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Verantwortung ist wichtig, Spaß aber auch!



Geschrieben am Dienstag, 02. Mai 2017 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des Freiwilligen Wladimir, der Kinder an einer Grundschule in Costa Rica unterrichtet.

In dieser Woche beginnen die Prüfungen an der adventistischen Grundschule in Monteverde in Costa Rica. In erster Linie hieß es für die Schüler: lernen, lernen, lernen. Doch auch wir als Freiwillige und Lehrer an der Schule mussten einige Tage zuvor die Prüfungen vorbereiten und das ist jedes Mal gar nicht so einfach. Sich Fragen und Aufgaben zu überlegen, die dem Level der Schüler entsprechend sind, ist nicht leicht. Der Grat zwischen einer „geschenkten Aufgabe“ und einer „schweren Aufgabe“ ist oftmals schmal. Jede Aufgabe trägt zur Prüfungsnote bei, die entweder positiv oder eher negativ ausfallen kann. Vielleicht kommt es dir „spanisch“ vor und du fragst dich, wieso ich etwas über Klausuren erzähle. Ganz einfach: Verantwortung! Als Lehrer trägt man eine sehr große, pädagogische Verantwortung für die Erziehung und Bildung in der Schule. Ein Lehrer ist außerdem daran interessiert, dass alle seine Schüler die Prüfungen bestehen. Deshalb sollte ein Lehrer in einer Klausur dementsprechend die goldene Mitte finden. Zum Glück ist es selten der Fall, dass ein Schüler die Prüfungen nicht besteht.

Abwechslungsreicher Unterricht


Neben den Prüfungswochen macht das Unterrichten Spaß, ist aber auch anstrengend. Die Kinder in den höheren Klassen (5. und 6. Klasse) sind an Science nicht immer interessiert. Oft sind sie mit den Gedanken irgendwo anders und unterhalten sich während des Unterrichts miteinander. Da die Grundschule eine bilinguale Schule ist, muss ich den Unterricht auf Englisch halten, was aber dazu führt, dass die Kinder noch weniger Lust haben und somit ein Mix aus Englisch und Spanisch der Kompromiss ist. Bei den Kindern in der ersten und zweiten Klasse ist das jedoch ganz anders. Wenn es Zeit zum Herumalbern ist, dann albern und lachen wir gemeinsam rum. Wenn es jedoch Zeit zum Arbeiten ist, dann wird gearbeitet. Sie wissen sich gut zu benehmen und der Unterricht verläuft meistens wie geplant. Ihr gutes Benehmen wird dann am Ende der Stunde mit einem kleinen Spiel oder mit dem Erlernen eines neuen Liedes belohnt. Das macht nicht nur den Schülern Spaß, sondern auch mir!

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In der Ruhe liegt die Kraft



Geschrieben am Mittwoch, 27. April 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Jannis über seinen Freiwilliendienst an einer Grundschule in Costa Rica.

„Ein ganzes Jahr?“ – Das ist die Reaktion die ich meistens bekomme, wenn ich von Urlaubern gefragt werde wie lange ich in Costa Rica bleibe. Ich konnte es am Anfang auch nicht fassen.

Costa Rica, „die reiche Küste“, ist nun seit 8 Monaten mein Zuhause. Wo andere Urlaub machen, habe ich das Vergnügen meinen Freiwilligendienst zu leisten. Quasi direkt nach dem Abi ging es für mich nicht nur auf die andere Seite der Welt, sondern auch auf die andere Seite des Klassenzimmers. Ich arbeite nämlich in einer adventistischen Grundschule als Lehrer für Science, Englisch, Musik und Deutsch. Mit buchstäblich Null Erfahrung als Lehrer plötzlich vor einer Klasse zu stehen, war zu Beginn natürlich eine Herausforderung. Ich habe zwar 12 Jahre lang Lehrern im Unterricht zugeguckt, aber selber zu unterrichten ist noch einmal eine ganz andere Sache. Aber an Herausforderungen wächst man bekanntlich.

Unterricht mit Hindernissen

Leider ist Disziplin hier anders als in deutschen Grundschulen. Neben dem Unterrichten muss ich auch dauerhaft die Kinder davon abhalten, herumzulaufen, sich auf den Boden zu legen, ihre Nachbarn zu ärgern oder Zahnpasta aus der Tube zu naschen. Nicht immer leicht. Zum Glück habe ich nur maximal 7 Kinder in einer Klasse, trotzdem kann das schon mal echt anstrengend sein.

