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Willkommen in Zentralasien



Geschrieben am Dienstag, 15. Oktober 2019 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht von Isabel, die ihren weltwärts-Dienst mit ADRAlive! in Kirgisien verbringt.

Für mich ging es vor zwei Monaten nach Kirgisien, um meinen Freiwilligendienst in der Hauptstadt Bischkek anzutreten. Nach einer langen Anreise bin ich gut angekommen und wurde herzlich von zwei Mitarbeitern von ADRA-Kyrgyzstan am Flughafen empfangen. Nachdem sie mir die Stadt ein bisschen gezeigt haben und mir bei den ersten Besorgungen geholfen haben, sind wir zu meinem neuen Zuhause gefahren. Ich arbeite hier für ADRA-Kyrgyzstan und da wohne ich auch, im Gebäude der Organisation. Ich habe mein eigenes Zimmer und alles, was man sonst noch braucht, ist auch im Gebäude vorhanden: eine Küche, eine Dusche, ein Bad. Das ADRA-Gebäude ist voller Leben und es wird nie langweilig, es ist immer etwas los. Abends, nach der Arbeit, werden noch verschiedene Kurse angeboten, zum Beispiel Flamenco-Kurse in dem Fitnessraum oder Kunstkurse im Atelier, bei denen ich teilweise auch dabei bin.

ADRA-Kyrgyzstan setzt sich vor allem in der Hauptstadt, aber auch in anderen Gebieten des Landes, mit verschiedenen Projekten, für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein. Im Moment laufen hier zwei Projekte. In einem von ihnen unterstützt ADRA gehörlose und schwerhörige Menschen in Bischkek und arbeitet daran, ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. In dem anderen Projekt geht es um die Vorbeugung von Diabetes, dieses leitet eine Ärztin, die bei ADRA arbeitet.

Meine Aufgaben

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Zum einen arbeite ich im Büro, an verschiedenen Dokumenten. Ich habe zum Beispiel schon einige Dokumente übersetzt und andere überarbeitet oder aktualisiert.

Außerdem arbeite ich auch bei den Projekten mit. Hauptsächlich arbeiten wir gerade an dem Projekt mit den Gehörlosen und Schwerhörigen und immer, wenn Kurse oder Vorträge im Rahmen des Projektes stattfinden, bin ich dabei und unterstützte das ADRA-Team bei den Vorbereitungen und bei der Durchführung. Diese finden zum Teil hier im ADRA-Gebäude statt, oft fahren wir jedoch auch woanders hin, wie zum Beispiel zu anderen Organisationen oder zu Schulen für Gehörlose. In den kostenlosen Vorträgen, die ADRA-Kyrgyzstan den gehörlosen und schwerhörigen Menschen anbietet, geht es um Themen, die für sie sehr wichtig sind. ADRA klärt diese Menschen über ihre Rechte auf, da viele von ihnen nichts über ihre Rechte und Möglichkeiten wissen und auch über das Thema Gesundheit, da ihnen auch hier viele Kenntnisse fehlen. Zudem geht es ADRA darum, ihnen zu ermöglichen eine Arbeitsstelle zu finden, was hier für beeinträchtigte Menschen keine Selbstverständlichkeit ist. Dafür werden ihnen verschiedene Kurse angeboten, die ihre Chancen darauf ,eine Arbeitsstelle zu finden, erhöhen. ADRA bietet ihnen zum Beispiel Computerkurse an und Kurse, in denen sie lernen, wie und wo sie sich für eine Arbeitsstelle bewerben können. Einigen von ihnen soll bald sogar ermöglicht werden, ihr eigenes Business zu eröffnen, da ADRA-Kyrgyzstan für diesen Zweck ein bestimmter Geldbetrag zur Verfügung gestellt worden ist. Dies ist gerade in Planung, doch die Arbeit mit Gehörlosen erfordert meist viel Zeit und Flexibilität und vor allem viel Geduld.

Dafür bereitet die Arbeit mit ihnen aber auch viel Freude. Unsere Teilnehmer des Projektes verbreiten immer gute Laune und zeigen uns immer wieder, wie dankbar sie für ADRA´s Arbeit sind. Und das gemeinsame Tee und Kaffee trinken nach den Vorträgen sind sowohl für unsere Teilnehmer, als auch für uns das Highlight, da wir dort die Möglichkeit haben uns mit ihnen auszutauschen und sie kennenzulernen, jedenfalls soweit die Kommunikation dies zulässt. Ohne Übersetzer kann dies nämlich ganz schön kompliziert werden, aber dafür lernt man nebenbei die Gebärdensprache.

Ein weiteres Highlight war Mitte August das Seminar am Issyk-Kul See, welches ADRA-Kyrgyzstan im Rahmen des Projektes veranstaltet hat. Auf dem Seminar wurden ebenfalls Vorträge gehalten und Kurse durchgeführt, in denen es um die Arbeitsbeschaffung ging. Jedoch war es zudem auch noch eine großartige Möglichkeit für unsere Teilnehmer, unter Menschen zu kommen, soziale Kontakte zu knüpfen und von ihrem Alltag abzuschalten. All dies ist für sie gar nicht so  einfach, da sie große Kommunikationsschwierigkeiten mit der „sprechenden Gesellschaft“ haben. Doch durch die Teilnahme an dem Projekt konnten sie viele neue Menschen kennenlernen und Freunde finden. ADRA unterstützt sie also nicht nur dabei, Arbeit zu finden, sondern integriert diese Menschen auch ein Stück weit in die Gesellschaft.

Zudem bin ich teilweise auch bei den verschiedenen Kursen, die im ADRA-Gebäude angeboten werden, dabei und unterstütze diejenigen, die sie durchführen. Es kann auch manchmal passieren, dass jemand, der einen Kurs leitet, spontan nicht da ist und ich dann darum gebeten werde, diesen zu übernehmen. So habe ich zum Beispiel vor kurzem spontan einigen Omis im Computerkurs eine E-Mail Adresse eingerichtet und ihnen beigebracht E-Mails zu schreiben. Spontanität und Offenheit sind hier ein Muss.

