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Ein Jahr im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“



Geschrieben am Dienstag, 04. November 2014 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Luise über ihre bisherigen Erfahrungen in der Republik Moldau.

Unsere Arbeit im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“

Seit Anfang September bin ich nun hier, in der schönen Republik Moldau. Ich realisiere es erst jetzt (nach über einem Monat), dass ich diesen Schritt gewagt habe, für ein Jahr in einem fremden Land tätig zu sein. Und ich weiß, dass ich es nie bereuen werde 🙂 Gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen, ihr Name ist Rebecca, arbeite ich im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“ mit über 20 Kindern im Alter von 7 bis 17 Jahren zusammen. Diese Kinder kommen aus schwierigen Familienverhältnissen zu uns und finden hier ein geordnetes und liebevolles Zuhause. Von Anfang an waren sie sehr offen uns gegenüber und wir genossen schon am ersten Arbeitstag einige zaghafte Umarmungen, die nach einiger Zeit zu stürmischen Begrüßungen umschwenkten. 🙂

Wir als Freiwillige im Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“ haben wir die Aufgaben, als Hauswirtschaftler, Hausmeister, Nachhilfelehrer, Erzieher, Schwester und Freundin zu agieren. Das Erlernen der Sprache ist im Moment noch eine der größten Herausforderungen, die wir zu bewältigen haben. Deswegen sind wir gleichzeitig auch Schüler. Unsere Rumänischlehrerin sowie die Kinder helfen uns, die rumänische Sprache näher zu bringen. Aber bis wir richtig sprechen können, werden wohl noch einige Monate vergehen.

Rebecca und ich sehen weitere, wichtige und spezielle Aufgaben für uns, die uns jeden Tag motivieren. „Hoffnung geben, Liebe und Vertrauen schenken, Freude machen und erziehen“. Gerade weil die Kinder im Regenbogen der Hoffnung unsere Nähe und Zärtlichkeit suchen, merken wir wie nötig sie Liebe und Geborgenheit brauchen. Gott schenke uns die Kraft, seine Liebe an sie weiterzugeben!

Das Drumherum

Ich habe mich schnell an die Unterschiede zu Deutschland gewöhnt, z. B. an das Bus- und Autofahren, den Fahrstil, dreistündige Gottesdienste, die „Mülltrennung“, günstige Nahrungsmittel, an das viele leckere Obst auf dem Piata (Wochenmarkt), wild herumlaufende Katzen und Hunde, die an Containern ihr Zuhause gefunden haben, an die Andersartigkeit der Musik sowie an das schöne Wetter hier in Moldova. Wir haben im Moment Herbst und er kommt uns viel viel schöner vor als in Deutschland, da die Sonne wunderschön durch die bunten Blätter scheint.

Wir erlebten in dieser Zeit schon etliche schöne Ereignisse, wie z.B. typisch moldauische Konzerte oder einfach einen tollen Spaziergang durch das Dorf bzw. über den Piata. Wir begegneten lieben Menschen, die uns halfen in Chisinau, der Großstadt von Moldova, zurechtzufinden. Froh sind wir über die große Gemeinde mit den zahlreichen Jugendlichen, die wir hoffentlich noch besser kennenlernen werden und über unseren Mentor, der für uns schon in der kurzen Zeit, wie ein großer Bruder geworden ist! Für dies alles sind wir Gott echt dankbar. Dankbar bin ich auch für das, was noch kommen mag und freue mich so sehr auf diesen Moment eine ordentliche rumänische Konversation zu führen. 🙂

Ich blicke voller Zuversicht auf die kommenden 10 Monate! 🙂

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Moldawien: 11 Monate zwischen „Privet“ und „Salut“



Geschrieben am Mittwoch, 02. April 2014 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Jessica über ihre bisherigen Erfahrungen in der Republik Moldau

“Ich gehe nach Moldawien.“ „Was, wohin gehst du?“  Das waren die häufigsten Reaktionen, die ich auf meinen Einsatzort für mein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland bekommen habe. Und zugegeben: Ich wusste auch nicht besonders viel über die kleine Republik zwischen Rumänien und der Ukraine, die offiziell Republik Moldau genannt wird. Doch jetzt weiß ich, dass es nicht nur ein Land zwischen zwei Ländern, sondern auch zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen ist: nämlich der russischen wie auch der rumänischen. Das merkt man schon alleine daran, dass die Menschen hier zwei Sprachen nahezu perfekt beherrschen. Jeden Morgen riefen mir die Kleinen ein „privet“ oder „salut“ entgegen. „Privet“ ist russisch und „salut“ rumänisch – beides bedeutet übersetzt „hallo“.

Diese Zweisprachigkeit ist eine Sache, die ich an den Kindern im Kinderheim „Curcubeul Speranței“ („Regenbogen der Hoffnung“) sehr bewundere, der Einrichtung, in der ich mein Auslandsjahr verbringe. Zur Zeit haben wir circa 20 Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen im Heim – die Anzahl wechselt aber ständig: „alte“ Kinder gehen und „neue“ kommen. Die Trennung ist immer wieder ein emotionaler Augenblick, weil man durch die enge Zusammenarbeit die Kinder echt lieb gewonnen und eine Beziehung zu ihnen aufgebaut hat.