Nach 8 Monaten hat sich allerdings einiges eingespielt. Inzwischen habe ich selbst ein wenig Erfahrung als Lehrer. Die Anforderungen an mich selbst habe ich etwas heruntergeschraubt und nun akzeptiere ich auch einen bestimmten Anteil von Chaos in meinem Unterricht. Den kann ich nämlich nicht verhindern und so ist es gleich viel weniger stressig.
Damit bin ich auch der Lebensweise der Ticos (Costa Ricaner) näher gekommen, die leben nämlich mit vollster Stressvermeidung. Pünktlichkeit verursacht nur Stress, also weg damit. Schule ist gerade ein bisschen zu viel? Dann machen wir morgen einfach frei. Das ist der Tico-Lifestyle.

Auf Spanisch bitte

Costa Rica liegt in Lateinamerika, man spricht also Spanisch. Am Anfang kannt ich auf Spanisch nur „Vamos a la playa“, inzwischen läuft das allerdings besser. Ich unterrichte meistens auf Spanisch und da man den ganzen Tag mit Spanisch umgeben ist, lernt man das fast wie von selbst. Zu Beginn hat man natürlich noch mehr gelernt, aber trotzdem müssen mir meine Schüler noch ab und zu auf die Sprünge helfen. So bringe ich denen den Stoff bei und sie mir Spanisch. Wir helfen uns gegenseitig.
Es sprechen auch leider viele Leute Englisch. Warum leider? Wenn ich mein Spanisch üben will und jemanden auf Spanisch anspreche, brauchen die keine zwei Sätze um zu begreifen, dass ich eigentlich nur begrenzt Spanisch spreche. Also sind sie so nett und antworten auf Englisch. Danke, aber nein Danke, ich würde doch viel lieber Spanisch reden.
Wenn dann jedoch Einheimische im vollen Tico-Tempo mit mir reden wollen, verstehe ich auch nur Bahnhof.

Bis jetzt hatte ich eine echt tolle Zeit hier und ich freue mich auf die Zeit, die ich noch vor mir habe. Ich weiß schon, dass ich die Kinder vermissen werde, wenn ich wieder nach Hause fliege, aber so ist das leider. Bis dahin werde ich mein Bestes geben ein guter Lehrer zu sein.

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„Teacher, Teacher! I’m finished!“



Geschrieben am Donnerstag, 31. Oktober 2013 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Piedade über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica

Zwei Monate bin ich nun in Costa Rica und in dieser Zeit konnte ich schon einige Eindrücke sammeln und viele neue Leute kennen lernen. An so manches Essen aus der Cafeteria musste ich mich erst einmal gewöhnen und die eine oder andere Campusregel kannte ich aus deutschen Schulen auch nicht. Trotzdem stellt sich bei mir langsam so etwas wie Alltag ein. Ich bereite meinen Einzelunterricht vor, unterrichte die Kinder und gebe ab und zu Nachhilfestunden.

Eines Morgens rief mich meine Chefin zu sich ins Büro und fragte, ob ich am nächsten Tag in der Grundschule eine Lehrerin vertreten könne. Natürlich habe ich zugesagt, aber dann kamen mir direkt die ersten Zweifel: Ich habe doch gar keine Erfahrung damit, eine Gruppe von 25 Sechs- bis Siebenjährigen zu unterrichten! Wie soll ich vor eine ganze Klasse treten, wenn ich bislang immer nur Einzelunterricht gegeben habe? Werden die Kinder mir zuhören?

Egal! Die Lehrerin, die ich vertreten sollte hat mir dann ganz ausführlich erklärt, was ich alles machen soll und mir ihre Assistentin zur Seite gestellt. So war der Unterricht bei den Kindern gar kein Problem.

Ein Vorteil für mich: der Unterricht an der Schule fand auf Englisch statt und so ich konnte mit den Kindern Englisch reden. Antworten habe ich natürlich fast nur auf Spanisch bekommen. Auch wenn ich mal einzelne Worte nicht verstanden habe, waren die Kinder einfach nett zu mir oder haben sogar versucht, mir etwas auf Englisch zu sagen (was dann meistens noch schwerer zu verstehen war! 🙂 ). Es war so süß, wie sie alle irgendwie versucht haben, sich mit mir zu unterhalten.

