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Ein Bericht des ADRA “weltwärts”-Freiwilligen Maxi, der ein Jahr auf den Philippinen lebt und arbeitet.
Seit ich hier auf den Philippinen bin, habe ich gemerkt wie klein die Welt doch war, in der ich zuvor gelebt habe. Ich glaube jeder kennt den Spruch: „Andere Länder, andere Sitten“. Aber so richtig nachvollziehen kann man das erst, wenn man es selbst am eigenen Körper erlebt hat. Es wird einem bewusst, dass in anderen Ländern viele Dinge einfach anders gemacht werden. Auf einmal wird einem klar, für wie selbstverständlich man fließendes Wasser oder permanenten Strom gehalten hat.
Nichtsdestotrotz bietet ein solches Jahr im Ausland eine unvorhersehbare Anzahl an schönen Eindrücken und aufregenden Erfahrungen. Ich bin jetzt seit fast 7 Monaten hier und habe so viele Eindrücke gesammelt, wie mein ganzes Leben zuvor noch nicht. Zudem sind die Philippinen, in die ich entsendet wurde, ein sehr schönes und naturnahes Land. Der Campus, auf dem ich lebe, liegt etwas entfernt von der nächsten Stadt. Dafür habe ich das schönste Panoramabild, was man sich nur vorstellen kann. Das Gelände ist auf zwei Seiten von Bergen umschlossen, was besonders schön in der Abenddämmerung zur Geltung kommt.
Mein Tag beginnt um 6:00 Uhr mit dem Frühstück. Es gibt zu jeder Mahlzeit am Tag Reis zu essen, was am Anfang eine ganz schöne Umgewöhnung erforderte. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Um 7:00 Uhr startet dann der offizielle Tag, mit einer morgendlichen Andacht.
Nach dieser Andachtszeit habe ich ungefähr 1½ Stunden Zeit, um mich auf meinen Unterricht vorzubereiten. Der Großteil der Jungen, die zwischen 9 und 21 Jahren alt sind, geht auf öffentliche Schulen. Nur einige wenige werden auf unserem Campus unterrichtet. Meine Unterrichtszeit ist von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. In dieser Zeit unterrichte ich die Kinder in Englisch und Mathe. Manchmal kann das Unterrichten recht anstrengend sein, doch wir haben immer viel zu Lachen und deswegen verfliegt die Zeit jeden Tag wie im Flug. Danach gibt es Mittagessen und nach dem Essen eine Mittagspause. Es ist das ganze Jahr über sehr warm auf den Philippinen, weswegen jeder mittags Siesta macht. Am Nachmittag wird dann im Gemüsegarten gearbeitet. Danach ist Hausaufgabenbetreuung für diejenigen Schüler angesagt, die auf öffentliche Schulen geschickt werden. Vor dem Abendbrot ist schließlich noch Zeit für sportliche Aktivitäten, wie Fußball, Volleyball oder Basketball. Nach dem Abendessen werden Karten oder Schach gespielt. Auch Spiele wie Uno oder Ligretto werden fast jeden Abend herausgeholt.
An Wochenenden unternehme ich mit den Mitarbeitern, die auch auf dem Campus leben, häufiger Aktivitäten. Ich werde oft zum Essen eingeladen, was meiner Figur nicht so gefällt, dafür aber meinem Magen. Es schmeckt immer sehr lecker. Manchmal werde ich auch zu Mitarbeitern nach Hause eingeladen, wo das Essen immer besonders gut schmeckt. Man kann dann sehen, wie die Mitarbeiter so leben. Ich habe auch schon einmal den Bürgermeister, von einem Teil der Hauptinsel der Philippinen, kennengelernt. Er war sehr freundlich, so wie fast jeder in den Philippinen.
Ich bin der Meinung, dass jeder in seinem Leben, einmal eine solche Erfahrung machen „muss“. Es kann sehr hart sein, so weit von seiner Familie und seinen Freunden entfernt zu sein, aber die Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe, werden mich definitiv mein ganzes Leben begleiten. Ich bin sehr zufrieden mit dem Projekt, in das ich gekommen bin. Es tut gut, eine andere Kultur zu erleben und neue Freunde zu finden, die ganz anders sind als man selbst.
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