Bald werde ich anfangen meine eigenen Kurse zu geben, und zwar Deutschkurse.

Wie man sieht bestehen meine Aufgaben hier aus allem Möglichen. Doch genau das gefällt mir, da meine Tätigkeiten dadurch sehr abwechslungsreich und vielseitig sind und jeder Tag anders ist.

Über meinen Arbeitsplatz

ADRA Kyrgyzstan ist nicht groß. Insgesamt arbeiten zwölf Mitarbeiter im Büro, dadurch herrscht hier eine angenehme, familiäre Atmosphäre.

Jeder Tag beginnt mit einer gemeinsamen Morgenandacht und einem Gebet in der Küche. Kurz nachdem sich alle in ihre Büros verteilt und etwas gearbeitet haben, versammeln sich wieder alle in der Küche, zum traditionellen „morgendlichen Teetrinken“. Man kann sich dort einfach nur wohl fühlen und gerne dort arbeiten, vor allem, weil alle Mitarbeiter sehr freundliche Menschen sind, sich alle gut verstehen und alle füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen und helfen.

Meine ersten Eindrücke vom Land

In der kurzen Zeit die ich bisher hier bin, habe ich schon viele tolle Menschen kennengelernt. Die Leute hier sind sehr herzlich, offen und gastfreundlich. Sie sind aber auch sehr entspannt und lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Pünktlichkeit spielt hier für die meisten Menschen keine große Rolle. All das sind Eigenschaften, an die man sich als Deutscher erst einmal gewöhnen muss. Aber umso mehr begeistert mich die offene und lebensfrohe Art der Kirgisen immer wieder und dass sie immer bereit sind, anderen zu helfen wo sie können.

Kirgisien ist ein vielfältiges und aufregendes Land voller Kultur und Traditionen, in dem es nie langweilig wird. Die Natur ist wild, wunderschön und ebenfalls sehr vielfältig. Es gibt mehrere wunderschöne Seen, wie den Issyk-Kul See, oder die Berge, die man sogar von Bischkek aus sehen kann, weil sie nicht weit weg sind. Das Klima hier ist, wie ich finde, perfekt. Im Sommer ist richtiger Sommer, mit hohen Temperaturen und sehr viel Sonne und im Winter ist auch wirklich Winter, das heißt Minustemperaturen, wie wir sie uns in Deutschland gar nicht vorstellen können und eine Menge Schnee. Ansonsten scheint hier fast immer die Sonne und Regen gibt es nur vereinzelt an einigen Tagen.

Es gefällt mir in Kirgisien sehr gut und obwohl ich noch nicht so lange hier bin, fühle ich mich schon ziemlich wohl. Mittlerweile habe ich mich gut hier eingelebt und bin gespannt, was die nächsten zehn Monate noch so mit sich bringen.

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Die Liebe meines Lebens



Geschrieben am Mittwoch, 12. Juli 2017 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der Freiwilligen Lena, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in Sambia absolviert.

Die Entscheidung ein FSJ zu machen, stand schon lange fest für mich. Doch was es wirklich heißt, ein Jahr in einem fremden Land und einer fremden Kultur zu arbeiten und zu leben, war mir damals noch überhaupt nicht klar. Aber es ist unglaublich. Mein Leben hat sich komplett verändert, vom Schulalltag direkt nach Sambia in den Berufsalltag eines Hospizes. Und das Spannendste: Dieses Leben ist MEIN Leben geworden. Ich kann mir nicht einmal mehr vorstellen ein anderes zu führen.

Das Projekt, meine Arbeit und meine Familie

Ich arbeite im Projekt „Ranchhod Community Services & Hopice“ (RCSH) und dort direkt im Hospiz. Das Hospiz nimmt aber nicht nur Menschen auf, die auf Palliativpflege angewiesen sind, sondern wir behandeln auch Wunden (z.B. Druckgeschwüre), kurieren opportunistische Krankheiten von HIV, wie Tuberkulose, und geben älteren Menschen, um die sich niemand mehr kümmert, ein zu Hause.
Bei meiner Arbeit hier entdecke ich Krankheitsbilder, die mir in Deutschland wahrscheinlich niemals unterkommen würden und lerne, wie sie mit den begrenzten Ressourcen bewältigt werden können. Doch noch interessanter sind die Geschichten und Schicksale, die jeder Patient mit sich bringt und in die ich einen tiefen Einblick bekomme. HIV ist ein ganz großes Thema und prägt die Menschen hier und so auch ihr Leben. Natürlich ist es nicht immer einfach, diese Geschichten zu verarbeiten und auch mit dem Tod, der allgegenwärtig ist, umzugehen. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran und findet seinen Weg. Zudem sind die Mitarbeiter unseres Projektes wie eine große Familie, in die ich aufgenommen wurde, worüber ich unendlich dankbar bin. Der Zusammenhalt und der Umgang untereinander sind etwas ganz Besonderes und jeder Einzelne ist mir ans Herz gewachsen.

Der Ort, an dem einem Spaß und Liebe entgegenspringen

Neben dem Hospiz führt das Projekt RCSH auch ein Kinderzentrum für Kinder, die sehr arm sind und entweder ein oder beide Elternteile verloren haben. Hauptsächlich geht es darum, den Kindern zwei Mahlzeiten pro Tag zu ermöglichen, zusätzlich werden sie aber auch in einer Art Vorschule auf die Schule vorbereitet. Zu Festen, wie z.B. Weihnachten oder Ostern versuche ich immer mit den Kindern etwas ganz Besonderes zu machen und ihnen auch ein wenig unserer Kultur nahezubringen. Es ist wahnsinnig schön zu sehen, wie interessiert und offen sie sind, Neues zu lernen und wie viel Spaß es ihnen bereitet.