Ein Mädchen hat mir fast ihren kompletten Familienstammbaum erzählt, ein Junge wollte mir unbedingt zeigen, was er für Flaggen gemalt hat und zwei kleine Jungs haben eine heftige Diskussion darüber geführt, welche Sprachen ich wohl sprechen kann.
Meine anfänglichen Sorgen haben sich also überhaupt nicht bewahrheitet und nach nur vier Stunden mit den Kindern habe ich sie schon so ins Herz geschlossen.

Ich freue mich wirklich schon darauf, wieder an die Grundschule zu gehen!

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Pura Vida – Costa Rica



Geschrieben am Freitag, 19. Juli 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Sarina über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica

Fast ein Jahr ist jetzt schon vorbei, seitdem ich nach Costa Rica gekommen bin. 11 Monate, 48 Wochen, 338 Tage und noch viele Stunden, Minuten und Sekunden mehr. Am Anfang hörte sich das so lange an, doch jetzt kommt es mir sehr, sehr kurz vor – zu kurz. Realisieren, dass ich bald wieder zu Hause bin kann (und will) ich noch gar nicht – dabei ist es in weniger als 2 Wochen schon so weit.

Natürlich freue ich mich auch. Ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd auf meine Familie, auf meine Freunde, auf die Gemeinde, auf mein Zimmer, den Schnee im Winter und das Essen. (Nicht, dass ich etwas gegen Reis und Bohnen hätte – die können auch sehr lecker sein, aber nach 11 Monaten jeden Tag fast das selbe zu essen, freue ich mich doch (etwas) auf gutes deutsches Essen 😉 )

Andererseits finde ich es unvorstellbar, dass ich das Leben, was ich nun fast ein Jahr gelebt habe, einfach hinter mir lassen muss – und es plötzlich nur noch in meiner Erinnerung existieren soll. Ich werde das Land, die Strände, die Natur, die Menschen, meine Schüler, die guten Freunde die ich hier gefunden habe … und sogar die lateinamerikanische Küche vermissen. 🙂 Denn all dem Reis und den Bohnen zum Trotz gibt es hier sehr viele Dinge, die wir in Deutschland definitiv auch in unseren Speiseplan einbauen sollten. Quesadillas, Empanadas, Pupusas und Burritos werde ich auf jeden Fall vermissen und hoffentlich nicht total daran scheitern, sie zu Hause mal selber zuzubereiten. 🙂

Am liebsten würde ich Costa Rica mit seinen Stränden, dem Wetter und all den Dingen, die mir wichtig geworden sind in eine Tasche stecken – mitnehmen –  und an den Wochenenden aufmachen und reinspringen. In meinem Jahr hier sind wirklich viele tolle Sachen passiert, für die dieser Bericht natürlich nicht im Entferntesten ausreicht. Wir waren an vielen verschiedenen bombastischen Stränden, sind Jet-Ski gefahren, haben eine Canopy-Tour gemacht (wie viele Seilbahnen hintereinander an hohen und langen Drahtseilen durch den Wald), durften die vielfältige Costa Ricanische Natur entdecken und vieles vieles mehr.

Ein Erlebnis von dem ich hier aber noch berichten wollte und das ich als eine meiner Lieblingserinnerungen mit nach Hause nehmen werde, hatte ich mit einer meiner Nachhilfe-Schülerinnen. Einem Mädchen, dass in seinem Leben schon viel durchgemacht hat und die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Als ich das Englisch-Heft von ihr durchging, um die Themen für die anstehende Arbeit zu finden, fand ich plötzlich eine Hausaufgabe in der die Schüler ihren persönlichen Helden beschreiben sollten: Sie hatte über mich geschrieben. Natürlich nicht in perfektem Englisch und es war auch kein langer Text., aber nach nur ein paar Monaten Englisch-Unterricht, war das schon eine sehr große Leistung und es hat mich unsagbar stolz gemacht, dass ich in ihrem Leben einen solchen Platz einnehmen darf. Es hat mich nochmal realisieren lassen, dass wir nicht “nur” Lehrer sind, sondern das wir so viel mehr sein können. Und das ist es doch, was wir alle erreichen wollen.

Natürlich können wir in unserem Jahr nicht die ganze Welt veränden – aber die Welt von ein paar Personen zu bereichern und etwas besser zu machen, ist doch ein ganz guter Start.

