. Wir bringen den Eltern und Kindern das Lesen und Schreiben spielerisch bei. Ab und zu wird auch etwas Praktisches wie z.B Kochen gelehrt. Wenn wir zu den verschiedenen Projekten fahren, sieht man auf den ersten Blick nur die Armut der Menschen. Aber auch die Kinder, die immer am Lachen sind und sich riesig freuen, wenn man Bilder von ihnen macht. Da kann man gar nicht anders als den Kindern ein Lächeln zurück zu schenken.

Kindergarten

Jeden Freitag haben wir das Privileg in den Kindergarten zu gehen und mit den Kindern zu singen, zu spielen und Geschichten zu erzählen. Bei dem ersten Teil komme ich auch immer ganz schön ins Schwitzen! Wer hätte gedacht das Kinderlieder singen, sich als ein Workout herausstellt. Ich sag nur: „Head and shoulders, knees and toes“.  Für mich ist es immer wieder erstaunlich wie schnell die Kinder die Lieder lernen.

Bis jetzt habe ich in Albanien durchweg gute Erfahrungen machen dürfen. Die Bevölkerung ist stets gastfreundlich, hilfsbereit und sie haben immer ein Lächeln im Gesicht. Ich schätze in dem Projekt Albanien die Vielfalt und Freiheit der einzelnen Aufgaben und fühle mich hier sehr wohl.

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Afrika für Anfänger



Geschrieben am Donnerstag, 24. November 2011 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA „weltwärts“-Freiwilligen Sarah

Nach langer Vorbereitung waren wir endlich im Flieger nach Afrika. Ein lang gehegter Traum wurde wahr. Fremde Gerüche, eine unbekannte Sprache und eine völlig fremde Kultur: Afrika, wir kommen! Als motivierte Freiwillige brannten wir darauf, mit unserer Arbeit zu beginnen, doch es gab und gibt noch Einiges für uns zu lernen:

Afrika bedeutet: Zeit haben

„Pole Pole“, das heißt „immer mit der Ruhe“ und ist hier nicht nur eine Redewendung, sondern eine Lebenseinstellung, denn hier dauert Vieles einfach länger als in Deutschland. Uhrzeiten werden nur als Richtwerte angesehen. Da kann die Beschaffung von zwei Eimern Farbe schon einmal mehr als vier Tage in Anspruch nehmen. Und auch die Aussage „Ich bin gleich da!“, ist sehr subjektiv zu betrachten. Das stellt für den motivierten, deutschen Freiwilligen eine große Herausforderung dar. Erstaunlicherweise funktioniert das System trotzdem irgendwie.

Afrika bedeutet: sich Zeit nehmen

„Habari“ heißt so viel wie: „Was gibt‘s Neues?“ Bei jeder Begegnung wird dieses Begrüßungsritual gepflegt. Man geht erst wieder getrennte Wege, wenn man gegenseitig von der anderen Person erfahren hat, was es für Neuigkeiten bei den Kindern, der Arbeit oder Zuhause gibt. Das Miteinander und die Anteilnahme am Leben der Anderen werden in Afrika sehr geschätzt. Auch das muss man erst einmal lernen. Nur mal schnell ins Büro eilen, um die Informationen für die nächsten Arbeitsschritte zu erhalten, während man noch in der Tür steht, das scheint nur in Deutschland zu funktionieren. Denn hier nimmt man sich noch Zeit füreinander.

Afrika bedeutet: seine Zeit mit Anderen teilen

„Karibu“, das heißt „Herzlich Willkommen“ und dieses Wort spiegelt die Grundeinstellung der Afrikaner wieder, denn das Leben in Afrika findet in der Gemeinschaft statt. Wir werden regelmäßig eingeladen und sind immer gerngesehene Gäste. Meistens wird dann ein riesiges Festmahl aufgetischt und die gemeinsamen Stunden miteinander werden genossen.

So viel Zeit in der Gemeinschaft zu verbringen und so viel Kontakt mit noch unbekannten Menschen zu haben, ist anfangs natürlich ungewohnt. Doch wir lernen hier sehr schnell, uns zu öffnen und die Menschen in unser Herz zu schließen. Viele Dinge und Gepflogenheiten hier in Afrika verstehen wir aber bis heute nicht oder lehnen sie ab. Andere dagegen haben wir in unseren Alltag integriert und versuchen, sie wie kostbare kleine Schätze mit nach Hause zu nehmen, um sie dort weiterzugeben.

Ich freue mich darauf, auch weiterhin Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen kennenzulernen.

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