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Ein Traum wird wahr!



Geschrieben am Montag, 19. September 2016 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Michael über seine ersten Wochen in einem Kinderdorf in Bolivien.

Nach einer 23-stündigenAnreise kamen wir endlich und etwas erschöpft in Cochabamba an. Am Flughafen warteten bereits unser Mentor und der Dorfvater mit seiner Frau. Nachdem wir die nächsten Schritte besprochen hatten, fuhren wir in das Haus unseres Mentors, wo wir die nächsten zwei Wochen verbringen würden. Dieses Haus ist zwar im mediterranen Stil gebaut, jedoch erlebten wir den von uns bekannten deutschen Luxus.
Danach erst durften wir das echte bolivianische Leben im Kinderdorf erleben. In den ersten zwei Wochen konnten wir unter anderem die Großstadt kennenlernen, das Stadtleben miterleben, uns an den Straßenverkehr gewöhnen und alle Wege für unser Visum erledigen. Das Besondere am bolivianischen Straßenverkehr ist, dass es keine Fußgängerampeln gibt und einfach viele der uns bekannten Regeln fehlen. Wenn man als Fußgänger hier die Straße überqueren will, muss man stets warten bis die Autos Rot haben oder gar keine mehr angefahren kommen. Am besten rennt man zur seiner eigenen Sicherheit einfach über die Straße. Zwar gibt man oft Rücksicht aufeinander, aber bei den Geschwindigkeiten kann immer etwas passieren. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man sich stets auf große Schlaglöcher, plötzliches Bremsen und hohe Geschwindigkeiten gefasst machen.

Willkommen!

So hatten wir uns gefühlt, als wir das erste Mal das Gelände des Kinderdorfes betreten hatten. Unser Kinderdorf liegt mitten im Regenwald und circa 30 Minuten vom nächsten Dorf mit Einkaufsmöglichkeiten entfernt. Bis zur nächsten Großstadt sind es drei Stunden mit dem Taxi durch den dichten Dschungel und es geht über knapp 5000 Meter hohe Berge.
Es gibt hier sehr viele Kinder, die in dem Arm genommen werden möchten oder einfach einer Umarmung bedürfen. So langsam lernt man auch nach und nach die Namen der Kinder und ihre Charakterzüge kennen. Offen und liebenswürdig sind sie hier allesamt! Am Anfang kommunizierte man mit ihnen in den wenigen Wörtern, die man in den drei Jahren Schule zuvor gelernt hatte, aber tagtäglich lernt man dutzende neue Wörter dazu. Und im Notfall kommuniziert man doch wieder mit Händen und Füßen 🙂
Englisch können nur eine Handvoll Leute und diese dann nur sehr wenig. Es gibt hier drei Mahlzeiten am Tag. Zwar haben alle etwas weniger Geld als in Deutschland, aber dafür ist das meiste auch dreimal billiger. Zu Essen gibt es täglich Reis, Bohnen und Bananen. An Bananen mangelt es wirklich nicht, obwohl momentan Winter in Bolivien ist. Das bedeutet, dass es vom Wetter her sehr wechselhaft ist mit Regen und Sonne bei 25 Grad Celsius und die Bananenernte derzeit sehr schlecht ausfällt, da es in den letzten Tagen auch mal unter 15 Grad Celsius war. Dennoch gibt es jeden Tag so viele Bananen.

Die Freude wächst – Die Tage vergehen!

Wir sind schon seit knapp sechs Wochen hier und fühlen uns schon wie richtige Bolivianer! Jeden Tag beginnt die Arbeit um 8:30 Uhr. Wer um 9 Uhr da ist, der ist mit der Zeit gut dabei. In den ersten Wochen hatten wir in der Schreinerei des Kinderdorfes gearbeitet und konnten schon einiges dazu lernen. Allgemein kann man hier jeden Tag etwas Neues entdecken und erleben, sei es das Brot backen in der örtlichen Bäckerei im Kinderdorf, diverse Früchte ernten, wie Bananen oder Avocado oder man sieht auch neue Insekten, Vögel oder irgendwelche Affenarten, die auf den Dächern der Stadt rumklettern.
Je länger man hier ist, desto dankbarer ist man für die Sachen, die man hier hat. Sei es warmes Wasser beziehungsweise überhaupt Wasser im Badezimmer oder auch ein Auto ohne richtig funktionierende Gangschaltung und Tachoanzeige, welches uns durch die steinigen Straßen und über die vielen Schlaglöcher sicher ins nächste Dorf bringen kann. Noch möchte ich auch noch gar nicht nach Hause, da es momentan sehr spannend ist! Für mich – trotz der Bescheidenheit hier – jeder Tag ein Geschenk, dass ich überhaupt hier sein kann und so viel neues Erleben darf!

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