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Halbzeit in Costa Rica: Projekt Summer School – ein voller Erfolg



Geschrieben am Dienstag, 16. April 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Rebecca über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica

Schon etwas über die Hälfte meiner Zeit hier an der Universität ‚UNADECA‘ in Costa Rica ist vergangen und ich kann es noch gar nicht fassen, dass es nicht mehr lange dauert bis ich wieder in meiner alten Umgebung wohnen werde. Die Zeit vergeht wie im Flug und man wird um viele Erfahrungen reicher. Eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde, ist die Sommerschule für Kids.

Projekt Summer School

Ungefähr drei Wochen vor dem Start der Summer School haben wir drei Freiwillige uns zusammengesetzt und ein zweiwöchiges Programm für die Kinder zusammengestellt. Natürlich sollten die Kids mit viel Spaß und vielen Spielen an die englische Sprache herangeführt werden. Somit reichte das Programm von Wasserspielen über Basteln bis hin zu Backen und Singen.

Als das Programm feststand haben wir uns aufgemacht und sind einkaufen gegangen. Da die Geschäfte hier nicht alle so nah beieinander sind und wir kein Auto haben, war das mit etwas Stress, Laufen und einigen Taxifahrten verbunden. Aber schließlich haben wir alles gefunden und das Spektakel durfte beginnen.

Für mich persönlich war die Summer School eine wundervolle und nicht zu vergessende Erfahrung. Zuvor hatte ich immer nur Englisch unterrichtet oder Nachhilfe gegeben, doch in der Sommerschule sollte es anders werden.
Das Verhältnis von Lehrer und Schüler ist hier in Costa Rica völlig anders als in Deutschland. Die Kinder kommen zu dir und umarmen dich, während sie mit einem zuckersüßen Akzent „Hello Teacher“ sagen. Einfach ein schönes Gefühl, wenn die kleinen Kids dir zeigen, wie sehr sie dich mögen. Sie haben schon viel Spaß mit Kleinigkeiten, aber besonders die Wasserspiele und das Plätzchen/Pizza backen hat ihnen gefallen. Für die Wasserspiele haben wir Wasserbomben (Luftballons mit Wasser gefüllt) vorbereitet und Wasserpistolen besorgt. Das war der reinste Spaß und jeder ist nass geworden.

Die Kinder haben das Programm sehr genossen und mit sehr viel Freude gebastelt, gesungen, getanzt und nicht zu vergessen geschauspielert. Wir haben uns für den letzten Tag eine Präsentation für die Eltern ausgedacht. Die Kinder haben Lieder gesungen und die Bibelgeschichte „Daniel in der Löwengrube“ aufgeführt. Außerdem hat jeder kleine Teilnehmer eine Urkunde und ein selbst gebasteltes Fotoalbum mit Bildern von den erlebten zwei Wochen bekommen.

Ich bin froh, dass wir den Kindern so viel Freude bereiten konnten und es war eine große Bereicherung für mich.

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„Botschafter für eine bessere Zukunft“: Ein Freiwilliges soziales Jahr in Costa Rica



Geschrieben am Mittwoch, 20. März 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Samuel über seine ersten Eindrücke aus Costa Rica

Es ist Sonntagmorgens, 8.00 Uhr, die Sonne scheint: 25 begeisterte Kinder und Jugendliche betreten den Fußballplatz. Es ist eine große Mischung aus Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren.

„Jóvenes Embajadores“ ist der Name des neuen Sport- und Bildungsprojektes für Kinder und Jugendliche von ADRA Costa Rica und bedeutet auf deutsch so viel wie „Jugendbotschafter“. Botschafter zu werden, ist das Ziel dieser Kinder, in einem Land, indem eine Vielzahl ihrer Freunde in ihrem Alter zu Drogen und Alkohol greifen und so die Kriminalitätsrate von Jahr zu Jahr steigt. Diesem Trend soll gezielt entgegengewirkt werden.

Nach einem willkommen heißen und einem gemeinsamen Gebet beginnt das Fußballtraining um 8.30Uhr. Teamfähigkeit, Akzeptanz zueinander und gegenüber dem anderen Geschlecht, Freude am Sport und das Ziel, gemeinsam etwas zu erreichen, sollen gefördert werden. Hinzu wird den neuen „Botschaftern“ ab März auch Englischunterricht angeboten. So soll schließlich den Kindern in Heredia, einer Provinz in Costa Rica, durch die Vermittlung von Werten und die Förderung ihrer Fähigkeiten, eine neue Lebensperspektive gegeben werden.