Hilfe, wo möglich

Über die Arbeit im Projekt hinaus unterstützt das RCSH auch noch Großmütter in den Armenvierteln, unterernährte Babys, Kinder in anderen Schulen und jeden, der dringend Hilfe benötigt. Das RCSH bietet Familienplanung an und führt HIV-Tests mit anschließender Beratung durch und unsere Mitarbeiter pflegen auch Leute daheim.

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Bilder im Kopf…



Geschrieben am Donnerstag, 06. Juli 2017 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der Freiwilligen Alwina, die für ein Jahr an der „Voice Secondary School“ in Tansania arbeitet.

Oha – was für ein Jahr das doch ist! Mit jedem einzelnen Tag sind nun tatsächlich elf Monate in einem anderen Land, ja sogar auf einem anderen Kontinent, zum Leben erwacht. Mit wahrlich unterirdischen Erwartungen machten meine Mitfreiwillige Beryl und ich uns auf nach Tansania. Noch daheim hat man sich selbst nicht erlaubt vorzustellen, wie dieses Jahr ablaufen würde. Und nun sitze ich hier, den Kopf voller Bilder – von Orten, Menschen und Momenten.

…von Orten

Verrückt. Da befindet man sich in seiner heimatlichen Umgebung und nach knapp 16 Stunden sieht die Welt auf einmal ganz anders aus. Kurz gesagt – ziemlich tansanisch. Unsere neue Heimat liegt mitten im Grünen. Usa River ist umgeben von alten, tiefverwurzelten Bäumen, frischen Maisfeldern und buntgetüpfelten Büschen. Kleine und große Flüsse, die sich wie Adern ihren Weg bahnen und in der Umgebung ergießen, verleihen diesem Ort seinen Puls. Wenn der Tag sich verabschiedet und die letzten Sonnenstrahlen ihren Auftritt haben, erblickt man eine wahre Schönheit – den Mount Meru. Ob von Wolken geziert oder durch die Sonne erleuchtet, dieser Berg ist für mich nicht mehr wegzudenken. Durch ein paar Abenteuer konnten wir die rotsandigen Steppen bis zum Horizont verfolgen, die Aussicht während einer Bergwanderung genießen, die weißpulvrigen Strände Sansibars entlangspazieren, das Usambaragebirge auf der Ladefläche eines Pickups hinunterrasen und uns mit Sonnenuntergängen am Viktoriasee beschenken lassen. Doch was wären all die vielen Orte ohne jemanden an der Seite zu haben.

…von Menschen

Beryl und ich sind gemeinsam an der „Voice Secondary School“ eingesetzt. Ein Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst vermutlich untergehen würden. Da wir die allerersten Freiwilligen in diesem Projekt sind, mussten wir erstmal klarkommen und schauen, was für Aufgaben wir uns suchen. Nun kann ich Kunstunterricht geben, in den Nachmittagen Theater und Poetry anbieten und in der Freizeit mit in der Küche helfen. Das Schulteam hat uns superherzlich aufgenommen und die Schüler – ja, sie sind der Grund weshalb man erst so richtig Lust auf den Unterricht hat. So oft bin nicht ich diejenige, die lehrt, sondern vielmehr diejenige, die von den Schülern gelehrt und inspiriert wird. Baba Daniel und Mama Pendo sind die Gründer der Schule und gleichzeitig auch unsere waschechte tansanische Familie, die uns mit allem umsorgt. Die kleinen Töchter Joy und Glory lassen keine Langeweile aufkommen und sind für jeden Spaß zu haben. Doch uns umgeben hier noch so viele mehr. Kinder, die von der Straße angelaufen kommen, uns an die Hand nehmen und ein Stückchen begleiten. Marktfrauen, dessen Rufe vom Straßenrand erhallen und die gerne mal zwei Tomaten mehr in die Tüte packen. Schneiderinnen, die nicht müde werden Änderungen vorzunehmen. Kleine Babys, die den Nachmittag versüßen. Köche, mit denen man lachen, schnibbeln und schweigen kann. Ein Schnitzer, der mit seiner rauen Art gerne Weisheiten teilt. Faltige Gesichter, die Bände sprechen. Fremde, die uns nicht als Fremde behandeln. Und mittendrin wir.

…von Momenten

Wir, die wir Momente erleben und sammeln dürfen. Jeden Tag aufs Neue, ob schöne oder weniger schöne. Wenn ich so durch meine Tagebücher (oja, Plural) blättere, wird mir bewusst, dass ich mir am liebsten ein Päckchen Tansania schnüren würde, um es mitzunehmen. Aber so läuft das nicht. Um dieses Jahr lässt sich keine Schleife binden. Vielmehr kann man sich die Augen öffnen lassen, um zu Träumen, ohne sich daran zu verlieren, um zu Tun, ohne das Stillstehen zu vergessen, und um zu Verstehen, ohne immer die passenden Worte finden.

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Survival in the Forest :-) Überleben im Dschungel!



Geschrieben am Montag, 13. Februar 2017 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des Freiwilligen Tobias über sein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kinderheim in Bolivien.

Unser gemeinsames Abenteuer über das große Meer bis nach Südamerika. Zum ersten Mal im Leben saß ich im Flugzeug. Und nach einer spannenden Ankunft in Cochbamba (Bolivien) fing unsere Zeit im Regenwald an. Es ging in eine surreale und verrückte Welt, welche ich am Anfang absolut nicht verstand. Umso länger ich mich jedoch dort aufhielt, desto mehr bekam ich Gefallen an diesem Land. Ein Land der Extreme und Verschiedenheiten.

Das Leben lässt herzlich grüßen!

Wir wurden sehr herzlich empfangen, sowohl von den Menschen und Kindern als auch von der tropischen Klimazone im Chaparé. Eine immerwarme Zone, welche eine Vielzahl bunter Früchte, viele gigantische Flüsse und auch exotische Tiere beinhaltet. Hier wurden mein Leben und meine Grundsätze komplett auf den Kopf gestellt. Eine wirklich fremde Welt für einen Deutschen. Diese fremde Kultur und fremde Umgebung verändert mich täglich immer mehr.

