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„Teacher, Teacher! I’m finished!“



Geschrieben am Donnerstag, 31. Oktober 2013 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Piedade über ihre bisherigen Erfahrungen in Costa Rica

Zwei Monate bin ich nun in Costa Rica und in dieser Zeit konnte ich schon einige Eindrücke sammeln und viele neue Leute kennen lernen. An so manches Essen aus der Cafeteria musste ich mich erst einmal gewöhnen und die eine oder andere Campusregel kannte ich aus deutschen Schulen auch nicht. Trotzdem stellt sich bei mir langsam so etwas wie Alltag ein. Ich bereite meinen Einzelunterricht vor, unterrichte die Kinder und gebe ab und zu Nachhilfestunden.

Eines Morgens rief mich meine Chefin zu sich ins Büro und fragte, ob ich am nächsten Tag in der Grundschule eine Lehrerin vertreten könne. Natürlich habe ich zugesagt, aber dann kamen mir direkt die ersten Zweifel: Ich habe doch gar keine Erfahrung damit, eine Gruppe von 25 Sechs- bis Siebenjährigen zu unterrichten! Wie soll ich vor eine ganze Klasse treten, wenn ich bislang immer nur Einzelunterricht gegeben habe? Werden die Kinder mir zuhören?

Egal! Die Lehrerin, die ich vertreten sollte hat mir dann ganz ausführlich erklärt, was ich alles machen soll und mir ihre Assistentin zur Seite gestellt. So war der Unterricht bei den Kindern gar kein Problem.

Ein Vorteil für mich: der Unterricht an der Schule fand auf Englisch statt und so ich konnte mit den Kindern Englisch reden. Antworten habe ich natürlich fast nur auf Spanisch bekommen. Auch wenn ich mal einzelne Worte nicht verstanden habe, waren die Kinder einfach nett zu mir oder haben sogar versucht, mir etwas auf Englisch zu sagen (was dann meistens noch schwerer zu verstehen war! 🙂 ). Es war so süß, wie sie alle irgendwie versucht haben, sich mit mir zu unterhalten.

Ein Mädchen hat mir fast ihren kompletten Familienstammbaum erzählt, ein Junge wollte mir unbedingt zeigen, was er für Flaggen gemalt hat und zwei kleine Jungs haben eine heftige Diskussion darüber geführt, welche Sprachen ich wohl sprechen kann.
Meine anfänglichen Sorgen haben sich also überhaupt nicht bewahrheitet und nach nur vier Stunden mit den Kindern habe ich sie schon so ins Herz geschlossen.

Ich freue mich wirklich schon darauf, wieder an die Grundschule zu gehen!

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Mein neues Leben als Lehrerin auf den Philippinen



Geschrieben am Dienstag, 15. Oktober 2013 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Daniela über ihre bisherigen Erfahrungen auf den Philippinen

Die „Rose of Sharon“ Schule

Kinderlachen, erwartungsvolle Gesichter, viele kleine Hände die einen umarmen, das permanente Hupen der Autos und die tropische Hitze … all das ist nun gar nicht mehr wegzudenken und das, obwohl ich erst seit vor knapp vier Wochen auf dem Campus der Visions of Hope Christian School „Rose of Sharon“ in Puypuy auf den Philippinen angekommen bin.

48 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren leben hier.

Dass ich nun ihre neue Lehrerin sein sollte, war schon ein komisches Gefühl, bedenkt man einmal, dass ich selbst erst vor ein paar Monaten meine Schulzeit beendet habe. Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr auf meine neue Aufgabe gefreut und diese Freude wuchs beim Kennenlernen der Kinder ins Unermessliche.

Nach einer Woche des Einarbeitens durfte ich auch alleine unterrichten und feststellen, dass es nicht gerade einfach ist, eine quirlige Kinderschar zum Zuhören zu bringen. Auch wenn die Sprachbarriere das Kommunizieren nicht gerade leicht macht, so fällt ihnen trotzdem immer ein Weg ein, mir zu erklären, was sie sagen wollen – zur Not mit Händen und Füßen.

Es bedarf keiner Worte, um diese Kinder sofort lieb zu gewinnen. Es reicht schon, wenn sie einen einfach nur anstrahlen. Dabei vergisst man ganz leicht, was für eine Vergangenheit diese Kinder haben. Sie alle haben auf den Straßen der Metro Manila gelebt und sich irgendwie durchgeschlagen, bis sie eines Tages jemand in eines der vielen CCT Center der Stadt gebracht hat, von wo aus sie nach Puypuy übermittelt wurden. In den Straßen der Millionenstadt mussten sie zuvor ums Überleben kämpfen. Viele haben Klebstoff gegen den Hunger geschnüffelt oder wurden zu Dieben, um irgendwie an Essen zu gelangen.

Unvorstellbar, denk ich jedes Mal erneut, wenn ich sehe wie glücklich sie auf dem Klettergerüst herumlaufen, singen oder eine Mischung aus Baseball und Fußball spielen, als wären sie eben ganz normale Kinder.

Eins ist mir bewusst geworden: Lehrerin an dieser Schule zu sein, bedeutet viel mehr als nur zu unterrichten. Es bedeutet den Kindern eine neue Perspektive zu geben. Und es bedeutet, ihnen Geborgenheit und Liebe zu schenken, denn das brauchen sie am aller meisten.

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