Ein Freiwilliges soziales Jahr im Ausland verläuft oft ganz anders, als man sich es vorstellt. So wurde uns vor unserem Aufenthalt hier mitgeteilt, dass wir in einem Ziegelsteinprojekt arbeiten werden, wo der Gewinn zur Unterstützung von sozialen Projekten von ADRA Costa Rica verwendet werden soll. Leider wurde nichts aus dem Projekt, da die aktuelle Maschine nicht für die gebrauchten Steintyp in Costa Rica geeignet ist. Hierzu ist die Anschaffung einer neuen Maschine notwendig, wozu leider die Gelder fehlen.

So konnten wir ziemlich schnell feststellen, dass sich die Kultur und Arbeitsweise stark von der unserer deutschen unterscheidet. Wir vermissen oft die deutsche Pünktlichkeit und Disziplin, auf der anderen Seite sprühen die Menschen hier nur so vor Lebensfreude, was wiederum schwer in Europa anzutreffen ist.

Diese Umstände brachten uns zu einem neuen Projekt. Dabei arbeiten wir nun in erster Linie an der Etablierung der „Aktion Kinder helfen Kindern!“, was euch aus Deutschland sicherlich bekannt ist. Hierbei besteht unsere Hauptaufgabe darin, einen Finanzplan zu erstellen, Geld- und Sachspenden bei der wohlhabenderen Bevölkerung zu sammeln, das Projekt in Schulen, Gemeinden und Kindergärten bekanntzumachen, Flyer zu verteilen und ein Bewusstsein für Armut in der Bevölkerung durch das Halten von Vorträgen zu schaffen.

Am 25. Februar werden wir bereits die erste Paketaktion durchführen und 500 Kinder aus ärmeren Familien zur Einschulung mit nötigen Schulsachen wie „Heften, Stiften, Radiergummis usw.“ versorgen. Gewinnüberschüsse aus dem Projekt „Aktion Kinder helfen Kindern!“ werden schließlich zur Unterstützung von „Jóvenes Embajadores“ verwendet.

Die Hälfte unseres Freiwilligeneinsatzes ist bereits verstrichen und wir haben noch große Ziele, für den Rest unseres Aufenthaltes. Auch den Start des Ziegelprojektes haben wir noch nicht abgehakt, wir benötigen lediglich 6000 $ für eine neue Maschine. Sollte sich also jemand angesprochen fühlen, diesen Betrag zu spenden, kann er sich gerne an uns wenden 😉

Neben der sozialen Tätigkeit bietet ein FSJ auch die wunderbare Möglichkeit, eine neue Kultur, eine neue Sprache und ein neues Land kennenzulernen. Auch wenn die Menschen hier fast den ganzen Tag nur Reis und Bohnen essen, bereitet es uns eine riesige Freude, auf der anderen Seite der Erde ein Jahr unseres Lebens zu verbringen und so hatten wir auch schon die Gelegenheit, die costa-ricanische Vielfalt an Stränden, Wasserfällen, Tieren, Bergen und der traumhaften Natur zu genießen.

Ich bin Gott dankbar, hier sein zu dürfen. Wir FSJler wollen versuchen, wie die begeisterten Kinder, „Botschafter“ zu sein, indem wir ein Stück Hoffnung vermitteln und einen Teil unseres Lebens spenden und an sie weitergeben.

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Ein Jahr „Pura Vida“ – Wie aus etwas Kleinem etwas Großes werden kann!



Geschrieben am Freitag, 08. März 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Marco über seine ersten Eindrücke aus Costa Rica

Seit sechs Monaten darf ich dieses wundervolle Land Costa Rica nun genießen. Ich will ganz ehrlich sein. Anfangs war es etwas schwierig für uns, denn das Projekt, in dem wir eigentlich mitwirken sollten, befand sich nach kurzer Zeit in einer Umstrukturierung, daher musste eine neue Aufgabe für uns gefunden werden. In diesen ersten Monaten des Hoffnung Hegens,  arbeiteten wir in mehreren Projekten mit, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Wir strichen Räume und Badezimmer, mähten den Rasen und halfen bei den Pfadfindervorbereitungen, indem wir Steine anordneten und bemalten. Ansonsten schlugen wir uns mit Macheten durch das hohe Gras oder bauten Tische aus Holz. Alles sind Arbeiten, die wichtig waren und über die die Menschen vor Ort sehr dankbar waren.