Unser Projekt „Lesperance – Hogar de Ninos“ hat sehr viel Potenzial und braucht stets fleißige Hände. In diesem Kinderheim wohnen ungefähr 60 Waisenkinder. Diese werden liebevoll von den Hauseltern betreut. Sie bekommen eine gute Schulbildung, Erziehung und Ausbildung durch die vielen Arbeitsbereiche, welche das Projekt bietet. Denn die Jugendlichen helfen gerne bei den Aufgaben und bekommen dadurch zum Beispiel handwerkliche Fähigkeiten und vieles mehr. So ist man uns von Anfang an auch mit viel Respekt und Verantwortung begegnet. Das stetige Helfen beim Busfahren zur Schule, in der Tischlerei, bei der Agrikultur und besonders die turbulente Zeit mit den Kindern erfüllen unser Leben im Kinderdorf. Es gibt kein besseres oder abwechslungsreicheres Projekt, das ich mir vorstellen könnte.

Die Zugehörigkeit

Nach einer kurzen Ankunftszeit im Projekt spüren wir nun immer mehr unsere Zugehörigkeit. Schon von weitem rufen die fröhlichen Kinder unsere Namen und wollen wissen, was wir machen. Desweiteren waren wir schon oft gemeinsam am Fluss. Gemeinsames Laufen auf der Slackline oder auch der sporadische Englischunterricht lässt uns das spüren. Besonders schön ist es auch an den Nachmittagen, wenn wir gemeinsam mit den Kindern an den Arbeitsbereichen die Zeit miteinander verbringen. Dort lernt man viel mehr als nur Arbeiten.

Das Ziel unseres Projektes ist es, diesen armen Kindern ein gutes Zuhause und eine bessere Zukunft zu geben. Durch die Aufgaben und Mitarbeit haben wir zum Ziel, dass das Projekt sich selbst finanzieren kann durch den Erlös der Arbeit. Eine große Freude entsteht bei den vielen Freizeitaktivitäten. Spätestens wenn die Kinder zum Studieren das Kinderdorf verlassen um in eine große Stadt gehen, hat das Projekt sein Ziel bereits doppelt erfüllt.

Die Herausforderung lieben!

Ich möchte die Zeit in Bolivien nicht missen. Es tut so gut, endlich mal neue Perspektiven und Eindrücke zu bekommen. Man lernt viel mehr, Dinge richtig zu schätzen und auch die Welt mit anderen Augen zu sehen. Noch verstehe ich so einige Gewohnheiten und kulturelle Dinge nicht. Mit der Zeit wird mein Wissen umfangreicher und ich schätze die Vielseitigkeit der Welt. Es tut gut, mal aus der eigenen Welt herauszukommen und alle Sicherheiten loszulassen. Komplett von vorne das System und die Lebensweise verstehen zu lernen und sich daran anzupassen. Dies ist eine der besten Herausforderungen überhaupt und eine mir sehr wertvolle Zeit!

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Ich beginne Sambia lieben zu lernen



Geschrieben am Montag, 10. Oktober 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des Freiwilligen Joscha, der seit zwei Monaten ein Kinderheim in Sambia unterstützt.

Ohne Vorstellungen und ohne Erwartungen saß ich Anfang August im Flugzeug und habe versucht, mir auszumalen, wie ich das folgende Jahr erleben würde und was dieses Jahr mit mir macht. Dabei hatte ich nur sehr wenige Informationen über mein Einsatzland im Vorhinein gesammelt, da Erfahrungsberichte sehr rar zu finden sind, ich jedoch auch komplett unvoreingenommen an die neue Situation herangehen wollte. Da ich ein aufgeschlossener und neugieriger Mensch bin, dachte ich mir, werde ich mich an die neue Kultur schon gewöhnen. So kam es dann auch. Nach zwei Monaten in Sambia beginne ich nicht nur, mich an das Land zu gewöhnen, ich beginne, es lieben zu lernen.

Eine friedliche und gastfreundliche Kultur

Die sambische Kultur ist eine sehr offene, friedliche und gastfreundschaftliche Kultur. Die Unterschiede zur eher verschlossenen deutschen Mentalität werden sofort bewusst, wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt, beispielsweise auf den zahlreichen Märkten frisches Gemüse kauft. Man wird gefühlt von jedem Dritten begrüßt und in nette Unterhaltungen verwickelt, aus denen man oft viel mitnehmen kann. Natürlich fällt man als einer der wenigen Weißen in meiner neuen Heimatstadt mehr auf und viele haben auch die Absicht, mir etwas zu verkaufen. Dennoch gilt es in der sambischen Kultur als unfreundlich nicht zu grüßen. Wenn man auf eine Begrüßung nicht reagiert, könnten einige sogar denken, dass man mental nicht mehr ganz fit ist. Die Freude fällt dann natürlich groß aus, wenn ich meinen Gegenüber in der einheimischen Sprache Bemba begrüßen und ein paar Worte in seiner Sprache wechseln kann. „Mulishani“-„Bwino. Mulishani“ ist dann auch nicht so schwer zu lernen. Schwierig wird es dann aber, wenn ich mich in andere Regionen begebe, da es in Sambia 72 verschiedene Stämme mit eigener Sprache gibt.
Sehr inspirierende Unterhaltungen über Religion, das sambische Liebesleben und das allgemeine Lebensverständnis habe ich mit meinen gleichaltrigen Arbeitskollegen, die jetzt aber wieder ganztags in der Universität sind, und einigen anderen neuen Bekannten geführt.

Kinder sind eben Kinder!

