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Von der Schülerin zur Lehrerin und wieder zurück



Geschrieben am Montag, 11. November 2013 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Elena über ihre bisherigen Erfahrungen auf den Philippinen

Lehrer sein – was das wirklich bedeutet, habe ich erst hier gelernt.

Wenn ich „hier“ sage, dann rede ich von der „Rose of Sharon VOH School“ in Puypuy, Laguna auf den Philippinen.

Seit 7 Wochen darf ich an dieser Schule als Lehrerin von insgesamt 49 Kindern im Alter von 4 bis 16 Jahren arbeiten und dabei oft feststellen, dass ich beim Unterrichten selbst noch viel dazu lerne.

Zu meinen Aufgaben gehören das Unterrichten von Schwimmen, Backen und Kunst, sowie das Assistieren in English, Science, Mathe und Word Building. Als Lehrerin auf den Philippinen bin ich nur während des Unterrichts für die Schüler da, sondern verbringe auch viel Zeit außerhalb des Klassenraums mit ihnen, da wir zusammen auf einem Campus leben.

Alle Kinder, die hier zur Schule gehen, haben vorher auf der Straße gelebt. Zwar vergisst man diese Tatsache schneller als man denkt, aber ab und zu, wenn eines der Kinder plötzlich anfängt zu weinen oder beinahe gleichgültig und nebenbei erzählt, dass seine Eltern bereits gestorben sind, dann wird einem bewusst, dass diese Kinder Dinge erleben mussten, die ein Kind nicht erleben sollte. Gerade deswegen beeindrucken sie mich mit ihrer unglaublichen Lebensfreude.

Wenn sie mir jeden Tag aufs Neue mit einem strahlenden Lächeln in die Arme laufen, fällt es mir fast nicht mehr schwer, um 6 Uhr morgens mit dem Schwimmunterricht zu beginnen.

Sollte man sich doch einmal fragen, weshalb man diese Arbeit hier macht, dann braucht man nur einen Schritt vor die Tür zu setzen und merkt sofort, wie viel es den Kindern bedeutet, dass wir für sie da sind und ihnen Aufmerksamkeit und Liebe schenken. Ob eine einfache Umarmung, kleine Spiele oder lediglich nur zuhören kann bei ihnen so viel bewirken.

Ihre positive Art ist so ansteckend, dass ich bereits merke, wie ich durch sie lerne, optimistischer und geduldiger zu sein. Dies hilft mir gleichzeitig bei meiner Aufgabe, diese äußerst aufgeweckten und eigensinnigen Kinder zu unterrichten.

„While we try to teach our children all about life, our children teach us what life is all about.“

Dieser Satz steht an der Wand im Lehrerzimmer. Je öfter ich ihn lese, desto mehr wird mir bewusst, wie viel Wahrheit doch darin liegt.

Hier Lehrerin zu sein, bedeutet viel mehr als nur zu unterrichten. Es bedeutet große Schwester, Seelsorger, Entertainer und Vorbild zu sein. Es bedeutet viel von sich selbst in diese Kinder zu investieren und gleichzeitig noch mehr wieder zurück zu bekommen. Aber vor allem bedeutet es, selber Schülerin zu sein.

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Mein neues Leben als Lehrerin auf den Philippinen



Geschrieben am Dienstag, 15. Oktober 2013 von "weltwärts"-Freiwilliger/em

Ein Bericht der ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Daniela über ihre bisherigen Erfahrungen auf den Philippinen

Die „Rose of Sharon“ Schule

Kinderlachen, erwartungsvolle Gesichter, viele kleine Hände die einen umarmen, das permanente Hupen der Autos und die tropische Hitze … all das ist nun gar nicht mehr wegzudenken und das, obwohl ich erst seit vor knapp vier Wochen auf dem Campus der Visions of Hope Christian School „Rose of Sharon“ in Puypuy auf den Philippinen angekommen bin.

48 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren leben hier.

Dass ich nun ihre neue Lehrerin sein sollte, war schon ein komisches Gefühl, bedenkt man einmal, dass ich selbst erst vor ein paar Monaten meine Schulzeit beendet habe. Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr auf meine neue Aufgabe gefreut und diese Freude wuchs beim Kennenlernen der Kinder ins Unermessliche.

Nach einer Woche des Einarbeitens durfte ich auch alleine unterrichten und feststellen, dass es nicht gerade einfach ist, eine quirlige Kinderschar zum Zuhören zu bringen. Auch wenn die Sprachbarriere das Kommunizieren nicht gerade leicht macht, so fällt ihnen trotzdem immer ein Weg ein, mir zu erklären, was sie sagen wollen – zur Not mit Händen und Füßen.

Es bedarf keiner Worte, um diese Kinder sofort lieb zu gewinnen. Es reicht schon, wenn sie einen einfach nur anstrahlen. Dabei vergisst man ganz leicht, was für eine Vergangenheit diese Kinder haben. Sie alle haben auf den Straßen der Metro Manila gelebt und sich irgendwie durchgeschlagen, bis sie eines Tages jemand in eines der vielen CCT Center der Stadt gebracht hat, von wo aus sie nach Puypuy übermittelt wurden. In den Straßen der Millionenstadt mussten sie zuvor ums Überleben kämpfen. Viele haben Klebstoff gegen den Hunger geschnüffelt oder wurden zu Dieben, um irgendwie an Essen zu gelangen.

Unvorstellbar, denk ich jedes Mal erneut, wenn ich sehe wie glücklich sie auf dem Klettergerüst herumlaufen, singen oder eine Mischung aus Baseball und Fußball spielen, als wären sie eben ganz normale Kinder.

Eins ist mir bewusst geworden: Lehrerin an dieser Schule zu sein, bedeutet viel mehr als nur zu unterrichten. Es bedeutet den Kindern eine neue Perspektive zu geben. Und es bedeutet, ihnen Geborgenheit und Liebe zu schenken, denn das brauchen sie am aller meisten.

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