Einer der größten Vorteile an unserem Projekt ist, dass wir jeden Tag mit den Kindern zusammenarbeiten und an ihrem Leben Anteil haben können. Wir helfen ihnen bei den Hausaufaben, basteln und spielen mit ihnen. Dabei stell ich immer wieder fest, wie kreativ und sportlich „meine“ Kinder sind. Auch wenn sie und die Arbeit wirklich anstrengend sein können, sind sie trotzdem eine Bereicherung für mein Leben. Man muss lernen sich durchzusetzen und eine gewisse Verantwortung zu haben.  Auf der anderen Seite muss man auch ein guter Freund und Zuhörer mit guten Ratschlägen sein. Dieser Spagat zwischen Autoritätsperson und „großer Schwester“ ist nicht immer ganz einfach. Umso schöner ist es, wenn man merkt, dass zum Beispiel die Hilfe bei den Hausaufgaben Früchte trägt und die Kinder nach der Schule freudestrahlend von ihren guten Noten erzählen. Das motiviert mich immer wieder, weiter zu machen.

Auch wenn diese letzten sieben Monate mit einigen Hochs und Tiefs verbunden waren, freue ich mich schon sehr auf die kommenden vier Monate in der kleinen, aber feinen Republik Moldau.

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1 Jahr bei den Kindern in Moldavien



Geschrieben am Mittwoch, 03. Juli 2013 von ADRAlive-Team

Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Franz über seine bisherigen Erfahrungen in der Republik Moldau

Ich möchte gar nicht erst anfangen davon zu schreiben, wie schnell die Zeit hier in Moldova vergeht. Wie verschieden sind doch die Gefühle, zu sagen: „Wir sind schon 3 Monate hier“ oder „Jetzt sind es nur noch 3 Monate, bis wir wieder in Richtung Heimat aufbrechen“. Eigentlich müsste ich in Richtung erste Heimat schreiben, denn die zweite Heimat habe ich hier im Osten Europas gefunden.

Wenn ich morgens aufstehe und nach dem Frühstück aus dem Haus gehe, zeigt das Thermometer schon 20 Grad an. Im Mai explodierte der Frühling in allen seinen Farben – einfach wunderschön.

Als Auslandsfreiwilliger könnte man jeden Abend irgendeine Geschichte über die Arbeit erzählen und auch wenn es sich für manch anderen vielleicht nicht immer nach Abenteuer anhört macht doch der Alltag die meiste Zeit eines solchen Aufenthalts aus. Genau um diesen Alltag geht es. Genau diesen Alltag heisst es, im Kinderheim zu gestalten. Die eigenen Stärken und Interessen können einem in vielem behilflich sein. Vivian und ich haben beispielsweise angefangen, Mal- und Zeichenunterricht zu geben. Das ein oder andere Mal kommt man schon noch ein bisschen ins stutzen, wenn die Kinder mit ihren Bildern ankommen und eine Meinung von dir haben wollen, wie von einem Lehrer. Ich saß doch selber noch vor einem Jahr in der Schule. Genauso habe ich mich gefreut, als Nicko – einer unserer Heimschüler – seinen ersten Skatetrick geschafft hat. Wenn dann der schnelle Blick kommt, ob man es auch ja mitbekommen hat, ist man selbst ein bisschen stolz.

Mit Kindern zu arbeiten bedeutet für mich, den Moment zu leben. Kinder haben nur den Moment und nur in diesem kann man sie erreichen. Es ist auch manchmal das daneben sitzen und zuhören, ihnen zeigen, dass man Interesse an ihnen hat.

Ich bin unheimlich dankbar hier zu sein und diese Zeit erleben zu dürfen.

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3 Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Sterne, Blumen und Kinder



Geschrieben am Freitag, 15. März 2013 von ADRAlive-Team

6 Monate sind vergangen, seit ich zum ersten Mal das Kinderheim „Regenbogen der Hoffnung“ betreten habe und jeden Tag warten neue Erlebnisse mit den Kindern auf mich, die mich immer wieder tief berühren.

Da ist zum Beispiel der fünfjährige Pavlic. Wenn ein lautes „Fiiiifeee!“  durch die Gänge des Kinderheims tönt, weiß ich schon, dass er es ist. Freudestrahlend streckt er mir seine kleinen Arme entgegen und lässt mit seinem Lächeln jedes mal die Sonne in meinem Herzen aufgehen.

Und dann Nicolea, der mich mit seinen großen Augen vorwurfsvoll ansieht, weil ich ihn zum zwanzigsten Mal frage, wieviel 5×4 ist und er eigentlich viel lieber mit seinen Zimmerkollegen kleine Spielzeug-Tauschgeschäfte aushandeln will.

Wenn sich von hinten zwei Hände auf meine Augen legen, kann es eigentlich nur Fănel sein. Meistens springt er herum wie ein kleines Äffchen und ist immer für einen Scherz zu haben. Hinter dem verschmitzten Lächeln steckt aber ein Junge mit tiefgründigen Gedanken und großer Kreativität.

Für mich sind diese Kinder kleine Helden. Sie begegnen dem neuen Tag mit einem Lächeln, freuen sich über die Steine am Fluss und die Nüsse unter unserem Walnussbaum. Sie rutschen, auf einer leeren Plastikflasche die eisige Rodelpiste hinunter und zeigen mir, wie man aus einem dünnen Papierstreifen einen Stern bastelt.

Es ist eine Ehre, ihre kleine Welt kennenzulernen, die mir bewusst macht, wie unwichtig es ist, über meine eigenen Probleme nachzudenken. Stattdessen bin ich für die Menschen da, die mir vertrauen und mir ihre vielfältigen Bedürfnisse jeden Tag zeigen, nämlich 18 wundervolle Kinder.

 

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