Die Offenheit wurde mir auch im Projekt entgegengebracht. Direkt in der Nacht meiner Ankunft sollte ich Mr.Pat (Pàdraig Ò Fainìn), der Direktor von Sables Nua und der Organisation ZAMDA, und seine Frau Madam Ima treffen. Als ich aus dem Minibus gestiegen bin, wurde ich auch schon gleich von zehn Kindern umarmend begrüßt. Zeit für eine richtige Begrüßung gab es vorerst noch nicht, da mich das nette irische Ehepaar direkt in meine Unterkunft gebracht hat, dafür hatte ich die nächsten Wochen dann aber Zeit genug.
Da ich genau in den Ferien angekommen bin, hatte ich vier ruhige Wochen nur mit den circa 20 Jungs, die in Sables Nua dauerhaft untergebracht sind. Sie haben zum Teil keine Verwandten mehr, wo sie unterkommen können oder die Situation lässt es nicht zu, bei ihrer Familie untergebracht zu werden. Trotz dieser Umstände und prägenden Erlebnissen in sehr jungen Jahren sind die Jungs zum Großteil sehr aufgeschlossen und immer bereit für Spaß – Kinder sind eben Kinder!
Die Tage haben wir mit dem Bewässern des wunderschönen Schulgeländes (welches wie der Name „Nua“ (Neu) sagt, erst 3 Jahre alt ist) und zahlreichen sportlichen Aktivitäten verbracht. Begeistert waren die Kinder, als ich ihnen zeigte, wie man Papierflieger bastelt und wir anschließend einen Weitwurf-Wettbewerb veranstaltet haben. Zudem organisiert Mr. Pat Nachmittage bei nahegelegenen Swimmingpools und Judo Trainingseinheit für die Jungs, aber auch für die Mädchen aus der Schule.
Als die Schule wieder anfing, war auf dem Schulgelände mit 170 Schülerinnen und Schülern etwas mehr Trubel. Der Alltag änderte sich für mich in sofern, dass ich, nachdem alle Schüler ihr Frühstück zu sich genommen hatten und in den Klassen verschwunden waren, erst beim Geschirrspülen mithalf und danach noch mehr im eigenen Gemüsegarten arbeitete. In 18 Linien von mehr als 20 Meter Länge bauen wir Tomaten, Kohlrabi, Kohl, Zwiebeln und Spinat an, welche Mittags von allen und Abends von den Heimkindern als gesunde Beilage zu dem typischen Maisbrei Nshima gegessen werden.
Nach dem Mittagessen, beginnen für alle die Nachmittags-Aktivitäten. Neben sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Basketball, Volleyball, Netzball, Tischtennis und Fitness wird auch viel Musik mit traditionellen Trommeln gespielt und dazu getanzt und gesungen.

Ich genieße jeden Tag mehr

Obwohl jetzt die warme Zeit beginnt und es von Tag zu Tag heißer wird, was Sport am Nachmittag sehr anstrengend macht, genieße ich jeden Tag mehr als den vorherigen. So langsam hat man sich an das Leben hier gewöhnt und einige Bekanntschaften gemacht, sodass es auch außerhalb der Arbeit im Projekt nie langweilig wird. Ich freue mich sehr, diese Möglichkeit eines Freiwilligen Dienstes wahrgenommen zu haben und bin gespannt auf die noch folgenden zehn Monate. Ich weiß jetzt schon, dass es mir der Abschied hier sehr schwer fallen wird und ich in den nächsten Monaten die Leute und das Land noch mehr ins Herz schließen werde!

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Ein Traum wird wahr!



Geschrieben am Montag, 19. September 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Michael über seine ersten Wochen in einem Kinderdorf in Bolivien.

Nach einer 23-stündigenAnreise kamen wir endlich und etwas erschöpft in Cochabamba an. Am Flughafen warteten bereits unser Mentor und der Dorfvater mit seiner Frau. Nachdem wir die nächsten Schritte besprochen hatten, fuhren wir in das Haus unseres Mentors, wo wir die nächsten zwei Wochen verbringen würden. Dieses Haus ist zwar im mediterranen Stil gebaut, jedoch erlebten wir den von uns bekannten deutschen Luxus.
Danach erst durften wir das echte bolivianische Leben im Kinderdorf erleben. In den ersten zwei Wochen konnten wir unter anderem die Großstadt kennenlernen, das Stadtleben miterleben, uns an den Straßenverkehr gewöhnen und alle Wege für unser Visum erledigen. Das Besondere am bolivianischen Straßenverkehr ist, dass es keine Fußgängerampeln gibt und einfach viele der uns bekannten Regeln fehlen. Wenn man als Fußgänger hier die Straße überqueren will, muss man stets warten bis die Autos Rot haben oder gar keine mehr angefahren kommen. Am besten rennt man zur seiner eigenen Sicherheit einfach über die Straße. Zwar gibt man oft Rücksicht aufeinander, aber bei den Geschwindigkeiten kann immer etwas passieren. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man sich stets auf große Schlaglöcher, plötzliches Bremsen und hohe Geschwindigkeiten gefasst machen.

Willkommen!

So hatten wir uns gefühlt, als wir das erste Mal das Gelände des Kinderdorfes betreten hatten. Unser Kinderdorf liegt mitten im Regenwald und circa 30 Minuten vom nächsten Dorf mit Einkaufsmöglichkeiten entfernt. Bis zur nächsten Großstadt sind es drei Stunden mit dem Taxi durch den dichten Dschungel und es geht über knapp 5000 Meter hohe Berge.
Es gibt hier sehr viele Kinder, die in dem Arm genommen werden möchten oder einfach einer Umarmung bedürfen. So langsam lernt man auch nach und nach die Namen der Kinder und ihre Charakterzüge kennen. Offen und liebenswürdig sind sie hier allesamt! Am Anfang kommunizierte man mit ihnen in den wenigen Wörtern, die man in den drei Jahren Schule zuvor gelernt hatte, aber tagtäglich lernt man dutzende neue Wörter dazu. Und im Notfall kommuniziert man doch wieder mit Händen und Füßen 🙂
Englisch können nur eine Handvoll Leute und diese dann nur sehr wenig. Es gibt hier drei Mahlzeiten am Tag. Zwar haben alle etwas weniger Geld als in Deutschland, aber dafür ist das meiste auch dreimal billiger. Zu Essen gibt es täglich Reis, Bohnen und Bananen. An Bananen mangelt es wirklich nicht, obwohl momentan Winter in Bolivien ist. Das bedeutet, dass es vom Wetter her sehr wechselhaft ist mit Regen und Sonne bei 25 Grad Celsius und die Bananenernte derzeit sehr schlecht ausfällt, da es in den letzten Tagen auch mal unter 15 Grad Celsius war. Dennoch gibt es jeden Tag so viele Bananen.