Unsere Aufgabe: Einen Fußballverein und die „Aktion Kinder helfen Kindern!“ in Costa Rica aufbauen

Eines unserer neuen Projekte heißt „Jóvenes Embajadores“. Es ist ein Sport – und Bildungsprojekt. Dort spielen wir mit Kindern von 12- 16 Jahren Fußball. Was nach purem Vergnügen klingt, hat durchaus einen tieferen Sinn. Ziel ist es, Werte wie Teamgeist, Gemeinschaft und Glaube spielerisch in das Team zu integrieren, als auch Wissen durch Englischunterricht zu vermitteln. Ein weiterer Aspekt besteht darin, den Kindern gewinnbringende und zukunftsentscheidene Charakterwerte beizubringen wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Vertrauen als auch Fleiß für die Schule sowie fürs Studium. In der Zukunft werden wir unsere Mannschaft als richtigen Verein anmelden und uns mit den anderen Fußballvereinen messen. Wir werden Trikots herstellen, auf denen klar erkennbar ist, dass ADRA ein großer Teil des Projektes ist. Die Hoffnung und Begeisterung ist groß in den Herzen der Kinder und wird uns umso mehr motivieren, etwas Großes daraus zu machen.

Unser eigentliches Projekt  ist die „Aktion Kinder helfen Kindern!“ in Costa Rica. Die erste Paketaktion startete Ende Februar. Das Thema „Schulanfang“ stand im Vordergrund. Wir packten 300 Pakete mit Materialien wie Schulheften, Bund- und Bleistiften, Radiergummis und Anspitzern. Außerdem besuchen wir Schulen und halten Vorträge über Armut im Politik- oder Geografie-Unterricht, um die Aufmerksamkeit der Kinder und Lehrer zu bekommen. Wir versuchen, das Augenmerk der Problematik auch der Regierung und Hochschulen zu verdeutlichen. Wenn wir sie für unsere Aktion gewinnen, wird das vieles leichter machen.

Ich kann mich noch genau an unsere erste Aktion erinnern. Wir sind von Haus zu Haus gegangen: in einem Teil von Costa Rica, in dem etwas wohlhabendere Menschen wohnen. Wir waren nervös, da wir die Sprache noch nicht so gut beherrschen – wir lernen noch Spanisch – und auch die Motivation war gering. Doch als wir auf eine Anfrage den ersten Sack voller Klamotten in den Händen hielten, waren die Aussichten blendend und der Knoten war geplatzt.

Ein weiterer Teil unserer Aufgaben besteht jetzt darin jeden Samstag in Gemeinden zu fahren und dort unser neues Projekt vorzustellen. Wir wollen unsere Brüder und Schwestern begeistern, damit sie gerne Kleidung, Spielzeug und Spenden geben. Samuel und ich haben hier noch einige Hürden vor uns, die es zu meistern gilt. Aber ich bin dankbar hier als Freiwilliger ein Zeichen setzen zu können.

Ich bin so glücklich, für das Privileg, hier sein zu dürfen – danke ADRA Deutschland für diese Möglichkeit!!!

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Kulturaustausch in Lateinamerika



Geschrieben am Sonntag, 03. März 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Julia über ihre Erfahrungen in Costa Rica

Die Zeit hier in Costa Rica vergeht wirklich total schnell, da es immer genug zu tun gibt. Hiermit möchte ich euch einen kleinen Einblick in mein spannendes Leben in Zentralamerika geben:

Ich wohne hier in Alajuela, in der Nähe von Costa Ricas Hauptstadt San José, auf dem Campus der adventistischen Universität UNADECA. Mit zwei anderen deutschen Freiwilligen lebe ich hier in einer kleinen Wohnung und arbeite unter der Woche in der Sprachschule der Universität. Dort unterrichte ich sämtliche Alters- und Niveaugruppen in Englisch und Französisch. Die Arbeit macht mir wirklich total viel Spaß, obwohl oder gerade weil man hier immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird: seien es kleinere, sprachliche Verständigungsschwierigkeiten, das Gewöhnen an die hiesige Kultur (vor allem bezüglich der Pünktlichkeit mancher Schüler 🙂 ) oder allgemein das Leben auf einem Campus (es gibt hier doch so einige Regeln, an die man sich erst einmal gewöhnen muss :))