Die Freude wächst – Die Tage vergehen!

Wir sind schon seit knapp sechs Wochen hier und fühlen uns schon wie richtige Bolivianer! Jeden Tag beginnt die Arbeit um 8:30 Uhr. Wer um 9 Uhr da ist, der ist mit der Zeit gut dabei. In den ersten Wochen hatten wir in der Schreinerei des Kinderdorfes gearbeitet und konnten schon einiges dazu lernen. Allgemein kann man hier jeden Tag etwas Neues entdecken und erleben, sei es das Brot backen in der örtlichen Bäckerei im Kinderdorf, diverse Früchte ernten, wie Bananen oder Avocado oder man sieht auch neue Insekten, Vögel oder irgendwelche Affenarten, die auf den Dächern der Stadt rumklettern.
Je länger man hier ist, desto dankbarer ist man für die Sachen, die man hier hat. Sei es warmes Wasser beziehungsweise überhaupt Wasser im Badezimmer oder auch ein Auto ohne richtig funktionierende Gangschaltung und Tachoanzeige, welches uns durch die steinigen Straßen und über die vielen Schlaglöcher sicher ins nächste Dorf bringen kann. Noch möchte ich auch noch gar nicht nach Hause, da es momentan sehr spannend ist! Für mich – trotz der Bescheidenheit hier – jeder Tag ein Geschenk, dass ich überhaupt hier sein kann und so viel neues Erleben darf!

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Am liebsten noch länger bleiben…



Geschrieben am Montag, 23. Mai 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Simone über ihre Arbeit im Kilimanjaro Orphanage Centre.

Das wünschen sich doch viele: Andere Länder sehen, neue Dinge erleben, etwas Besonderes tun. Ich habe die Möglichkeit bekommen, das zu tun und musste dabei feststellen, dass es manchmal doch herausfordernder und schwieriger ist, als ich gedacht hatte.

Leichte Startschwierigkeiten

Als wir am 12. August 2015 am Kilimanjaro Airport ankamen, waren wir voller Tatendrang und Energie. Ich hatte mich darauf eingestellt, an einer Schule mit Albinokindern zu arbeiten. Meiner Vorfreude wurde jedoch ein Dämpfer verpasst, als wir am nächsten Tag erfuhren, dass die Schule nichts davon wusste, dass Freiwillige kommen sollten. Für die ersten Wochen arbeiteten wir also erst einmal an einer anderen Schule, jedoch nur übergangsweise, bis wir schließlich doch an die Albinoschule konnten.

Wir waren dort die ersten Freiwilligen und so mussten wir zunächst mit der Direktorin und den Lehrern herausfinden, was Freiwillige überhaupt so machen. Es war schwierig Aufgaben für uns zu finden, für die es nicht schon jemanden gab. So verbrachten wir die meiste Zeit mit der Kindergartengruppe, wo wir gemeinsam mit den beiden Lehrerinnen die 6 Kinder unterrichteten. Nach wenigen Wochen wechselte ich dann an ein Waisenheim in Moshi, das gerne weitere Freiwillige hätte. Das ganze Hin und Her machte es mir immer wieder schwer, mich einzuleben und richtig anzukommen.

Das „Kilimanjaro Orphanage Centre“

Nun arbeite ich seit November 2015 im Kilimanjaro Orphanage Centre, zusammen mit derzeit drei anderen Freiwilligen.
In dem Heim wohnen derzeit 53 Kinder im Alter zwischen 4 und 17 Jahren. Nicht alle der Kinder sind tatsächlich Waisen. Einige kommen auch aus armen Familien, deren Eltern nicht genug Geld aufbringen können, sie zu versorgen oder aus anderweitig schwierigen Umständen.

Die älteren Kinder nehmen morgens um 6:30 Uhr den Bus zur Schule und kommen mittags um 17:00 Uhr wieder zurück. Dann essen sie und waschen ihre Schuluniform. Abends machen sie Hausaufgaben.

Bisher habe ich diese Kinder nur selten gesehen, da ich nicht in der Nähe des Heims gewohnt habe, sondern jeden Tag den Bus (Daladala) nehmen musste und somit nur im Heim war, wenn die meisten Kinder in der Schule waren. Denn tagsüber ist im Kilimanjaro Orphanage Vorschulunterricht für bedürftige Kinder aus der Nachbarschaft und auch Kinder aus anderen Waisenheimen.

Zusammen mit zwei der anderen Freiwilligen unterrichte ich die etwas größeren Vorschulkinder, während die Lehrerin die Kleineren unterrichtet. Außerdem helfen wir in der Küche und dabei, den Hof sauber zu halten bzw. wieder sauber zu machen.

Etwa gegen 11 Uhr gibt es in der Regel Uji. Das ist ein schleimiger Brei aus Reismehl, Maismehl, Zucker und  Wasser. Am Anfang mochte ich ihn überhaupt nicht, weil er so süß und schmierig ist, aber je öfters ich ihn gegessen habe, desto mehr mochte ich ihn. Inzwischen spiele ich schon mit dem Gedanken, mir auch in Deutschland zum Frühstück Uji zu machen. Den anderen Freiwilligen ging es ähnlich. Man gewöhnt sich halt an alles.

Der Unterricht geht bis zum Mittagessen, meistens um 1 Uhr. Zum Mittag gibt es entweder: Ugali (Maisbrei) mit Kohl oder Fischsuppe, Reis mit Bohnen oder Kohl, oder Makande (Mais und Bohnen). Sehr lecker!

Anschließend legen sich die Kinder bis 4 Uhr Nachmittags zum Mittagsschlaf hin und gehen danach nach Hause. In der Zeit bereite ich den Unterricht vor und räume das Chaos, das vom Unterricht übriggeblieben ist, auf.
Vor wenigen Tagen bin ich in eine Gastfamilie in der Nähe des Waisenheims umgezogen, um nicht nur den Tag mit den Vorschulkindern verbringen zu können, sondern auch den Nachmittag und Abend mit den Heimkindern.

Ich fühle mich hier richtig wohl!

Nun bin ich schon seit 9 Monaten hier und zwischendurch hab ich mir mal gewünscht wieder Zuhause zu sein, weil alles so anders gelaufen ist, als ich es erwartet habe und als ich es mir gewünscht hatte.
Dann gab es aber auch immer wieder Momente, in denen wir dachten, wir müssen wieder zurück nach Deutschland, da wir unglaublich viele Probleme mit dem Visum hatten und immer noch haben.

Nach so vielen Monaten fange ich jedoch langsam an, mich hier richtig wohl zu fühlen. Dabei sind es jetzt nur noch drei Monate und ich merke mehr und mehr, dass ich noch gar nicht zurück möchte. Lange Zeit kannte ich dieses Gefühl gar nicht und das Jahr kam mir scheinbar endlos vor, aber je näher das Ende kommt, desto mehr wünsche ich mir noch länger hier bleiben zu können!

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Ein Jahr im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“



Geschrieben am Dienstag, 04. November 2014 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Luise über ihre bisherigen Erfahrungen in der Republik Moldau.

Unsere Arbeit im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“

Seit Anfang September bin ich nun hier, in der schönen Republik Moldau. Ich realisiere es erst jetzt (nach über einem Monat), dass ich diesen Schritt gewagt habe, für ein Jahr in einem fremden Land tätig zu sein. Und ich weiß, dass ich es nie bereuen werde 🙂 Gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen, ihr Name ist Rebecca, arbeite ich im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“ mit über 20 Kindern im Alter von 7 bis 17 Jahren zusammen. Diese Kinder kommen aus schwierigen Familienverhältnissen zu uns und finden hier ein geordnetes und liebevolles Zuhause. Von Anfang an waren sie sehr offen uns gegenüber und wir genossen schon am ersten Arbeitstag einige zaghafte Umarmungen, die nach einiger Zeit zu stürmischen Begrüßungen umschwenkten. 🙂

Wir als Freiwillige im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“ haben wir die Aufgaben, als Hauswirtschaftler, Hausmeister, Nachhilfelehrer, Erzieher, Schwester und Freundin zu agieren. Das Erlernen der Sprache ist im Moment noch eine der größten Herausforderungen, die wir zu bewältigen haben. Deswegen sind wir gleichzeitig auch Schüler. Unsere Rumänischlehrerin sowie die Kinder helfen uns, die rumänische Sprache näher zu bringen. Aber bis wir richtig sprechen können, werden wohl noch einige Monate vergehen.

Rebecca und ich sehen weitere, wichtige und spezielle Aufgaben für uns, die uns jeden Tag motivieren. „Hoffnung geben, Liebe und Vertrauen schenken, Freude machen und erziehen“. Gerade weil die Kinder im Regenbogen der Hoffnung unsere Nähe und Zärtlichkeit suchen, merken wir wie nötig sie Liebe und Geborgenheit brauchen. Gott schenke uns die Kraft, seine Liebe an sie weiterzugeben!

Das Drumherum

Ich habe mich schnell an die Unterschiede zu Deutschland gewöhnt, z. B. an das Bus- und Autofahren, den Fahrstil, dreistündige Gottesdienste, die „Mülltrennung“, günstige Nahrungsmittel, an das viele leckere Obst auf dem Piata (Wochenmarkt), wild herumlaufende Katzen und Hunde, die an Containern ihr Zuhause gefunden haben, an die Andersartigkeit der Musik sowie an das schöne Wetter hier in Moldova. Wir haben im Moment Herbst und er kommt uns viel viel schöner vor als in Deutschland, da die Sonne wunderschön durch die bunten Blätter scheint.

Wir erlebten in dieser Zeit schon etliche schöne Ereignisse, wie z.B. typisch moldauische Konzerte oder einfach einen tollen Spaziergang durch das Dorf bzw. über den Piata. Wir begegneten lieben Menschen, die uns halfen in Chisinau, der Großstadt von Moldova, zurechtzufinden. Froh sind wir über die große Gemeinde mit den zahlreichen Jugendlichen, die wir hoffentlich noch besser kennenlernen werden und über unseren Mentor, der für uns schon in der kurzen Zeit, wie ein großer Bruder geworden ist! Für dies alles sind wir Gott echt dankbar. Dankbar bin ich auch für das, was noch kommen mag und freue mich so sehr auf diesen Moment eine ordentliche rumänische Konversation zu führen. 🙂

Ich blicke voller Zuversicht auf die kommenden 10 Monate! 🙂

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Costa Rica – eine komplett andere Welt



Geschrieben am Donnerstag, 09. Oktober 2014 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Sharon über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica.

Seit ca. einem Monat lebe ich nun schon hier in Costa Rica, auf dem Campus von UNADECA (Universidad Adventista de Centro America). Ich kann mich noch genau erinnern, also wir am Flughafen von unserer Vorgängerin abgeholt wurden. Wir waren zwar müde von der Reise, aber man hat es uns nicht angemerkt, denn die Aufregung war viel zu groß. Endlich waren wir da, endlich war es Zeit etwas Neues zu erleben.