„Deutschland“ präsentiert sich in Costa Rica

Einen besonderen Höhepunkt meines bisherigen Aufenthaltes hier möchte ich euch noch erzählen. Am 14. Oktober letztes Jahr fand hier auf dem Campus die „Presentación de Países“ statt. Dabei erhält jedes Land, das hier unter Schülern und Lehrern vertreten ist die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Natürlich haben auch wir Deutschen daran teilgenommen! Jedes Land sollte innerhalb von 10 Minuten ein Video und eine landestypische Tracht zeigen sowie ein Schauspiel oder etwas Ähnliches aufführen. Mit diesen Angaben begann eine lange, nervenaufreibende und intensive Vorbereitungszeit für uns! Erst einmal galt es, sich zu überlegen, was genau wir denn zeigen möchten. Es gibt kein passenderes Adjektiv für unser Video als „genial“: zuerst zeigten wir allgemeine Fakten über Deutschland, danach ging es mit Sehenswürdigkeiten und Vorurteilen weiter, die andere Nationen über unser Land habenden Abschluss bildete, was wir über so manch andere Nation denken (wobei wir natürlich die gelegentliche Unpünktlichkeit so manch lateinamerikanischer Mitmenschen nicht unbemerkt ließen 🙂 ). Da wir leider keine typische Tracht aus Deutschland mitgebracht hatten, bastelten wir uns einfach ein Dirndl und Lederhosen aus Pappe, die wir dann den anderen vorstellen konnten. Das absolute Highlight unseres Auftrittes war aber, als wir den etwa 200 Leuten in der Halle das „Fliegerlied“ samt dazugehörigen Bewegungen beigebracht haben! Ich hätte nicht gedacht, dass alle so begeistert mitmachen würden, aber die Stimmung war einfach nur super! Nachdem alle einen lieben Gruß an Deutschland gerichtet hatten, folgte zum Abschluss unsere Nationalhymne. Der Abend war wirklich ein voller Erfolg! Einige kamen danach noch zu uns, um uns zu unserem Auftritt zu beglückwünschen und um den Titel unseres Liedes zu erfragen, welches uns nun definitiv mehrere Aufrufe auf Youtube zu verdanken hat 🙂

 

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Ein Jahr in Costa Rica



Geschrieben am Freitag, 03. August 2012 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA „weltwärts“-Freiwilligen Maja

Als ich in Costa Rica ankam, dachte ich: „Puh … ein Jahr ist doch ganz schön lang!“. Aber nun bin ich seit mehr als 6 Monaten hier und mir wird ganz komisch, wenn ich daran denke, dass ich in wenigen Monaten schon wieder gehen muss.

Ich arbeite an der adventistischen Universität als Englischlehrerin für die Grundschulkinder, was manchmal mehr und manchmal weniger einfach ist, weil lateinamerikanische Kinder doch ein anderes Temperament haben, als deutsche. Als ich mich auf das Jahr hier vorbereitet habe dachte ich mir das wird bestimmt ein Abenteuer. Weit weg von Zuhause in einem wunderschönen Land mit einer anderen Kultur und einer mir unbekannten Sprache. Aber je länger ich hier bin, desto mehr wird mir bewusst, wie viel mehr es ist als nur ein Abenteuer. Es verändert mich und schenkt mir unbezahlbare Erfahrungen.

Ich bin normalerweise ein Mensch, der nicht gerne verantwortungsvolle Aufgaben übernimmt, sondern gerne Menschen findet, die – meines Erachtens – besser dafür geeignet sind. Als ich hier ankam wurde mir aber gesagt, dass ich einen Verantwortungsbereich haben werde, für den eben nur ich zuständig bin!

Zuerst habe ich mich gar nicht wohl gefühlt mit so viel Selbstständigkeit und deshalb ist am Anfang auch ziemlich viel schiefgegangen. Die Kinder haben in meinen Unterrichtseinheiten gemacht was sie wollten und ich bin ziemlich untergegangen. Aber mit der Zeit wurde es immer besser und inzwischen laufen die Stunden sogar manchmal nach Plan ab und es macht mir wirklich Spaß.