Als erstes haben wir gemerkt, dass die Jahre Spanisch-Unterricht in der Schule hilfreich waren, aber noch lange nicht ausreichten, um sich zu verständigen. Mit Englisch kommt man hier leider nicht weit, obwohl viele Englisch lernen wollen. Die zweite große Umstellung war die Zeit. Die ersten Nächte konnten wir ab drei Uhr nicht mehr schlafen, also haben wir sobald die Sonne aufging den Campus erkundet und uns gleich einmal ein bisschen verlaufen. Der Campus ist sehr schön, eine schöne Gemeinde, eine neue Mensa und dazwischen immer viel Grün, was dem Campus eine natürliche Atmosphäre gibt. Hinter unserem Haus stehen eine Reihe von Mango-Bäumen, deren Früchte wir auch ernten dürfen.

Die größte Umstellung war aber das Essen hier in Costa Rica. Bis heute bin ich es noch nicht wirklich gewohnt, Reis und Bohnen zu jeder Mahlzeit zu essen (Ja zu jeder, auch zum Frühstück!). Ich wusste gar nicht, wie viele Gerichte man mit Bohnen machen kann. Besonders gut sind die Baleadas (ein typisches Gericht aus Honduras) oder die Pupusas (ein typisches Gericht aus El Salvador). Jeden Freitag gehen wir auf den Markt und kaufen eine Menge leckeres Obst, von dem man in Europa nur träumen kann: frische Mangos, Ananas, Papaya, Kokosnuss und vieles mehr.

Unsere Arbeit am Campus in Costa Rica:

Wir geben Einzelunterricht und Nachhilfe in Englisch. Am Morgen kommen meistens Erwachsene, Studenten oder Kleinkinder und am Nachmittag unterrichten wir die Schüler aus der Schule. Wir lernen mit ihnen Vokabeln oder machen mit ihnen die Hausaufgaben . Man braucht ein paar Stunden bis die Schüler sich öffnen, aber dann nehmen sie dich schnell in ihre Herzen auf. Dadurch, dass wir ihnen bei den Hausaufgaben helfen, keine Aufgaben verteilen, und sie durch den extra Unterricht gute Noten im Test bekommen haben, freuen sie sich immer auf unseren Unterricht.

Immer wieder merke ich, dass wir unseren Schüler nicht nur Lehrer sein sollten sondern auch Freunde. Einige meiner Schüler haben Probleme in der Schule und freuen sich über ein offenes Ohr und eine Umarmung. Obwohl ich erst seit einem Monat hier bin, weiß ich jetzt schon, dass dieses Jahr etwas ganz besonderes wird und ich die Zeit, Freunde und Erfahrungen hier sehr vermissen werde.

Aber bis dahin habe ich noch ganze elf Monate in diesem wunderschönen Land mit diesen lieben Menschen!

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„Be the change you want to see in the world!“



Geschrieben am Samstag, 09. August 2014 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Vivien über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica.

Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, als ich die Zusage für mein freiwilliges soziales Jahr bekommen habe. Es ging an die adventistische Universität UNADECA in Costa Rica, in der ich im Sprachzentrum „ Centro de idiomas“ als Englisch- und Nachhilfelehrerin arbeite.

  • Ein Jahr für andere Menschen geben, große und kleine Erfahrungen machen.
  • Dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird und dazu beitragen, dass etwas verändert werden kann.
  • Mich von einer neuen Kultur, Sprache und den Menschen faszinieren und verändern lassen.

Das waren meine Ziele und Hoffnungen und das alles mit dem Segen und der Führung von unserem großen Gott. Eine tolle Erfahrung, die ich in dem Jahr machen durfte, war die einwöchige Reise in ein indigenes Dorf Costa Ricas. Jedes Jahr fährt der Abschlussjahrgang der Krankenschwesterstudenten der Universität UNADECA in ein solches Dorf, um dort die Menschen in Vorträgen über verschiedenene Gesundheitsthemen aufzuklären wie die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser, Heilpflanzen und einem gesunden Selbstwertgefühl. Außerdem helfen die Studentien in der Dorfgemeinschaft. Wir deutschen Freiwilligen durften die Krankenschwesterstudenten begleiten und haben uns um die Betreuung und verschiedene Aktivitäten für die Kinder gekümmert.

Ich habe Costa Rica von einer ganz anderen Seite kennen- und lieben gelernt. Wir haben das Gebäude einer Klinik gestrichen, in einem Fluss gebadet, den Dschungel bei Hausbesuchen der Dorfbewohner erkundet und die tollsten Früchte, u.a. die Kakaofrucht kennengelernt. Doch das Beste für mich war die Zeit mit den Kindern. Die Kinder sind etwas ganz Besonderes und selbst in den wenigen Tagen haben wir sie durch die Spiele und Aktivitäten so gut kennengelernt und lieb gewonnen, dass es schwer fiel, Abschied zu nehmen.

Eine besondere Erfahrung durfte ich in dieser Woche mit einem kleinen Mädchen machen. Dieses Mädchen war jeden Tag bei allen Aktivitäten, davor und danach bei uns. Am letzten Abend kam sie zu uns und meinte traurig, dass ihre Eltern sie heute Abend nicht zu unserer letzten, besonderen Kinderaktivität schicken würden. Deshalb haben ein Pastor und ich mit den Eltern geredet und sie zu der Veranstaltung eingeladen. Am Abend kam sie auf mich zugelaufen und hat mich stürmisch umarmt.

„Meine Eltern schicken mich heute Abend zu euch“ rief sie mir strahlend entgegen. In diesem Moment wusste ich, warum es für mich immer ein Traum gewesen ist, dieses Jahr zu machen. Für Momente, wie diese. Für die kleinen Freuden im Leben, die etwas verändern.

„Manchmal sind es besonders die kleinen Dinge, die Großes bewirken.“

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