Ich bin froh, dass ich einfach mal gezwungen wurde über meinen Schatten zu springen. Zwar geht immer noch ab und zu etwas schief, aber die Momente in denen ich merke, dass ich was erreiche, erfüllen mich dafür um so mehr mit stolz. Vor allem, wenn die Kinder mir entgegenrennen und fragen, wann ich denn endlich das nächste Mal zum Unterrichten komme. Sie haben wirklich eine wundervolle Art,  einen für seine Arbeit zu belohnen und ich muss feststellen, dass ich hin und wieder schon fast so etwas wie Muttergefühle entwickle. 😉 Aber nicht nur wegen den Kindern, auch wegen den aufgeschlossenen Menschen um mich herum fühle ich mich hier rundum wohl und schon fast wie Zuhause.

Ich bin wirklich gespannt auf die Zeit, die noch vor mir liegt und dankbar, dass ADRA mir diese wunderbare Zeit hier ermöglicht.

Sonnige Grüße aus Costa Rica von Maja

 

 

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Kleiner Luftballon – große Wirkung



Geschrieben am Dienstag, 08. März 2011 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA „weltwärts“-Freiwilligen Lorena

Seit sechs Monaten bin ich nun schon im zentralamerikanischen Costa Rica. Die dunklen Wolken, die normalerweise für tägliche Regengüsse sorgen, sind seit einigen Wochen verschwunden und eröffnen jetzt in der Trockenzeit die Sicht auf eine wunderschöne Landschaft, die mich hier umgibt. Mangobäume, Bananenpalmen und Kaffee-Plantagen erstrecken sich durch das teils tropische, teils karibische Land und ich bin immer wieder beeindruckt davon, was für exotische Früchte und Tiere in meinem einjähriges Zuhause überall auftauchen.

In Alajuela, nahe der Hauptstadt San José, arbeite ich in dem Sprachzentrum der adventistischen Universität als Englisch- und Deutschlehrerin. Ich unterrichte Studenten und versuche außerdem Kindern der Grundschule im Unterricht oder bei der Nachhilfe mehr Spaß und Interesse an anderen Sprachen dieser Welt zu vermitteln. Vor allem aber prägen unerwartete Herausforderungen in der Natur oder im Unterricht meinen Alltag.

Um die Kinder auch in ihren „weihnachtlichen Sommerferien“ zu beschäftigen haben wir im Dezember ein spezielles Programm für sie gestaltet. Zwei Wochen lang hieß es also singen, spielen, basteln und danach ein riesiges Chaos beseitigen.

Nach einigen Tagen der Vorbereitung für das Kids-Programm goss es allerdings an unserem ersten großen Tag wie aus Eimern und auch nach der typischen halben Stunde Verspätung waren keine der erwarteten Kinder da. So ist das eben an einem Regentag in Costa Rica, dachten wir uns, da bleiben einfach alle zu Hause. Also machten wir uns selbst daran, einen Luftballon mit Papierschnipseln zu bekleben und einen bunten Lampion daraus zu basteln. Man muss es ja schließlich auch selbst einmal vorher ausprobiert haben.

Zum Trocknen hingen wir den Lampion aus dem Fenster – doch als wir ihn nach kurzer Zeit wieder reinholen wollten, war er weg. Na toll dachten wir, den hat uns jemand geklaut.Ziemlich demotiviert suchten wir daraufhin die Gegend nach dem beklebten Ballon ab. Im Hof des nächsten Hauses wurden wir schließlich fündig. Drei kleine Kinder hatten ihn genommen, bei sich aufgehängt und bewunderten das Kunstwerk von allen Seiten. „Let me guess, this is yours!“ rief plötzlichein alter Mann im Schaukelstuhl . Er hatte sich schon gefragt,was das wohl für ein komisches Ding sei, dass seine Kinder da gefunden hatten.

Traurig banden die Kleinen den Lampion wieder von ihrer Strange gaben ihn an uns zurück. Dabei kam uns die Idee, dass das doch die Gelegenheit wäre, sie zu unserem Kinderprogramm einzuladen. So könnten sie selbst seinen solchen Lampion gestalten! Der Vorschlag kam gut an. Die Kinder waren so begeistert davon, dass sie auch ihre ganzen Freunde mitbringen wollten und so konnten wir am nächsten Tag mit ganzen sieben aufgeregten Kids starten. Weil die Lampions so gut ankamen, hingen wir sie einfach an den kommenden Tagen vor dem Haus auf und am Ende des Programms schauten uns sogar 20 kleine Gesichter voller Erwartungen an, riefen uns „Teacher“ oder „Maestra“ und fragten immer, wann wir sowas das nächste Mal machen könnten.

…Was so ein kleiner bunter Luftballon doch alles bewirken kann 🙂

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